Er coacht einen Regionalliga-Aufsteiger, der gerade mit einem 3:1-Sieg gegen Bremen II fünf Spieltage vor Schluss Platz drei der 3. Liga erobert hat. Herrlich sollte im Moment also durchaus Grund haben, zufrieden zu sein. Doch während der Werder-Coach Florian Kohfeldt den Gegner auf der Pressekonferenz nach der Begegnung lobte ("Das ist wirklich schöner Fußball, gegen den man spielt"), listete Herrlich die Punkte auf, die ihm nicht gepasst hatten. "Nach dem 3:1 kam die Phase, in der wir dachten, dass es mit 80 Prozent reicht. Das ärgert mich maßlos", ließ der Trainer wissen. Tatsächlich hatten die Bremer in den Schlussminuten mehrere Gelegenheiten, das Spiel noch mal eng zu machen . "Wir haben ja schon mehrmals erlebt, ob gegen Zwickau oder Osnabrück , dass wir denken, dass es mit weniger Einsatz genauso funktioniert. Das ist ärgerlich, dass wir uns da unnötig in Bedrängnis gebracht haben", kritisierte der Jahn-Coach.
Herrlich geht bei Nandzik von Bündelriss aus
Des Weiteren musste Herrlich die Verletzung von Alexander Nandzik hinnehmen: "Ich gehe davon aus, dass es mehr als ein Faserriss ist, weil er einfach nicht mehr gehen kann. Dann ist es eher ein Bündelriss. Das ist bitter in unserer Situation", bedauerte der 45-Jährige. Der Linksverteidiger hat in der laufenden Saison 28 Partien absolviert, davon 27 von Anfang an (kicker-Notenschnitt 3,12). Dafür kann Herrlich wieder voll auf Kolja Pusch zählen, dem gegen Bremen zwei Treffer gelangen: "Pusch war länger verletzt und wir mussten Schritt für Schritt mit ihm arbeiten, dass er wieder an sein altes Niveau kommt. Ich freue mich natürlich umso mehr, dass er das abrufen konnte", erklärte der Trainer. Für den offensiven Mittelfeldspieler war es der erste Doppelpack im Trikot von Jahn Regensburg.
Trainersteckbrief Herrlich
Spielersteckbrief Nandzik
Spielersteckbrief Pusch
3. Liga - 33. Spieltag
Dem SSV Jahn stehen noch fünf Partien bevor, der Verein hat zumindest das Erreichen der Relegation selbst in der Hand. Trotzdem hält sich Herrlich weiterhin bedeckt: "Ich versuche immer, den schlechtesten Fall hochzurechnen. Ich glaube nicht, dass uns irgendjemand etwas schenkt und wir 15 Punkte holen werden." Für den Coach ist erst einmal nur die anstehende Begegnung beim SV Wehen Wiesbaden (Samstag, 22. April, LIVE! auf kicker.de) von Bedeutung: "Ich konzentriere mich auf das nächste Spiel, das wird schwer genug. Wir sollten auf dem Boden und bescheiden bleiben, gerade aufgrund der letzten 20 Minuten gegen Bremen."
