Schalkes Coach Marc Wilmots konnte auch bei Bayer Leverkusen (3:1) seine Weste sauber halten, verlor als Verantwortlicher noch keine Begegnung. Diesmal musste der Belgier allerdings auf Sven Kmetsch verzichten (Knieprobleme). So bekam Oude Kamphuis den Platz im zentralen, defensiven Mittelfeld neben Vermant zugewiesen, da auch Poulsen (Bänderriss) weiterhin ausfiel. Taktisch spielten die Knappen wie gewohnt mit einer Dreierkette in der Abwehr und einem Fünfer-Mittelfeld. Den Angriff bildeten Sand und Agali. Ebenfalls mit 3:1 gewann der VfL Bochum seine letzte Partie gegen den VfB Stuttgart. Die letzten drei Reisen in die Fremde waren aber alles andere als berauschend. Keine Punkte für die Elf von Peter Neururer - und keine Tore. Die Bochumer versuchten es erneut im 3-3-2-2-System. Die einzige Änderung: Im linken defensiven Mittelfeld musste Mandreko seinen Platz für Bemben räumen.
Keine Frage: Den besseren Start erwischte die Mannschaft aus Gelsenkirchen. Schon nach 50 Sekunden setzte sich Pinto auf rechts durch, der in der Mitte mitgelaufene Sand verfehlte das Tor bei seinem Flugkopfball nur knapp. Eine noch größere Gelegenheit bot sich Agali nach sehenswerter Vorarbeit von Oude Kamphuis. Freistehend vor VfL-Keeper van Duijnhoven scheiterte der Nigerianer mit seinem Flachschuss am Pfosten. In der 17. Minute war es wieder der auffällige Pinto mit einer Flanke, die Sand mit dem Kopf zwar erwischte, jedoch stark bedrängt nicht mehr aufs Bochumer Gehäuse brachte. Der VfL zeigte sich bei seinem ersten Auftritt in der Arena nervös, war überwiegend mit Verteidigen beschäftigt. Die Achillesferse war die linke Seite der Bochumer, über die der S04 oftmals gefährliche Aktionen startete. Doch wie so oft traf als erste die bis dahin unterlegene Mannschaft mit ihrer ersten Chance. Christiansen erkämpfte sich den Ball in der Mitte, traf mit seinem ersten Versuch den Pfosten, netzte aber schließlich den Abpraller ins leere Tor ein (23.). Keineswegs schockiert zeigten sie die Königsblauen und gaben nur fünf Minuten später die passende Antwort. Hajto schickte Sand steil - wieder war die linke Seite der Gäste unformiert - und flankte in die Mitte. Varela nutzte den Platz am zweiten Pfosten, den ihm Agali durch sein Kreuzen geschaffen hatte, und traf per Kopf ins lange Eck. Auch die letzte Aktion vor der Pause gehörte den Gastgebern. Agalis Kopfball nach Flanke von Böhme entschärfte VfL-Keeper van Duijnhoven gerade noch, indem er das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. Schalke blieb auch nach Wiederanpfiff ideenreicher und gefährlicher, forcierte noch mehr das Flügelspiel. So bediente Böhme mit einer Flanke Agali, doch auch diese Großchance ließ der Nigerianer ungenutzt und köpfte das Leder aus vier Metern drüber. Der VfL schien nun endlich erwacht und tat von da an mehr für das Spiel, nicht zuletzt, weil die Knappen zunehmend Probleme im Spielaufbau bekamen. Die Folge waren unnötige Abspielfehler in der eigenen Hälfte. Die Bochumer wussten aber meist nichts mit dem sich bietenden Raum anzufangen. Marc Wilmots reagierte im Offensivbereich und brachte Möller und Mpenza für den bereits verwarnten Hajto und den glücklosen Agali. In der Schlussviertelstunde beschränkten sich die Gäste wieder auf die Defensive, Schalke rannte gegen die gut gestaffelte Verteidigung der Bochumer an. Die neue Taktik des VfL: Kontern. Und tatsächlich schaffte die Neururer-Truppe, was den Königsblauen trotz zahlreicher Gelegenheiten nicht gelang: In der 89. Minute nahm der eingewechselte Buckley das Leder nach einem Querpass von Hashemian am 16 Meter-Raum an, sein Drehschuss flog über den verdutzten Keeper Rost zum 2:1 ins Netz. Schalke ließ zu viele Chancen ungenutzt. Am Ende wollten die Knappen den Sieg erzwingen und wurden dafür vom VfL eiskalt bestraft. Der eingewechselte Buckley ließ kurz vor Schluss mit einem sehenswerten Treffer die Herzen der VfL-Fans höher schlagen.