Etwas glücklich gewannen die Bremer am 32. Spieltag mit 1:0 in Stuttgart . Erneut musste Werder-Trainer Schaaf auf Ailton verzichten. Seine Gelbsperre ist zwar abgelaufen, nach dem Tod seines Bruders wurde der Brasilianer aber freigestellt. So blieb die Mannschaft weitgehend unverändert. Lediglich Barten war für Lisztes (Gelbsperre) unter den ersten Elf, nahm seine Position in der Dreierkette ein. Baumann rückte dafür neben Ernst ins zentrale Mittelfeld. Mit dem 0:2 gegen Hannover hagelte es die dritte Niederlage in Folge für die Blau-Weißen. S 04-Trainer Wilmots stellte wegen der zuletzt gezeigten Leistungen taktisch und personell das Team auf den Kopf. Statt der gewohnten Dreierkette spielten die Schalker mit einer vier Mann starken Abwehr. Asamoah rückte in den Strurm, sein Partner hieß Agali. Dafür nahm Sand auf der Bank Platz, und auch Mpenza blieb für Matellan, der die Abwehr verstärkte, draußen. Pinto rückte auf die rechte Verteidigerposition. Für Möller spielte Oude Kamphuis (nach Gelbsperre) im Mittelfeld.
Trotz der zahlreichen Umstellungen waren die "Königsblauen" in der Anfangsphase dem SV Werder spielerisch überlegen. Die Bremer fanden indes oft keine Anspielstationen, so dass viele Pässe im leeren Raum landeten. Dennoch wurden die Norddeutschen als erste gefährlich: Micoud schickte Daun in den freien Raum, die Leverkusener Leihgabe scheiterte aber bei seiner Direktabnahme im Strafraum an Keeper Rost. Trotz der optischen Überlegenheit Schalkes erzielte Werder die Führung. Einen Freistoß von Krstajic klatschte Rost zur Seite ab. Baumann reagierte am schnellsten und bediente Charisteas in der Mitte, der das Leder über die Linie drückte (22.). Am Spielverlauf änderte dies nichts. Der S04 blieb die ballsicherere Mannschaft, während die Bremer versuchten, mit schnellen Gegenzügen zum Erfolg zu kommen. Auffällig waren die zahlreichen Fouls auf beiden Seiten. Schiedsrichter Wagner musste in der 36. Minute bereits die dritte Gelbe Karte - diesmal traf es Krstajic - zeigen. Und der S04 nutzte die gute Freistoßposition. Böhme brachte den Ball von halbrechts an Freund und Feind vorbei zu Agali, der als einziger das Leder berührte und ins Tor bugsierte. Nur zwei Minuten später hatte der Nigerianer die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber frei im Strafraum vor Keeper Borel an der Fußabwehr des Schlussmanns. Mit dem Halbzeitpfiff wäre Bremen beinahe nochmals erfolgreich gewesen, doch Micoud brachte eine sehenswerte Flanke von Daun mit dem Kopf nicht im Tor unter. Auch nach Wiederanpfiff ergab sich das gleiche Bild: Schalke machte die Räume eng, ließ Bremen um Spielmacher Micoud nicht zur Entfaltung kommen. In der 50. Minute holte Krstajic den enteilten Agali im letzten Moment ein und trennte den einschussbereiten Nigerianer gerade noch vom Ball. Der Gastgeber nutzte indes eine seiner wenigen Chancen. Micoud traf einen Freistoß von halblinks perfekt, so dass Keeper Rost trotz seines Hechtsprungs das Leder nicht mehr am Tor vorbeilenken konnte (57.). Die Gelsenkirchner erzeugten weiterhin Druck, spielten mit Agali, Sand und Mpanza mit drei Stürmern, während Bremen sich aufs Kontern verlegte. Den engagierten "Knappen" war aber der Ausgleich gegen die vielbeinige Abwehr der Bremer, die noch zu guten Konterchancen kamen (Charisteas, Daun), nicht mehr vergönnt. Bremen hat dank dieses etwas glücklichen Dreiers den Sprung in die UEFA-Cup-Ränge geschafft. Schalke war bemüht, nutzte aber die Chancen nicht. Unter dem Strich steht die vierte Niederlage in Folge.