Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick schickte nach dem 1:0-Pokalsieg gegen den FC Ingolstadt für den in der Liga gesperrten Salihovic sowie für Ibisevic Weis und Ba auf den Rasen.
Hannovers Coach Mirko Slomka stellte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln einmal um und brachte Haggui für Avevor.
In einer von beiden Parteien mit vielen Fehlern garnierten Anfangsphase zeigte Hoffenheim zwar die besseren Ansätze, blieb aber spätestens am gegnerischen Strafraum im dichten Abwehrnetz der Niedersachsen hängen.
Die erste echte Möglichkeit der Partie hatte Ba, dessen scharfen Schrägschuss Fromlowitz prima parierte (15.). Wenig später folgte eine Schlüsselszene: Schmiedebach, bereits gelbverwarnt, ging zu ungestüm ins Luftduell mit Rudy, fuhr dabei den Ellenbogen aus und sah folgerichtig die Ampelkarte (18.).
Viel Leerlauf folgte, weil die Gastgeber ihre Schwierigkeiten damit hatten, sich auf die neue (Überzahl)-Situation einzustellen und ideenlos agierten. Klar, dass Hannover jetzt noch tiefer als zuvor stand und sich auf reine Defensivarbeit beschränkte. Doch zu oft versuchte es die Rangnick-Elf mit langen Pässen, weil die Kombinationen im Mittelfeld immer wieder stockten, an zu wenig Präzision scheiterten und auch das Flügelspiel zuwenig forciert wurde.
Symptomatisch, dass auch ein Freistoß aus günstiger Position verpuffte (Sigurdsson, 32.). 1899 tat sich weiterhin schwer, das Spiel breit zu machen, um damit den Abwehrriegel von Hannover auseinanderzuziehen.
Kurz vor der Pause gab es dann doch noch zwei Aufreger: Vorsah nickte aus fünf Metern Zentimeter am Winkel vorbei (44.), und eine Minute später fiel der Führungstreffer, aus Sicht der Gäste sehr unglücklich: Nach Becks Flanke war in der Mitte im Luftduell zwischen Haggui und Ba Hoffenheimns Angreifer mit der Hand am Ball. Das Leder prallte zu Sigurdsson, dessen Linksschuss Schulz aus 16 Metern unhaltbar für seinen Keeper ins Tor abfälschte.
Der 10. Spieltag
Mit Stindl für den gelbverwarnten Pinto wurde es bei Hannover nach Wiederanpfiff zumindest nominell verhalten offensiver. Doch ehe 96 überhaupt einmal daran denken konnte, sich im Angriff zu zeigen, war das Spiel schon entscheiden: Zunächst tanzte Obasi, der sein Startelfdebüt feierte, Schulz am rechten Fünfereck aus und wurde vom Verteidiger gefoult - Elfmeter! Sigurdsson verwandelte sicher und schnürte seinen ersten Doppelpack (48.).
Und nun klappten auch die Standards: Nach Sigurdssons Freistoß aus dem rechten Halbfeld löste sich Ba geschickt von Haggui und köpfte aus fünf Metern ein (51.).
Frühzeitig war damit die Luft raus. Mit der klaren Führung im Rücken spielte es sich natürlich leichter. 1899 schaltete einen Gang zurück und ließ Ball und Gegner ohne großes Tempo laufen.
Ein Highlight boten die Kraichgauer noch an: Rudy schnappte sich das Leder vom eingewechselten Chahed und dann ging's schnell Richtung Strafraum. Mlapa nahm den Pass des Mittelfeldmannes kurz an und schoss mit rechts flach aus 16 Metern ins rechte Eck (71.).
Danach taten sich beide Teams nicht mehr weh. Hoffenheim sprang nach dem klaren Sieg auf Rang drei, Hannover rutschte auf Platz sechs ab.
1899 Hoffenheim muss am 11. Spieltag am Samstag um 15.30 Uhr zum Hamburger SV. Hannover 96 empfängt einen Tag später um 15.30 Uhr Borussia Dortmund.