Hertha-Trainer Jürgen Röber wirbelte sein Team gegenüber der UEFA-Partie gegen Westerlo erneut kräftig durcheinander. Mit van Burik, Sverrisson, Goor, Marx, Deisler und Marcelinho wurden sechs Änderungen in der Anfangsformation vorgenommen. Dafür blieben Schmidt, Dardai, Tretschok, Hartmann, der verletzte Rehmer und der Rot-Sünder Alves draußen. Auf der anderen Seite setzte Andreas Brehme zunächst auf die gegen Nürnberg siegreiche Elf - mit einer Ausnahme: Der wieder genesene Basler erhielt auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Grammozis. Djorkaeff war zum ersten Mal wieder im Kader, saß aber zunächst auf der Bank.
Der 7. Spieltag auf einen Blick
Das Spiel begann zerfahren mit vielen Abspielfehlern. Kaiserslautern versuchte zwar von Beginn an die Hertha unter Druck zu setzen, doch die klareren Chancen konnten sich zunächst die anfangs geschickt agierenden Berliner erarbeiten: Preetz konnte eine Deisler-Flanke aus fünf Metern jedoch nicht im Tor unterbringen (9.). Kurz später rettete die Latte für den bereits geschlagenen Koch nach einem Schuss von Goor (12.). Doch der Druck der Pfälzer brachte bald Zählbares. Ein schwerer Abwehrfehler von Simunic war der Ausgangspunkt für die Lauterer Führung. Lokvenc setzte geschickt Klose ein, der Kiraly ohne Probleme aus kurzer Distanz überwinden konnte (23.). Die Elf von Andi Brehme nahm sich aber nicht zurück, sondern versuchte die Führung auszubauen. Lautern wirkte nun ballsicherer und beherrschte mit Ratinho und Lincoln das Mittelfeld. Auf Seiten der Hertha hatten die blassen Beinlich und Deisler in dieser Phase Probleme ihr Spiel aufzuziehen, zudem wirkte die Abwehr um Torhüter Kiraly nicht immer sicher. Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock für die Berliner. Wieder wirkte die Hintermannschaft bei einer Ecke unsicher. Lokvenc nutzte die Berliner Schwäche eiskalt aus und drückte den Ball aus fünf Metern mit rechts vorbei an Kiraly ins Tor zum 2:0. Ein weiterer Schnitzer der Hertha-Abwehr führte fast zur Vorentscheidung. Lincoln war im Strafraum gefoult worden, doch Baslers Strafstoß flog weit über den Querbalken. Röber versuchte mit der Einwechslung von Daei und Tretschock das Ruder noch einmal herumzureißen (59., 70.) In der Schlussviertelstunde kamen die Herthaner dann auch tatsächlich etwas stärker ins Spiel. Prompt folgte der Anschlusstreffer durch einen Strafstoß des engagierten Marcelinho (81.). Zuvor war Preetz von Strasser gelegt worden. Doch die Antwort der Lauterer erfolgte postwendend mit einem Doppelschlag: Zunächst lenkte Preetz eine Basler-Ecke ins eigene Tor (84.) und nur kurz später spitzelte Lincoln die Flanke von Lokvenc elegant mit dem Außenrist ins linke Eck zum 4:1 (85.). Kaiserslautern überzeugte und konnte seine Siegesserie aufgrund der größeren Cleverness fortsetzen. Die Berliner dagegen wirkten in der Abwehr zu unsicher und konnten auch im Mittelfeld ihr Spiel nicht wie gewohnt aufziehen.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend