Läßt sich von den Kollegen feiern: Bochums Gekas. dpa
Während Bert van Marwijk nach dem 2:3-Auswärtserfolg gegen Energie Cottbus keinen Grund sah, Änderungen an der Startformation der Borussia vorzunehmen, musste sein Gegenüber auf der Bochumer Bank reagieren. Nach dem blamablen 0:6 gegen Werder Bremen ließ Marcel Koller Pallas draußen, Schröder spielte dafür rechts in der Viererkette. Zudem musste Keeper Skov Jensen verletzt zuschauen, für ihn stand Bade zwischen den Pfosten.
Wenn auch der BVB als Favorit in die Partie gegangen war, konnten die Spieler in Schwarz-Gelb dies in der ersten Hälfte nicht bestätigen. Bochum war zunächst die Spiel bestimmende Mannschaft mit den besseren Torchancen. In der Anfangsphase der Begegnung versuchte der BVB das Spiel zu kontrollieren, während die Bochumer ab der Mittellinie druckvoll verteidigten.
Der 8. Spieltag
Das war für dieses Derby die bessere Marschroute, da der BVB im Spielaufbau wenig zwingend war. Nach 10 Minuten tauchte Bochum zum ersten Mal gefährlich vor dem Kasten von Roman Weidenfeller auf. Schröder konnte unbedrängt von rechts flanken und Gekas setzte spektakulär zum Seitfallzieher an. Der Ball strich knapp am rechten Tordreieck des BVB-Kastens vorbei.
In der zwölften Minute setzte dann Misimovic ein weiteres Zeichen, für das Schlusslicht. Aus 50 Metern versuchte er es mit einem frechen Lupfer über den vor seinem Tor stehenden Weidenfeller. Der BVB dagegen fand keine Lücke zum sehr gut bewachten Bochumer Tor, dafür musste Weidenfeller bei einem Trojan-Freistoß aus 20 Metern zentraler Position ordentlich zupacken.
Bochums Grieche Gekas blieb ein ständiger Unruheherd in der BVB-Abwehr. Aus elf Metern Entfernung strich sein Schlenzer in der 23. Minute knapp am Borussen-Tor vorbei. Kurz darauf versuchte es auf der gegenseite der Schweizer Frei das erste Mal mit etwas Torgefahr, der den Ball aus 25 Metern volley knapp über das Tor jagte. Frei war es auch, der in der 29. Minute aus abseitsverdächtiger Position fünf Meter vor dem Tor an Bade scheiterte.
Im Gegenzug belohnte dann Gekas sich und seine Mannschaft für ein engagiertes Spiel. Einen von Wörns unglücklich verlängerten Ball lief er Brenszka erst ab, dann diesem davon, an Weidenfeller links vorbei und schob den Ball zur Gästeführung in das leere Tor. (30.).
Freude über den Ausgleich: Dortmunds Ricken herzt Torschütze Smolarek. dpa
Fast wie aus dem Nichts nutzten die Dortmunder gleich die nächste Chance zum Ausgleichstreffer. Frei hatte Smolarek auf der linken Seite freigespielt und dieser lupfte den Ball knapp über den herausgeeilten Bade in die Maschen. (35.). Danach geschah auf beiden Seiten bis zur Halbzeit wenig, lediglich Fabio Junior köpfte nach einer Misimovic Freistoß-Flanke knapp neben das Dortmunder Gehäuse.
Nach der Pause verzichteten beide Trainer auf Änderungen in den Mannschaften. Fabio Junior hatte für den VfL gleich die erste Chance, traf auch aus kurzer Distanz nach einem Trojan Zuspiel, wurde aber zurückgepfiffen: Abseits! (46.). Fünf Minuten danach fiel ihm der Ball im Fünf-Meter-Raum nach einem Abpraller vor die Füße, doch der Schuss strich knapp über Weidenfellers Tor.
Brenszka musste in der 55. Minute das Feld für Amedick räumen. Nelson Valdez ersetzte fünf Minuten später Lars Ricken. Doch auch diese Maßnahmen von Bert van Marwijk brachten nicht das gewünschte Ergebnis. Das Spiel verlief umkämpft und mit wenigen Tormöglichkeiten. Die besten ließen noch Kringe für den BVB mit einem satten Linksschuss aus 25 Metern (70.), den Bade sicher hielt, und der agile Gekas aus. Der Bochumer köpfte vom Elfmeterpunkt eine schöne Flanke knapp am rechten Pfosten des BVB-Tors vorbei. (73.).
In der Schlußphase erhöhte Bochum noch ein Mal den Druck auf den BVB und kam noch zu weiteren Möglichkeiten. Ganz knapp für Dortmund wurde es, als Gekas Misimovic mit einem schönen Pass in den Strafraum schickte. Weidenfeller und Dede behinderten sich gegenseitig und der Ball trudelte als Abpraller knapp neben den Kasten. Misimovic setzte nach und verpasste knapp. (84.).
Der BVB wird sich nach diesem glücklichen Unentschieden gegen Hannover im Pokal steigern müssen, Bochum hingegen hatte die Pleite gegen Werder gut weggesteckt und kann nun selbstbewußt an das Pokalspiel gegen Karlsruhe denken.