Ihm gelang ein lupenreiner Hattrick: Cacau. picture-alliance
Kölns Trainer Zvonimir Soldo musste im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Schalke auf Maniche wegen eines Blutergusses im Oberschenkel verzichten. Tosic fand sich dafür in der Startelf wieder. Auch Stuttgarts Coach Christian Gross war nach der 1:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV zum Handeln genötigt. Für Marica (Gelb-Sperre) und Khedira (muskuläre Probleme) begannen Cacau und Kuzmanovic.
Von Anfang an entwickelte sich ein temporeiches Duell zweier Mannschaften, die jeweils über gepflegtes Kombinationsspiel zum Erfolg kommen wollten. Den Geißböcken fehlte es aber zunächst an geeigneten Mitteln, um die gegnerische Abwehrreihen in Bedrängnis zu bringen. Die Schwaben dagegen hatten mehr Struktur in ihrem Spiel, wodurch sie auch zu ersten Einschussgelegenheiten durch Cacau (5.), Delpierre (6.), und Träsch (10.) kamen.
Der 23. Spieltag
Nach zwölf Minuten wurde es dann auf der Gegenseite erstmals brenzlig: Novakovic tankte sich gegen Delpierre durch, zog dann aber im Eins-gegen-Eins gegen VfB-Schlussmann Lehmann aus spitzem Winkel den Kürzeren. Die bis dato beste Chance der Begegnung wurde damit von den Rheinländern liegen gelassen, zudem kassierten sie im direkten Gegenzug das Tor. Hleb passte wunderbar in die Schnittstelle der Abwehr zu Molinaro, der von der linken Grundlinie in die Mitte zu Cacau flankte - 0:1 (13.).
Dem FC war das Bemühen nicht abzusprechen, allerdings konnten sich die Gastgeber kaum gegen die gut sortierten Schwaben durchsetzen. Nach 31 Minuten schaffte es Schorch dann doch einmal in den Sechzehner einzudringen. Sein anschließender Pass missriet aber vollends und landete beim Gegenspieler. Postwendend folgte das 0:2. Cacau startete aus der eigenen Hälfte und wurde angespielt, der gebürtige Brasilianer behauptete sich dann gegen Geromel und vollendete schließlich aus 17 Metern sehenswert ins rechte Eck (31.).
Kurz darauf profitierte Novakovic von einem Stellungsfehler von Delpierre, der Slowene zog aber erneut im Eins-gegen-Eins gegen Lehmann den Kürzeren (36.). Zwei Zeigerumdrehungen später zwang Gebhardt Mondragon mit einem satten Schuss zu einer Parade. Bei der anschließenden Ecke bekam Schorch den Ball ans Schienbein, Mondragon wehrte den Ball noch ab, doch Cacau stand goldrichtig und machte aus kürzester Distanz seinen lupenreinen Hattrick perfekt (38.).
Es schien bereits alles klar, doch kurz vor der Halbzeit hauchte Schorch den Domstädtern wieder Leben ein. Nach einer Eckballvariante verkürzte der Rechtsverteidiger per Kopf auf 1:3 (44.). Damit blieb die Hoffnung auf ein "Wunder" in der zweiten Hälfte erhalten.
Kölns Sturmlauf wird nicht belohnt
Anschiebender Schwabe: Stuttgarts Pogrebnyak im Duell mit Geromel (re.). picture-alliance
In dieser ging es zunächst mit unverändertem Personal weiter. Die Kölner drängten nun vehement auf den Anschluss, den der inzwischen deutlich agilere Podolski dann auch gleich zweimal auf dem Fuß hatte. Zuerst schoss er aber knapp links vorbei (47.), ehe er per Kopf am glänzend reagierenden Lehmann scheiterte (51.). Auf der Gegenseite gab Kuzmanovic per Freistoß, der haarscharf über die Latte ging, ein Lebenszeichen für den VfB ab (53.).
Beim Freistoß des Serben war das Spiel für Kölns Chihi allerdings bereits beendet. Der Deutschmarokkaner war leidtragender eines Foulspiels von Geromel an Pogrebnyak, bei dem der Russe unglücklich auf Chihi fiel. Freis kam rein. Am Spielverlauf änderte sich jedoch nichts, Köln drängte nach vorne. Doch sowohl Freis (58.) als auch Brecko (68.) waren zu unpräzise.
Wie man es besser macht, zeigten die Schwaben in der 69. Minute: Hilbert - mittlerweile für Hleb gekommen - durfte von der linken Außenbahn unbedrängt flanken, Pogrebnyak schraubte sich hoch und nickte kompromisslos aus fünf Metern ein. Danach fügten sich die Soldo-Schützlinge in ihr Schicksal, vom FC kam nun nichts mehr. Anders die Schwaben, die Torhunger hatten. Dies galt insbesondere für Cacau, der dann auch nach 74 Minuten wunderbar von der Strafraumgrenze ins linke Eck traf und somit den Endstand besorgte.
Der 1. FC Köln ist kommende Woche wieder samstags bei Bayer Leverkusen gefordert. Für den VfB Stuttgart wird es dagegen bereits am Dienstag ernst. Dann steigt zu Hause der Kracher in der Champions League gegen den FC Barcelona, ehe in der Bundesliga Eintracht Frankfurt am Samstag einen Besuch im Ländle abstattet.