Europa League

Benfica weint, Braga jubelt - Porto Favorit in Dublin

Villarreal geht erhobenen Hauptes

Benfica weint, Braga jubelt - Porto Favorit in Dublin

Schreckgespenst für das Gelbe U-Boot: Villarreals Capdevila wird von Portos Hulk erfolgreich abgeblockt.

Schreckgespenst für das Gelbe U-Boot: Villarreals Capdevila wird von Portos Hulk erfolgreich abgeblockt. picture-alliance

Dem FC Porto war das Ticket für das Europa-League-Finale in Dublin am 18. Mai nicht mehr zu nehmen. Das Hinspiel hatten die Portugiesen gegen den spanischen Vertreter FC Villarreal mit 5:1 gewonnen und damit eine fantastische Ausgangslage gehabt.

Dennoch schwamm der souveräne Meister Portugals in den ersten 30 Minuten, weil das Gelbe U-Boot ein höllisches Tempo anschlug. Aus diesem Sturmlauf resultierte allerdings nur ein gegebenes Abseitstor durch Cani (17.), das Porto mächtig schockte. Erst als Villarreal dem Tempo gegen Ende von Halbzeit eins ein wenig Tribut zollen mussten, kamen die Portugiesen besser ins Spiel - und glichen durch Hulks abgefälschten Schuss aus (40.). Nach dem Wechsel signalisierte Villarreal nochmals große Lust auf Aufholjagd, doch Portos unfassbar treffsicherer Goalgetter Falcao erstickte diese Hoffnungen schnell im Keim. Der Kolumbianer traf schon in der 48. Minute zum 2:1 für Porto, womit die Messe für den Tabellenvierten der spanischen Primera Divison gelesen war. Dennoch bewies Villarreal große Moral und kam durch Capdevila und Rossi (75., 81.) zum verdienten, aber bedeutungslosen 3:2-Sieg.

Europa League - Halbfinale
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FC Porto - Vereinsdaten
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Für den FC Porto war es die erste Auswärtsniederlage in der diesjährigen Europa League und auch die erste Pleite nach 15 Pflichtspielsiegen in Folge. Allerdings überholte Torjäger Falcao mit dem Tor zum 2:1 auch den bisherigen Rekordtorschützen Jürgen Klinsmann (aufgestellt 1995/96 beim UEFA-Cup-Gewinn der Bayern) mit seinem 16. Tor im 13. Spiel des laufenden Wettbewerbs.

Braga lässt den portugiesischen Klassiker platzen

Mit Portos Triumph über Villarreal war klar, dass es ein portugiesisches Finale geben würde. Damit steht in der Geschichte dieses Wettbewerbs (inklusive UEFA-Cup) schon das achte Nationen-Duell im Endspiel an: Viermal rein italienisch sowie je einmal ein rein deutsches, englisches und ein spanisches Endspiel.

Die Frage am Donnerstagabend war nur: Sollte es den Klassiker Porto gegen Benfica geben? Oder schafft es der Underdog aus Braga bis ins Endspiel. Antwort: der David besiegte den Goliath - Braga fährt dank des 1:0-Heimerfolges nach Dublin und stürzte das stolze Benfica ins Tal der Tränen.

Braga jubelt über das Siegtor gegen Benfica: Custodio (Mi.) hatte getroffen.

Braga jubelt über das Siegtor gegen Benfica: Custodio (Mi.) hatte getroffen. picture-alliance

Im von riesigen Felsblöcken umrahmten Naturstadion reichte Braga nach dem 1:2 im Hinspiel in Lissabon das Minimalergebnis von 1:0 für den Finaleinzug. Der Held des Abends war Custodio, der schon in der 19. Minute einen Eckball wuchtig einköpfte. In der Folgezeit entwickelte sich ein absolut offenes und chancenreiches Duell, in dem Braga auch die zittrige Schlussphase unbeschadet überstand.

Benfica erlitt damit dasselbe Schicksal wie der FC Arsenal und der FC Liverpool, die bei dem kleinen portugiesischen Klub verloren. Die Hauptstädter aus Lissabon standen vor 21 Jahren zuletzt in einem europäischen Finale (Landesmeister, 0:1 gegen den AC Mailand). Der letzte Europacup-Triumph datiert sogar von 1962 (Landesmeister, 5:2 gegen Real Madrid). Für Braga ist es natürlich das erste Endspiel auf der Bühne des Europapokals.

Porto und Braga fahren nach Dublin