3. Liga

"Keine echten Fans": KFC Uerdingen kritisiert eigenen Anhang

Protest gegen Montagsspiele im Fokus

"Keine echten Fans": Uerdingen kritisiert eigenen Anhang

KFC-Fans im Duisburger Stadion. Dort trägt Uerdingen seine Heimspiele aus.

KFC-Fans im Duisburger Stadion. Dort trägt Uerdingen seine Heimspiele aus. imago

Ansetzungen am Montagabend sorgen quer durch alle Ligen für Kritik und Protestaktionen seitens der Fans. Auch der KFC-Anhang hatte am Montagabend seine Ablehnung zum Ausdruck gebracht, unter anderem mit Trillerpfeifen für ohrenbetäubenden Lärm gesorgt - und damit den Frust des eigenen Vereins auf sich gezogen. Dieser veröffentlichte am Dienstagnachmittag ein Statement, das den Anhang scharf kritisiert, den Protestierenden sogar das Fan-Dasein abspricht und nahelegt, dem Stadion künftig an Montagabendspielen fernzubleiben.

Wer keine Lust auf ein Montagsspiel hat, wird sicher nicht gezwungen, an diesen Tagen ins Stadion zu kommen.

Statement des KFC Uerdingen

Man habe gesehen, wie schwer sich die eigene Mannschaft in der Anfangsphase ohne Unterstützung von den Rängen getan habe, obwohl nun die heiße Phase im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg ("eine einmalige Geschichte") anstehe. "Wir werden nicht akzeptieren, dass einzelne Personen uns das kaputt machen und sich mit solchen Aktionen gegen die Mannschaft stellen. Das sind aus unserer Sicht keine echten Fans", lautet die harsche Kritik des Klubs. Weiter heißt es in dem Statement: "Wir wollen keinen Konflikt mit Gruppierungen, aber wir können auch nicht zulassen, dass unsere Gemeinschaft kaputtgeht und unser Erfolg auf diese Weise gefährdet wird. Wer keine Lust auf ein Montagsspiel hat, wird sicher nicht gezwungen, an diesen Tagen ins Stadion zu kommen. Und alle anderen Fans rufen wir dazu auf, uns vor Ort lautstark zu unterstützen."

Protest beim Osnabrück-Spiel im November sorgt ebenfalls für Kritik

In seine Kritik bezog der Verein auch den Protest beim Montagabendspiel in Osnabrück (1:2) Anfang November 2018 mit ein. "Das Stadion war voll, beste Fußballatmosphäre garantiert. Gerade hier hätten wir jede Unterstützung gebrauchen können. Doch stattdessen haben sich einige Fans lieber darauf konzentriert, in unmittelbarer Nähe zu unserem Torwart ein gellendes Pfeifkonzert loszulassen. Wie kann es sein, dass diesen Leuten der Protest gegen den DFB wichtiger ist, als die Unterstützung der eigenen Mannschaft?", heißt es in der Stellungnahme.

Es kann nicht sein, dass es das Selbstverständnis gibt, dass ein Investor und einzelne Sponsoren den Verein komplett finanzieren.

Statement des KFC Uerdingen

Des Weiteren verteidigte der KFC die Montagabend-Ansetzung. Die zu dieser Saison eingeführte Anstoßzeit bringe den Vereinen wichtige TV-Gelder. "Hier geht es um insgesamt 800.000 Euro. Warum will man sich dagegenstellen? Es kann nicht sein, dass es das Selbstverständnis gibt, dass ein Investor und einzelne Sponsoren den Verein komplett finanzieren", betont der Klub.

Konkurrenz mit der Bundesliga?

Ansetzungen an Werktagen gebe es auch in der Kreisliga, überhaupt müsse der Klub froh über die exklusive Ansetzung sein: "Will man wirklich nur samstags spielen und jedes Wochenende mit der Bundesliga und Vereinen in der Region wie Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund und Schalke konkurrieren?"

pau