Am vergangenen Mittwoch hatte der HFC im Heimspiel gegen Energie Cottbus in der Nachspielzeit das 2:3 kassiert. Am Montagabend schockte Rostocks Mirnes Pepic die Saalestädter in der 84. Minute und entriss dem Ziegner-Team damit erneut kurz vor Schluss wichtige Punkte. Der Cheftrainer wollte aber angesichts der späten Gegentreffer, die seine Mannschaft letztlich den dritten Platz kosteten, nicht Trübsal blasen. Im Gegenteil. Ziegner kam bei "Magenta Sport" vielmehr zu einer anderen, verblüffenden Einordnung: "Das wird uns eher helfen, als schaden. Deshalb nehmen wir es eher positiv."
Womöglich dürfte der gebürtige Thüringer darauf setzen, dass sich die beiden jüngsten Partien als Wachrüttler für seine Mannschaft erweisen. Am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wartet immerhin das direkte Duell mit dem nun dank der besseren Tordifferenz vorbeigezogenen SV Wehen Wiesbaden. Beide Klubs liegen punktgleich (49) auf Rang drei und vier.
Wenn solche Jungs wie Mai nicht mehr auf dem Platz stehen, dann geht uns ein bisschen was verloren.
Torsten Ziegner
Zuversicht zog Sebastian Mai, der gegen die Kogge nach ausgeheiltem Innenbandriss im Knie sein Comeback gleich in der Startelf gegeben hatte, unabhängig vom Ergebnis aus dem Match in Rostock: "Ich denke, dass wir am Ende trotzdem ein gutes Spiel abgeliefert haben."
Ziegner hadert mit "fehlender Cleverness"
Ähnlich sah das auch sein Trainer. "Wir hätten mit mehr Cleverness die eine oder andere Situation in der Offensive besser ausspielen können, um das 2:0 zu machen. Die Situationen waren auf jeden Fall da", so Ziegner. Dass sich sein Team am Ende dem zunehmenden Druck der Hausherren habe beugen müssen, erklärte er sich weniger mit schwindenden Kräften am Ende einer Englischen Woche ("Ich finde, das wäre ein Alibi, wenn man es darauf schieben würde"), sondern mehr mit der ein Stück weit fehlenden Breite des Kaders. "Fest steht: Wenn solche Jungs wie Mai nicht mehr auf dem Platz stehen, dann geht uns ein bisschen was verloren", erklärte Ziegner. Mai musste in 80 Minuten nach seinem ersten Einsatz seit Mitte Dezember erschöpft ausgewechselt werden - erwartet den kommenden Spieltag aber ebenso gespannt wie sein Trainer.
Spiel gegen Wehen: Mais Marschroute steht
"90 Minuten powern, unser Spiel durchbekommen und auf Sieg spielen", erklärte der 1,95 Meter große Angreifer schon kurz nach dem Schlusspfiff an der Ostsee zur Marschroute. Und auch Ziegner betonte derweil, dass der Punkt bei Hansa den Aufstiegsambitionen "zu hundert Prozent" zuträglich sei.