Zum Saisonauftakt brachte Trainer Friedhelm Funkel gleich vier Neuzugänge von Anfang an: Rehmer und Spycher agierten in der Abwehrkette, Preuß und Huggel bildeten das defensive Mittelfeld der Hessen. In der Offensive kamen die Aufstiegsgaranten Cha, Meier und Jones hinter der einzigen Spitze van Lent zum Einsatz. Auf Seiten der Leverkusener nominierte Coach Klaus Augenthaler mit Athirson lediglich einen Neuen für die Startformation. Der Brasilianer spielte links in der Abwehrreihe, im Sturm setzte der Bayer-Trainer auf das bewährte Angriffs-Duo mit Berbatov und Voronin.
Der Aufsteiger aus Frankfurt legte gleich los wie die Feuerwehr und schnürte die Bayer-Elf von Beginn an in der eigenen Hälfte ein. So kam die Eintracht auch bereits in den Anfangsminuten zu gefährlichen Torchancen. Zunächst zielte Cha nach einem schönen Pass von Meier am Tor vorbei (2.), ehe die einzige echte Sturmspitze van Lent einen Kopfball über das Gehäuse von Leverkusen setzte (3.). Nur vier Minuten später klingelte es dann doch im Kasten von Bayer Leverkusen: Nach einer Ecke durch Meier von der linken Seite stieg der aufgerückte Vasoski in der Mitte am höchsten und kam zum Kopfball. Bayer-Keeper Butt war machtlos und konnte den Aufsetzer aus kurzer Distanz lediglich ins eigene Netz lenken (7.). Bayer Leverkusen tat sich im Spielaufbau gegen die gut gestaffelten und laufstarken Hessen sehr schwer. Ein Distanzschuss von Schneider, der deutlich über das Tor ging (19.), spiegelte die Harmlosigkeit der Gäste bis zu diesem Zeitpunkt wieder. Deswegen war es umso überraschender, dass die Augenthaler-Schützlinge nur fünf Minuten später, mit ihrer ersten und einzigen echten Torchance der ersten Hälfte, den Ausgleich erzielen konnten. Freier kam auf der rechten Außenbahn zum Flanken und fand in der Mitte den völlig freistehenden Berbatov. Der Bulgare ließ sich nicht zweimal bitten und köpfte zum schmeichelhaften Ausgleich ein (24.). Der Aufsteiger ließ sich aber keinesfalls aus dem Konzept bringen und sorgte in der Offensive weiter für Furore. Nach einem präzisen Freistoß von Spycher schraubte sich Meier in der Mitte hoch, sein Kopfball ging allerdings deutlich über das Tor (30.). Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit nahm die Funkel-Elf das Tempo etwas raus, so dass es bis auf einen Meier-Freistoß, der knapp am Kasten von Bayer Leverkusen vorbeistrich (43.), keine nennenswerten Offensivaktionen mehr gab. Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in der Commerzbank-Arena eine völlig verwandelte Leverkusener Mannschaft, die mit der ersten Möglichkeit im zweiten Durchgang in Front ging. Athirson setzte sich auf der linken Seite durch, sein Flankenversuch landete an der Latte und sprang von da zurück ins Feld. Voronin stand goldrichtig und nickte mühelos zur Führung für die Leverkusener ein (48.). Frankfurt zeigte sich geschockt vom Rückstand und fand überhaupt nicht mehr in die Partie. Dies nutzten die Rheinländer eiskalt aus und legten innerhalb von drei Minuten zwei Mal nach. In der 56. Minute war es Voronin, der Schneider mit einem Zuckerpass bediente. Der Nationalspieler lief allein auf Keeper Pröll zu und konnte den Schlussmann mit einem Rechtsschuss ins lange Eck zum 3:1 überwinden (56.). Kurz darauf nutzte erneut Voronin ein Missverständnis zwischen Pröll und Rehmer und spitzelte die Kugel zwischen beiden hindurch in Richtung Tor. Krzynowek war mitgelaufen und vollendete zur Entscheidung (59.). Eintracht-Coach Friedhelm Funkel brachte mit Amanatidis zwar noch eine weitere Spitze, die Hessen fanden aber bis zum Ende nicht mehr zu ihrem Kombinationsspiel der ersten 45 Minuten zurück. Bayer Leverkusen tat in der Schlussphase nicht mehr als nötig und verwaltete den Drei-Tore-Vorsprung souverän. Bayer Leverkusen reichen 15 starke Minuten zu Beginn des zweiten Abschnitts, um Aufsteiger Frankfurt doch noch deutlich die Grenzen aufzuzeigen. Die Eintracht muss sich vor allem in der Defensive erheblich steigern, um das Saisonziel Klassenerhalt verwirklichen zu können.