Comeback: Nach zweimonatiger Verletzungspause kehrte Rafael van der Vaart (mi., hier gegen Rolfes und Barbarez, re.) beim HSV ins Team zurück. dpa
Bayer-Coach Michael Skibbe setzte auf eine 3-5-2-Taktik, in der Schwegler im defensiven Mittelfeld den gesperrten Ramelow vertrat. Im Sturm nahm Voronin den zweiten Platz neben Kießling ein, im Vergleich zum 1:1 in Brügge am Donnerstag musste Stenman für den Ukrainer weichen.
Beim HSV kehrte Regisseur van der Vaart nach zweimonatiger Verletzungspause ins Team zurück. Anders als beim 1:4 in Porto standen auch Klingbeil, Feilhaber und der wiedergenesene Kompany in der Startelf. Benjamin (Ersatzbank), Mahdavikia (Rotsperre) und die verletzten Wicky und de Jong waren nicht dabei.
In der ausverkauften BayArena spielten beide Teams von Beginn an munter nach vorne. Die erste Gelegenheit für den Gastgeber hatte Barbarez, dessen Kopfball-Aufsetzer nach Freistoßflanke von Schneider über das Tor strich (6.). Nach zwölf Minuten hätte es dann 1:0 für den HSV stehen müssen: Trochowski schickte Sanogo, der den seinem Strafraum enteilten Butt ausspielte, den Ball dann jedoch nicht ins leere Tor, sondern ans Außennetz schoss (12.). Wenig später zappelte der Ball zwar im Netz, doch Sorin hatte bei seinem Kopfball nach Freistoß von van der Vaart im Abseits gestanden - es blieb beim 0:0.
Der 8. Spieltag
Nach der rasanten Anfangsphase ließen es beide Mannschaften etwa nach einer halben Stunde etwas ruhiger angehen. Die Torchancen blieben deshalb jedoch nicht aus. So waren die Gäste im Pech, als Ljubojas Kopfball nach Ecke von van der Vaart vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld sprang (36.). Auf der anderen Seite kam Juan ebenfalls nach einer Standardsituation (Freistoß von Schneider) frei zum Kopfball, setzte diesen jedoch neben das Tor (39.).
Eine Minute später gelang Leverkusen die Führung: Nach Barnettas langer Hereingabe von der linken Seite legte Schneider den Ball aus der rechten Strafraumhälfte zurück in die Mitte, wo sich Kirschstein und Atouba gegenseitig behinderten und Voronin zum 1:0 einschoss. Bayer versuchte nachzulegen, doch Schneiders Direktabnahme rauschte einige Meter über das Tor. So ging der Gastgeber mit einer angesichts der großen HSV-Chancen etwas glücklichen Führung in die Kabine.
Glücksgefühle: Nach 15 sieglosen Pflichtspielen stoppte der HSV die Negativserie. dpa
Nach der Halbzeit stellte Leverkusens Coach Michael Skibbe in der Abwehr auf eine Viererkette um. Hinten links agierte bei seinem Bundesligadebüt der junge Touré, für den Stürmer Kießling den Platz verlassen musste. Barbarez agierte fortan hinter Voronin als hängende Spitze. Nur kurz nach dem Wiederanpfiff kamen beide Offensivkräfte nach einer Hereingabe Schneiders im Sechzehner einen Tick zu spät und rutschten ins Leere.
Nach leicht zerfahrenen und hektischen Anfangsminuten nahm das Spiel nach etwa einer Stunde wieder an Fahrt auf. Die Hamburger Gemüter waren zu Recht erregt, als Ljuboja den Ball kurz vor der Strafraumgrenze an Haggui vorbeilegen wollte und der Tunesier das Spielgerät mit dem Arm stoppte (60.). Das Handspiel blieb ungeahndet. Bis zur nächsten gefährlichen Szene vor dem Leverkusener Tor dauerte es zehn Minuten: Dann spielte Atouba den Ball aus der eigenen Hälfte lang auf Trochowski, der in der Mitte den gerade erst eingewechselten Guerrero bediente. Völlig freistehend hatte der Peruaner keine Mühe, zum 1:1 einzuschießen.
Und es kam noch besser für den HSV, der weiter couragiert nach vorne spielte: Vier Minuten vor dem Ende war Guerrero nach Flanke von Sorin erneut zur Stelle und drückte den Ball mit dem rechten Fuß zum 2:1 in die Maschen. Die Hamburger brachten die Führung über die Zeit und kamen nach zuletzt 15 Pflichspielen ohne Erfolg wieder in das Gefühl eines Sieges. Mit diesem verließ der HSV die Abstiegsplätze und zog an den Leverkusenern vorbei. Während der HSV am Samstag vor heimischer Kulisse Hannover 96 empfängt, muss Bayer Leverkusen binnen drei Tagen zweimal auswärts ran: Nach dem Pokalspiel beim MSV Duisburg am Mittwoch wartet die Reise zu Borussia Mönchengladbach.