Borges (li.) und Böhme nehmen Torschütze Wichniarek beim Torjubel in die Mitte. dpa
Nach der 1:2-Pokalschlappe bei Regionalligist Pfullendorf änderte Arminen-Coach Thomas von Heesen sein Team auf drei Positionen: Für Korzynietz (Sprunggelenksverletzung), Rau und Masmanidis begannen Bollmann (Liga-Debüt), Schuler und Wichniarek. Beim Rekordmeister sah Trainer Felix Magath keinen Anlass, seine in der Champions League gegen Spartak Moskau siegreiche Elf (4:0) zu verändern.
Auftakt nach Maß für die Gäste: Schon nach sechs Minuten nutzte van Bommel die zweite Chance der Münchner - Sekunden zuvor hatte Santa Cruz frei vor Keeper Hain vergeben - zur Führung. Lucios Volleyschuss nach der unmittelbar folgenden Ecke mutierte zur Vorlage für den Niederländer, der aus vier Metern ins linke Eck einschoss.
Die Magath-Elf bestimmte das Geschehen nach dem Tor nach Belieben, ließ den Ball gut zirkulieren und damit den Gegner laufen. Der kam zunächst nicht in die Zweikämpfe geschweige denn ins Spiel und hatte vor allem bei Eckbällen große Abstimmungsprobleme: Santa Cruz traf nur die Latte (23.). Eine Minute später musste Hargreaves mit Oberschenkelproblemen raus, Demichelis kam. Wie aus heiterem Himmel fiel dann wieder eine Minute später der Ausgleich: Wichniarek köpfte eine Freistoßflanke von Böhme aus dem rechten Halbfeld aus fünf Metern gegen in dieser Situation schlafmützige Bayern-Abwehrspieler ins linke Eck.
Danach war die Arminia im Spiel und Wichniarek hatte Lunte gerochen: Sein Flachschuss rauschte links vorbei (27.). Auf der anderen Seite Riesenchance für den völlig freien Podolski, dem der Ball am Elfmeterpunkt versprang (29.).
Mit dem Gegentor und dem Ausscheiden von Hargreaves aber war ein Bruch im Spiel des Rekordmeisters zu verzeichnen, bis zur Pause war die Heimelf zumindest gleichwertig, mit der Chance zur Führung durch Marx' Freistoßknaller (39.).
Der 4. Spieltag
Nach dem Wechsel übernahmen die Münchner wieder das Kommando, kontrollierten das Geschehen, freilich ohne zunächst zwingende Chancen zu erspielen. Die Ostwestfalen standen kompakt, erwarteten die Angriffe des Gegners an der Mittellinie und fuhren den einen oder anderen Konter (Eigler, 53.). Gefahr drohte der von Heesen-Elf weiterhin vor allem bei Standardsituationen: Pizarro köpfte nach einem Sagnol-Freistoß an die Latte (59.), gegen Demichelis klärte Borges nach einer Ecke auf der Linie (64.). Der Rekordmeister mühte sich, verfing sich aber immer wieder im dichten Abwehrnetz der laufstarken Hausherren. Bis auf Pizarros Schuss aus 14 Metern, gegen den Hain sein ganzes Können aufbieten musste, ergaben sich in der Folge trotz großer optischer Überlegenheit keine zwingenden Torchancen (69.). Die beste Gelegenheit bot sich auf der Gegenseite zufällig Wichniarek: Der Torschütze stand nach einem Querschläger frei vor Kahn, doch der Bayern-Schlussmann behielt gegen den 14-Meterschuss des Polen per Fußabwehr die Oberhand und bewahrte sein Team vor dem Rückstand (75.).
Mit dieser Chance für die Hausherren aber ließ der Druck der Münchner nach. Die Ostwestfalen hielten den Gegner vom Tor weg, und es sollte kurz vor Schluss sogar noch besser kommen: Kamper knallte einen indirekten Freistoß an der Mauer vorbei aus 22 Metern fulminant ins rechte Eck - 2:1 (84.).
Mit einem überraschenden Erfolgserlebnis hat sich Bielefeld zunächst aus dem Tabellenkeller verabschiedet und kann der kommenden Aufgabe in Bochum gelassener entgegensehen. Die Bayern streben gegen den starken Aufsteiger Aachen den Weg zurück in die Erfolgsspur an.