Ein wahres Heimdebakel erlitt der VfL Bochum im Ruhrstadion gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Hamburg. Beim 0:4 (0:2) waren Kovac, Mahdavikia und Barbarez (2) für den HSV erfolgreich, der durch den Sieg mittlerweile wieder im Vorderfeld der Tabelle angekommen ist. Bochum bleibt nach dem Auftaktsieg in Kaiserslautern punkt- und torlos .
Der VfL war erstmals ohne seinen Olympioniken Delron Buckley angetreten. Trainer Ralf Zumdick wählte gegen die drei Hamburger Spitzen zudem eine defensive Variante und bot mit Mamic einen klassischen Libero auf. HSV-Coach Frank Pagelsdorf verzichtete im Hinblick auf das Juve-Spiel zunächst auf Präger und Yeboah.
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Nach einer vom Gast kontrollierten Anfangsphase ohne Höhepunkte war es ausgerechnet Schiedsrichter Keßler, der für Aufregung sorgte. Nach einem Mahdavikia-Solo wusste sich Toplak im Strafraum nur durch einen Griff ans Trikot des Iraners zu helfen. Der Pfiff des Referees blieb aus (19.). In dieser Szene hatte der VfL noch Glück, doch in den folgenden 13 Minuten brach dann das Unheil über die Westfalen herein. Zunächst schlief die gesamte Hintermannschaft der Bochumer bei einer Freistoßflanke von Mahdavikia und ließ den nur 176 Zentimeter großen Niko Kovac zum 0:1 einköpfen (23.). Fünf Minuten später musste Peter Peschel nach seinem zweiten Foul den Platz in Richtung Umkleide verlassen (28.). Wiederum vier Minuten danach spielte der HSV seine Überzahl erstmals clever aus. Über den rechten Flügel leitete Groth einen Konter ein. Barbarez passte maßgenau auf den völlig vernachlässigten Mehdi Mahdavikia , der sich kaltschnäutzig mit dem 0:2 (32.) bedankte. Der HSV schaltete mit der sicheren Führung im Rücken einen Gang zurück, doch die Hausherren konnten davon nicht profitieren. Lediglich bei einer Hereingabe von Weber roch es nach einem Bochumer Treffer. Ketelaer klärte für seinen Keeper Butt (34.).
Die Ereignisse der ersten Hälfte hatten die Zumdick-Elf offensichtlich in einen Schockzustand versetzt. Ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage blieb nach dem Wiederanpfiff aus. Im Gegenteil: Der HSV hatte Chancen im Zwei-Minuten-Takt. Barbarez (50.), Ketelaer (52.) und Mahdavikia (54.) scheiterten noch, doch Sergej Barbarez traf dann in der 56. Minute nach einem sehenswerten Pass von Ingo Hertzsch. Gegen die konsternierten Bochumer legte der Ex-Dortmunder nach einer Stunde nach und traf gegen eine praktisch nicht mehr vorhandene Bochumer Abwehr zum 0:4. Ein noch höheres Debakel verhinderte zwei Mal die Torumrandung bei Schüssen von Töfting und Groth (66.).