Der Bochumer Trainer Peter Neururer stellte sein Team nach der 0:2-Auswärtsniederlage in Wolfsburg auf fünf Positionen um. Kalla, Fahrenhorst, Oliseh, Schindzielorz und Wosz kehrten in die Anfangsformation zurück, dafür mussten Vriesde, Tapalovic, Meichelbeck, Bemben und Gudjonsson passen. Auf der Gegenseite nahm der Lauterer Coach Erik Gerets nach dem 1:0-Heimsieg gegen Leverkusen drei Änderungen vor. Grammozis nach überstandener Verletzung, Lembi und Hristov spielten von Beginn an, dafür blieben Basler, Knavs und Lokvenc draußen.
Bei beiden Teams war in den letzten Spielen eine klare Tendenz erkennbar freilich mit ganz unterschiedlicher Richtung. Talfahrt mit vier Niederlagen in Folge bei Bochum, Bergfahrt bei Lautern mit acht Spielen ohne Niederlage. Die Zuschauer im Ruhrstadion sahen von Beginn an ein temporeiches, rassiges Spiel. Vor allem der VfL hatte sich einiges vorgenommen. Mit viel Leidenschaft wurden die Lauterer schon in ihrer eigenen Hälfte attackiert. Folgerichtig erspielte der VfL sich hochkarätige Chancen. So scheiterte Colding auf Zuspiel von Freier am toll reagierenden Wiese (4.). Vor allem nach Freistößen von Wosz brannte es lichterloh im Pfälzer Strafraum: Einmal scheiterte Kalla knapp per Kopf (17.) und auch Vriesde gelang es nicht, Wiese aus kürzester Distanz zu überwinden. Auch den Nachschuss schob der Holländer kläglich am leeren Tor vorbei (35.). Trotz der optischen Überlegenheit der Bochumer, waren auch die Pfälzer nicht ungefährlich. Immer wieder suchten sie mit langen Bällen ihre schnellen Spitzen. Bei einem dieser Konter konnte Colding den Ball gerade noch von der Linie kratzen (12.). Knapp zehn Minuten später verpasste Ramzy aus kurzer Distanz, als er den Ball nicht richtig traf. Erwähnenswert ist noch der ausgebliebene Pfiff von Schiedsrichter Albrecht, als Doninguez klar im Strafraum gelegt wurde. Der zweite Durchgang begann nervös, die vielen Unterbrechungen störten den Spielfluss nun beträchtlich. Was den Einsatz betrifft, konnte Bochum zwar an die erste Hälfte anknüpfen, aber die Aktionen ließen nun Genauigkeit und Durchschlagskraft missen. Die Roten Teufel dagegen bekamen das Spiel mit zunehmender Dauer immer besser in den Griff. Chancen blieben dabei auf beiden Seiten Mangelware bis etwa zehn Minuten vor Schluss. Oliseh hatte von links eine Ecke geschlagen, Christiansen köpfte Ramzy an und von dort fand das Leder seinen Weg ins Lauterer Netz. Die Roten Teufel antworteten mit wütenden Angriffen. Van Duijnhoven und Hashemian bewahrten die Heimelf zunächst vor dem Ausgleich. Mit dem Schlusspfiff gelang den Pfälzern durch einen Kopfball von Ramzy doch noch der Ausgleich (94.). Bis kurz vor dem Schlusspfiff schien die Talfahrt der Bochumer gestoppt. Der Ausgleich bedeutet vor allem für den VfL Abstiegskampf pur in den nächsten Wochen.