Dreikampf: Meichelbeck, Philipp Degen und Zdebel (v. re.). dpa
Nach der klaren 0:3-Niederlage in Bremen stellte Bochums Trainer Marcel Koller seine Anfangsformation auf drei Positionen um: Meichelbeck, Grote sowie Misimovic (nach abgesessener Gelbsperre) kamen für Bönig, Dabrowski und Trojan zum Zug. Sein Gegenüber, BVB-Coach Jürgen Röber, brachte im Vergleich zum 2:3 gegen Cottbus gleich vier Neue: Amedick spielte für Brzenska, und nach ihren jeweils abgelaufenen Sperren rückten sowohl Dede und Philipp Degen als auch Valdez wieder ins Team. Für Sahin, Ricken und den grippegeschwächten Frei blieb zunächst nur die Bank.
Offensiver Beginn des VfL, der durch Gekas schon nach vier Minuten vor der Führung stand: Nach Zdebels weitem Pass unterlief Wörns den Ball, so dass der Grieche frei vor Weidenfeller stand. Der Torjäger versuchte, den Keeper zu umkurven, doch der war hellwach und pflückte ihm das Leder vom Fuß. Die Hausherren drückten weiter, waren aggressiver in der Zweikampfführung und stoppten so meist frühzeitig die Angriffsbemühungen der Borussia, die zunächst mit Abstimmungsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Weitere Chancen ergaben sich aber aus der Überlegenheit des Aufsteigers erstmal nicht.
Nach einer Viertelstunde war das Spiel der Dortmunder zumindest in der Defensive von mehr Ordnung gekennzeichnet - die "Doppel-Sechs" Amedick und Kehl räumte vor der Viererkette fast alles ab. Im Vorwärtsgang aber blieb weiter vieles Stückwerk und strukturierte Angriffsaktionen Fehlanzeige. Eine echte Torgelegenheit ergab sich nur bei Amedicks Kopfball (27.) - auch weil sich vorher Smolarek, bedrängt von Yahia, genau auf der Strafraumlinie frei vor Drobny lieber fallen ließ, statt entschlossen den Abschluss zu suchen (21.).
Nach der guten Möglichkeit durch Bechmann, der nach einem Missverständnis in der Dortmunder Abwehr von Gekas freigespielt aus 16 Metern mit zu unplatziertem Abschluss an Weidenfeller scheiterte (28.), verflachte die Begegnung zusehends. Das Geschehen spielte sich bis zum Kabinengang nur zwischen den beiden Strafräumen ab.
Der 25. Spieltag
Höchst engagiert begann die Borussia den zweiten Durchgang und setzte sich für zwei Minuten am gegnerischen Strafraum fest. Smolarek prüfte Drobny aus spitzem Winkel (47.). Sekunden später aber lag die Röber-Elf zurück. Gekas schnappte sich am Mittelkreis den Ball, spielte Doppelpass mit Misimovic und enteilte dann Degen auf dem Weg zum Tor. Allein vor Weidenfeller behielt der Grieche die Nerven und schob das Leder am Keeper vorbei aus zwölf Metern ins Netz - Saisontor Nummer elf (48.).
Die Westfalen waren kurz geschockt, rafften sich aber dann auf und übten auf die Heimelf, die immer wieder versuchte, einen Konter zu setzen, fast kontinuierlich Druck aus. Mehrmals standen die Gäste dicht vor dem Ausgleich, ganz nah dran war Valdez, der nur den Innenpfosten traf (59.). Doch auch Kringe (64.) und erneut Valdez (66.) konnten ihre Chancen nicht in den Ausgleich ummünzen.
Bochum konnte sich in der Folge vom Druck des BVB befreien und den Gegner weitgehend vom eigenen Strafraum fernhalten. Und das Offensiv-Duo Misimovic-Gekas sorgte für die Entscheidung: Der Bosnier wurde auf dem linken Flügel nur halbherzig angegriffen und flankte in die Mitte. Dort ließ Metzelder Gekas aus den Augen, der sich hochschraubte und per Kopf aus neun Metern auf das rechte untere Eck nickte - Weidenfeller war noch dran, doch der Ball prallte vom Innenpfosten ins Netz (83.).
Beide Teams haben am kommenden Samstag schwere Aufgaben vor der Brust: Bochum reist nach Wolfsburg, Dortmund, nun endgültig im Abstiegskampf angekommen, empfängt Nürnberg.