Traumtor: Hannovers Forssell trifft aus der Drehung in den Winkel. dpa
Bei Borussia Dortmund gab es im Vergleich zum 3:4 i.E. bei Udinese Calcio im UEFA-Cup nur eine Änderung: Valdez begann im Angriff an Stelle von Frei.
Hannovers Trainer Dieter Hecking vertraute exakt der Startelf vom 1:0 gegen die Bayern am vergangenen Spieltag.
Der BVB war in den ersten Minuten das aktivere und mutigere Team, Hannover achtete zunächst auf eine sichere Defensive und mied jedes Risiko. Die Schwarz-Gelben wurden früh für das Engagement belohnt und gingen mit dem ersten Torschuss des Spiels gleich in Führung: "Kuba" passte klasse in die Tiefe zu Valdez, der Vinicius entwischte und aus 15 Metern herrlich mit links an die Unterkante der Latte schoss (10.).
Dortmund blieb am Drücker, Hannover stand tief. Die Hecking-Elf reagierte mehr als dass sie selbst agierte. Und sie wäre beinahe mit 0:2 in Rückstand geraten: Hajnal brachte eine Ecke von links herein, Kovac köpfte aus fünf Metern aufs Tor, Enke bekam den Ball noch, schlug das Leder im zweiten Versuch mit der Hand ins Feld. Der Ball war aber schon komplett hinter der Linie! Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied aber auf "Kein Tor" (18.).
Wie aus heiterem Himmel gelang 96 - bis dahin klar unterlegen - der Ausgleich. Cherundolo flankte von rechts, Forssell war vor Lee am Ball, stoppte kurz und knallte den Ball dann aus der Drehung aus zwölf Metern in den linken Winkel (25.)!
Der 7. Spieltag
Der Ausgleich war ein Weckruf für die Niedersachsen, die nun viel zielstrebiger und mutiger nach vorne spielten. Der BVB suchte aber ebenfalls den schnellen Weg nach vorne, so dass die Partie enorm an Fahrt aufnahm. Und fast wäre das 1:2 gefallen: Balitsch schoss aus 23 Metern, Forssell (!) stoppte den Ball, wurde aber selbst von Subotic gebremst. Huszti sprintete heran und schoss aus acht Metern um Zentimeter rechts vorbei (31.).
Dortmund wurde erst in der Schlussphase der ersten Hälfte wieder bestimmender, erhöhte nochmal die Schlagzahl, es sprang aber nichts Zählbares mehr aus der Überlegenheit heraus.
Nach dem Seitenwechsel durfte bei Dortmund Frei für Kringe ran. Die erste gute Chance ging aber auf das Konto eines Mitspielers: Hajnal tauchte nach Vorarbeit von Schlaudraff (!) allein vor Enke auf, zog kraftvoll ab, doch der Nationaltorhüter reagierte prächtig und klärte zur Ecke (48.). Aber auch 96 hatte gute Angriffsaktionen, Subotic klärte binnen 40 Sekunden gleich zweimal im Fünf-Meter-Raum in höchster Not! Erst gegen den einschussbereiten Schlaudraff, dann gegen Balitsch (51.).
Hannover drängte den BVB an deren eigenen Strafraum. Die Niedersachsen machten mächtig Druck, Dortmund war zu nachlässig im Spielaufbau, brachte 96 mit leichten Abspielfehlern immer wieder ins Spiel.
Es regnete stark in Dortmund, der Rasen war enorm glitschig, was es für die Akteure nicht einfacher machte. Beide Teams versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, suchten ihr Heil in der Offensive, echte Torchancen waren aber rar gesät. Valdez scheiterte mit einem Kopfball aus sechs Metern an Enke.
Früher Jubel: BVB-Torschütze Valdez feiert zusammen mit Kringe. dpa
Das Blatt wendete sich mit zunehmender Spieldauer wieder klar, nach mehr als einer Stunde war der BVB wieder am Drücker, spielte teilweise Powerplay. An Lauf- und Einsatzbereitschaft war beiden Teams kein Vorwurf zu machen. Die Präzision beim finalen Abspiel aber ließ häufig zu wünschen übrig.
Hannover schien mehr und mehr mit einem Punkt in Dortmund zufrieden zu sein, das Hauptaugenmerk der Hecking-Elf lag klar auf der Defensivarbeit. Dortmund hatte mehr Ballbesitz, investierte mehr ins Offensivspiel, rannte sich am Bollwerk aber ein ums andere Mal fest. Ausnahmen waren selten, hatten es aber in sich: "Kuba" scheiterte nach tollem Zuspiel von Frei aus 14 Metern halbrechter Position am rechten Außenpfosten (85.). So blieb es am Ende bei der für Hannover etwas schmeichelhaften Punkteteilung.
Nach der Länderspielpause ist Dortmund am Samstag in Bremen im Einsatz, Hannover muss am Samstag gegen Hoffenheim ran.