Obenauf: Gladbachs Ndjeng gegen Bremens Frings (li.). dpa
Bei Borussia Mönchengladbach gab es im Vergleich zur jüngsten 0:1-Niederlage bei Hoffenheim folgende personelle Änderungen: Brouwers, Alberman, Baumjohann, Ndjeng und Friend ersetzten Jaures, Svärd, Rösler, Levels und Colautti.
Bremens Trainer Thomas Schaaf brachte gegenüber dem 1:1 gegen Schalke Fritz für Pasanen sowie Regisseur und Olympia-Rückkehrer Diego für Özil.
Gladbach begann mit einer Dreier-Abwehrformation gegen Pizarro und Rosenberg und hatte mit Ndjeng einen Mann mehr im Mittelfeld. Werder ließ es ruhig angehen, setzte auf die spielerische Überlegenheit, konnte sich aber zunächst gegen die engagierte und laufbereite Borussen-Abwehr nicht in Szene setzen.
Besser machten es die Luhukay-Schützlinge: Ein herrlicher Pass von Marin über die Bremer-Abwehr brachte Matmour allein vor Wiese ins Geschehen. Der Algerier fackelte nicht lange und drosch das Leder aus neun Meter in die Maschen (12.).
Werder besaß zwar deutlich mehr Spielanteile und Ballkontakte, die kompromisslosen Borussen kauften den Hanseaten aber den Schneid ab. Die bis dahin beste Gelegenheit bot sich Werder folgerichtig auch aus purem Zufall: Nach einer Flanke von Boenisch schien der Ball geklärt, doch von Ndjeng sprang die Kugel vor die Füße des überraschten Pizarro. Der Rückkehrer verlor jedoch das Eins-gegen-Eins mit Heimeroth. Der Keeper klärte im dritten Nachfassen (27.).
Gladbach brannte zwar wahrlich kein Offensivfeuerwerk ab, präsentierte sich aber enorm durchsetzungsstark und konsequent im Abschluss: Ndjeng durfte nach schönem Zuspiel von Matmour von der rechten Seite unbedrängt flanken, in der Mitte war Friend schneller als Prödl und erzielte per Flugkopfball aus sechs Metern ins linke Eck das 2:0 (30.).
Der 3. Spieltag
Werder agierte stets im selben Tempo, trug die Angriffe fast immer nach demselben und daher durchschaubaren Schema vor, konnte Gladbach nie überraschen. Lediglich Diego probierte es ein paarmal mit Schüssen aus der Distanz, die für Heimeroth aber keine Gefahr darstellten. Auf der anderen Seite sorgten Marin und Matmour sowie Ndjeng auf rechts für viel Wirbel und deckten immer wieder Schwächen in der Bremer Defensive auf.
Bei Werder kamen zu Beginn der zweiten Hälfte Özil und Hugo Almeida für Baumann und Rosenberg (Knieprellung). Und Bremen schaltete nun einen Gang hoch. Die Partie wurde viel munterer, weil Werder nun agiler und mit mehr Zug zum Tor agierte, und sich Gladbach somit Platz für Konter bot.
Bremen kam nun auch zu Torgelegenheiten. Heimeroth parierte einen Fritz-Schuss, Daems klärte in letzter Sekunde eine gefährliche Boenisch-Hereingabe, und Baumjohann schlug einen Pizarro-Kopfball für den geschlagenen Heimeroth direkt von der Linie (53.).
Trotz der klaren Borussen-Führung stand das jetzt rassige Spiel auf des Messers Schneide: Werder drängte mit Vehemenz auf den Anschlusstreffer, die Gladbacher Abwehr war bei weitem nicht mehr so sicher wie vor der Pause. Auf der anderen Seite blieb der VfL aber mit schnellen Gegenstößen stets gefährlich. Ein dritter Treffer wäre wohl gleichbedeutend mit der Vorentscheidung gewesen.
Just als Bremens Coach Schaaf mit Harnik für Prödl alles auf Offensive setzte, kassierten die Hanseaten tatsächlich das 0:3: Ein überragender Treffer von Baumjohann! Ein Solo über gut 70 Meter mit sensationellem Abschluss! Baumjohann schnappte sich weit in der eigenen Hälfte den Ball, umkurvte Frings, ließ Naldo stehen und zum Schluss auch Boenisch. Allein vor Wiese schoss er aus halbrechter Position hoch ins linke Eck (71.).
Der erste Streich: Gladbachs Matmour bejubelt das 1:0 gegen Bremen. dpa
Gladbach wollte den Vorsprung nun vornehmlich über die Zeit retten. Es gab Wechsel, und die Borussen spielten nicht mehr ganz so konzentriert. Prompt fiel der Anschlusstreffer: Almeida köpfte nach einer Ecke aufs rechte Eck, der Ball wurde auf der Linie von Baumjohann geklärt. Von Brouwers aber prallte er wieder ab, doch Heimeroth fischte den Ball von der Linie. Den Nachschuss versenkte Pizarro endgültig zum 1:3 (79.).
Zehn Minuten rannte Werder an, ohne wirklich gefährlich zu wirken, doch dann kam Diego und machte es nochmal spannend: Toller Freistoß des Brasilianers, der den Ball aus 20 Metern in den rechten Winkel zirkelte (89.). Letzten Endes retteten die Borussen den nur noch knappen Vorsprung aber über die Zeit.
Nach der Länderspielpause muss Mönchengladbach am Sonntag in Hannover antreten, Werder Bremen ist am Samstag vor eigenem Publikum gegen Cottbus im Einsatz.