Bundesliga

Gladbachs Abwehr mitten im Umbruch

Nach Stranzls Abschiedsankündigung bleiben noch viele Fragezeichen

Gladbachs Abwehr mitten im Umbruch

Ist bis 2017 an die Borussia gebunden: Mönchengladbachs Chelsea-Leihgabe Andreas Christensen.

Ist bis 2017 an die Borussia gebunden: Mönchengladbachs Chelsea-Leihgabe Andreas Christensen. imago

"Unseren Anführer" nannte ihn Sportdirektor Max Eberl auf der Pressekonferenz am gestrigen Dienstag, als Stranzl sein Karriereende für den Sommer bekannt gab. Und: "Wir könnten ihn noch gut gebrauchen. Schade, dass Martin schon aufhört."

Stranzls Abschied ist ein Mosaikstein des Umbruchs, in dem sich die Borussen-Abwehr befindet. Im vergangenen Sommer verließ Filip Daems (37) den Verein, nachdem er zehneinhalb Jahre lang bei den Fohlen unter Vertrag und der Mannschaft seit 2009 als Kapitän voran stand. Stranzls Abschied ist fixiert, für Roel Brouwers (34, seit 2007 im Klub) wird die Zeit im Gladbacher Trikot nach dieser Spielzeit vermutlich ebenfalls enden. Daems, Stranzl, Brouwers - drei prägende Figuren der Defensive in den letzten Jahren. Drei Routiniers, deren Wort Gewicht hatte in der Kabine. Ganz klar: Auch hierarchisch wird sich innerhalb der Mannschaft einiges verändern.

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Was macht Nordtveit?

Wie groß der Einschnitt im Defensivbereich tatsächlich ausfallen wird, lässt sich momentan noch nicht abschätzen. Denn es bleiben weitere Fragezeichen. Der unter anderem von Klubs aus der Premier League umworbene Havard Nordtveit, zuletzt von Trainer Andre Schubert verstärkt in der Innenverteidigung aufgeboten, zögert mit der Verlängerung seines auslaufenden Vertrags und droht abzuspringen. Alvaro Dominguez fehlt nach einer Rückenoperation seit November, wann und wie stark der Spanier zurückkommt, muss abgewartet werden. Bei Andreas Christensen wächst quasi wöchentlich die Zahl der Interessenten; laut spanischen Medien soll auch der FC Barcelona ein Auge auf das Verteidiger-Juwel geworfen haben.

Keine Ausstiegsmöglichkeit für Christensen

Doch zumindest für den Sommer dürfte Max Eberl einigermaßen gelassen dem Blitz-Aufstieg der Chelsea-Leihgabe (bis 2017 an die Borussia gebunden) entgegensehen. Eine vorzeitige Ausstiegsmöglichkeit besteht nicht. Im kicker hatte Eberl vor kurzem gesagt: "Wir sind sehr froh, dass wir ihn gleich für zwei Jahre ausleihen konnten - ohne Wenn und Aber."

Dennoch: Speziell die Abwehr bleibt mit Blick auf die nächste Spielzeit ein Mannschaftsteil mit vielen Ungewissheiten. Schließlich ist auch die Zukunft von Martin Hinteregger noch nicht abschließend geklärt. Selbst wenn es beim 23-Jährigen aufgrund der vorhandenen Kaufoption schwer nach einem langfristigen Verbleib aussieht - momentan ist er nur bis Saisonende von RB Salzburg ausgeliehen.

Jan Lustig