Wolfsburgs Coach Eric Gerets musste nach der A HREF="/content/spielplan/spielbericht.asp?folder=3200&object=677737&liga=1&saison=2004/05&spieltag=8&spielpaarung=677737&turnier=&bvc_atab=4 " 0:3 -Pleite im niedersächsischen Derby in Hannover eine Änderung der Anfangsformation vornehmen. Für den gesperrten Hofland (5. Gelbe Karte) rückte Schnoor in die Innenverteidigung. Ebenfalls ein Wechsel in der Startformation beim krisengeschüttelten VfL Bochum: Für Meichelbeck brachte Trainer Peter Neururer im Vergleich zur 0:1 -Heimpleite gegen Rostock Youngster Marvin Matip in der Innenverteidigung.
Die Wolfsburger übernahmen von Beginn an die Initiative. Mit viel Tempo und Zug zum Tor machte die Gerets-Elf Druck auf das Gehäuse von van Duijnhoven. D’Alessandro vergab in der Anfangsviertelstunde zwei exzellente Schussmöglichkeiten aus zentraler Position. Mitte der ersten Hälfte kamen die Westdeutschen besser ins Spiel, die Niedersachsen agierten nicht mehr mit so viel Elan wie am Anfang der Partie. So ergaben sich für die Neururer-Elf kleinere Torgelegenheiten durch Lokvenc und Madsen. Doch mitten in die bis dato beste Phase Bochums kamen die „Wölfe“ zum Führungstreffer. Thiam bugsierte das Leder bei einer Standardsituation etwas glücklich mit dem Rücken unhaltbar für van Duijhoven in die Maschen (27.). Der Rückstand verunsicherte die Abwehr um Kalla und Matip sichtlich. Die nun wieder äußerst druckvoll spielenden Wolfsburger kamen daher zu Chancen fast im Minutentakt. Blieb der Jubel den Spielern und Anhängern in Grün-Weiß nach einem Freistoß-Treffer von Karhan noch im Halse stecken, weil Referee Keßler den Ball noch nicht freigegeben hatte, besorgte Klimowicz nur wenig später tatsächlich den zweiten Treffer (40.). Die Bochumer Abwehr befand sich noch im Tiefschlaf, als D’Alessandro nur zwei Minuten später aus halbrechter Position im Strafraum mit seinem schwächeren rechten Fuß nachlegte (42.). Dank der aggressiveren Spielweise mit einigen schönen Kombinationen war die Halbzeitführung völlig verdient, zumal die Abwehr der Neururer-Elf nach dem ersten Gegentreffer auseinander fiel.
Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme versuchte Bochums-Coach nach der Pause, Stabilität in die eigenen Reihen zu bringen. Neururer brachte mit Trojan, Misimovic und Bechmann gleich drei neue Spieler. Zwar erspielten sich die Wolfsburger fortan weniger gute Gelegenheiten als noch im ersten Abschnitt, doch lag dies vor allem daran, dass die Gerets-Elf den sich weiterhin bietenden Raum nicht mehr konsequent nutzte. Dennoch blieben die Niedersachsen spielbestimmend, Bochum kam nur selten in Strafraumnähe vor dem weitgehend beschäftigungslosen Jentzsch. Pech allerdings, dass das Schiedsrichter-Trio den Westdeutschen einem Treffer von Trojan wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte. Erst in den Schlussminuten bekam der „Wölfe“-Keeper noch etwas mehr zu tun, weil seine Vorderleute angesichts des klaren Vorsprungs nun ab und an leichtfertig agierten.
Zumindest für eine Nacht erobert sich der VfL Wolfsburg von Stuttgart die Tabellenführung zurück. Die „Wölfe“ waren ihren Gästen spielerisch überlegen und gewannen hoch verdient. Für Bochum bedeutet die vierte Niederlage in Serie den tiefen Fall nach einer tollen Saison 2003/04 mit UEFA-Cup-Qualifikation auf einen Abstiegsrang. In der Defensive anfällig, war das Offensivspiel zwar bemüht, aber zu unkreativ und meist ungefährlich.