3. Liga

Wulnikowski, das Kollektiv und die Drecksarbeit

Würzburg vor dem Einzug in die Relegation

Wulnikowski, das Kollektiv und die Drecksarbeit

Spricht auch weiterhin nicht über den Aufstieg: Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski.

Spricht auch weiterhin nicht über den Aufstieg: Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski. imago

Nur ein Sieg noch und Würzburg hätte die Chance, in zwei weiteren Partien in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Mindestens. Denn verliert Aue bei Fortuna Köln, würde der direkte Aufstiegsplatz sogar auf einen Zähler heranrücken. "Wie rasant das alles gegangen ist, damit hat kaum jemand gerechnet", sagt Wulnikowski im kicker-Interview. "Und mit den Erfolgen wächst auch das Selbstvertrauen." Über den Aufstieg sprechen möchte man in Unterfranken allerdings auch weiterhin nicht. Man wolle immer nur das nächste Spiel gewinnen, betont der FWK-Torhüter.

Lieber spricht er dagegen über die Gründe des Würzburger Höhenflugs, der nach dem Aufstieg in die 3. Liga im vergangenen Jahr nun mit dem Durchmarsch in die 2. Bundesliga - ein Kunststück, das bisher nur RB Leipzig gelang - gekrönt werden könnte. "Wir sind ein Team, das mutig ist, das agiert und nicht reagiert, das sein Spiel durchziehen möchte", sagt Wulnikowski. "Über allem steht bei uns das Kollektiv. Keiner ist sich zu schade, Drecksarbeit zu verrichten oder für den Mitspieler in die Bresche zu springen."

Würzburger Kickers - Die letzten Spiele
1. FC Schweinfurt 05 Schweinfurt (H)
3
:
0
SpVgg Greuther Fürth II Gr. Fürth II (A)
3
:
1
Spielersteckbrief Wulnikowski
Wulnikowski

Wulnikowski Robert

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Dynamo Dresden Dynamo Dresden
75
2
Erzgebirge Aue Erzgebirge Aue
67
3
Würzburger Kickers Würzburger Kickers
61
Würzburger Kickers - Vereinsdaten
Würzburger Kickers

Gründungsdatum

17.11.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Entscheidenden Anteil habe natürlich Bernd Hollerbach, den der 38-Jährige als den "zweifelsfrei allerwichtigsten Mann" bezeichnet. Der Trainer selbst bleibt vor dem Saisonfinale betont gelassen. "Wir haben in den letzten zwei Jahren sicher nicht allzu viel verkehrt gemacht", erklärt der ehemalige Bundesliga-Profi, der aber ebenfalls vorerst nicht über höhere Ziele spricht.

Planungen für den Aufstiegsfall sind angelaufen

Auch Würzburgs Vorstandchef Daniel Sauer gibt wenig Einblick in die Planungen für einen eventuellen Aufstieg. Tatsächlich musste der Klub im Zuge des Lizensierungsverfahrens aber schon verschiedene Optionen für die Zukunft darlegen, die vor allem die Infrastruktur betreffen.

Konkret geht es um den Einbau einer Rasenheizung und die Vergrößerung des Stadions. Denn die derzeitige Kapazität von 10.006 Plätzen ist zu wenig für die 2. Bundesliga. Während ein Neubau nicht erwogen wird, könnte der Aus- und Umbau am Dallenberg für Probleme sorgen: Anwohner hatten gegen vorherige Baumaßnahmen geklagt und waren, nachdem die Klage zwischenzeitlich abgewiesen wurde, in Berufung gegangen. Das Ende der Verhandlung steht noch aus.

Stadt drängt weiterhin auf eine Zusammenarbeit beider Würzburger Vereine

Auch die Frage, in wie großem Maße der Drittligist auf finanzielle Hilfe der Kommune bauen kann, ist noch ungeklärt. Eine Finanzspritze von 300.000 Euro gestreckt auf drei Jahre ist dem Klub, der vergangenes Jahr 1,5 Millionen Euro in das Stadion investiert hat, zugesagt. Intensiv müssen die "Hausaufgaben", wie Sauer sagt, abgearbeitet werden. Denn nicht nur der Spielbetrieb nach dem Aufstieg soll im Fall der Fälle gewährleistet sein. Auch Hollerbach, dessen Vertrag im Sommer 2017 ausläuft, dürfte genau hinschauen, unter welchen Bedingungen er künftig arbeiten würde.

Weiter für Unruhe sorgt abseits davon die Initiative, den FWK mit dem vom Abstieg bedrohten Bayernligisten Würzburger FV kooperieren oder sogar fusionieren zu lassen . Unlängst hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt von einem "Fenster der Gelegenheiten" gesprochen. Am Mittwochabend stellte der Kickers-Vereinsvorsitzende Michael Schlagbauer daraufhin unmissverständlich klar: "Eine Zusammenarbeit wird es nur zum Wohl der Kickers geben."

kon/fk