Emotionsgeladenes Sachsen-Duell geht an Aue
Nach dem überraschenden 0:1 in Wiesbaden konnte sich der FC Erzgebirge Aue am Sonntag ausgerechnet im Sachsen-Derby gegen die zuletzt fünfmal siegreichen Chemnitzer rehabilitieren und einen großen Schritt Richtung Aufstieg in die 2. Bundesliga machen. "Wir haben im Hinspiel gesehen, was ein Dreier im Derby auslösen kann", hatte Torhüter Männel vor dem Spiel erklärt, "danach sind wir richtig durchgestartet." Und wohl auf dem Weg in die Zweitklassigkeit nicht mehr aufzuhalten. Nach einer Ecke traf Köpke früh per Kopf zur Führung, die sich Aue in der Folge auch verdiente. Doch weder Köpke, der zwei exzellente Chancen liegen ließ, noch Skarlatidis konnten erhöhen. Nach der Pause rettete Männel gegen Türpitz die knappe Führung in einer umkämpften Partie. Chemnitz drängte auf den Ausgleich, doch Erzgebirge schlug eiskalt nach einem Konter durch Skarlatidis zu. Das Derby, das zwischenzeitlich kurz unterbrochen war, weil Böller und Raketen aus dem CFC-Block flogen, war entschieden. Aue bleibt zu Hause ungeschlagen und untermauert Rang zwei.
Stuttgarter Kickers verschaffen sich Puffer
Einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller konnten die Stuttgarter Kickers am Samstag machen. 2:1 hieß es in Mainz letztlich für die Blauen aus der Schwabenmetropole, die nach zwei Niederlagen in Folge in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind. Berko brachte die Stipic-Schützlinge nach torloser ersten Hälfte in Front (59.), doch Parker antwortete für die Nullfünfer (78.). In der 83. Minute ließ Markus Mendler die Gäste ein zweites Mal jubeln. Der Ex-Nürnberger schnippelte den Ball per sehenswertem Freistoß ins Netz und verschaffte den Kickers ein Drei-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge.
Würzburg setzt sich ab
Treffsicher gegen Hansa Rostock: Würzburgs Elia Soriano. Getty Images
In der Vorwoche hatten sich die Würzburger Kickers durch einen 1:0-Sieg in Aalen den Relegationsplatz erkämpft - nun setzte sich die Hollerbach-Elf mit einem 2:1-Sieg über Hansa Rostock bereits etwas von den Konkurrenten ab. Ein Doppelschlag von Soriano brachte den FWK im ersten Durchgang gegen defensiv orientierte Rostocker auf die Siegerstraße. Zwar gelang Hansa nach dem Seitenwechsel durch Ahlschwede nach schönem Doppelpass mit Ziemer noch der Anschlusstreffer (78.), doch letztlich konnte Hansa trotz Schlussoffensive nichts Zählbares aus Franken auf die weite Heimreise mitnehmen und muss nach der ersten Niederlage nach zuletzt fünf Spielen mit Punktgewinnen hinter die Ligazugehörigkeit 2016/17 immer noch ein Fragezeichen machen.
Rückschläge für SGS und VfL
Drei Zähler Rückstand auf Würzburg haben nun die viertplatzierten Großaspacher. In einer Partie, in der es keiner Mannschaft gelang, über eine längere Phase hinweg Offensivdruck aufzubauen, trennte sich die SG Sonnenhof torlos von Holstein Kiel. Die beste Chance auf den Lucky Punch vergab Kiels Sané in der 88. Minute, als er nach Zuspiel von Fetsch lediglich den Pfosten traf. Damit teilten sich die Kieler bereits zum vierten Mal in Folge die Punkte, blieben zum dritten Mal hintereinander ohne Treffer und verpassten es, den Klassenerhalt rechnerisch in trockene Tücher zu bringen. Für die SGS, die auch das siebte Heimspiel in Folge nicht gewinnen konnte, stellt das 0:0 einen weiteren Dämpfer im Kampf um den Relegationsplatz dar.
Schon etwas mehr als einen kleinen Dämpfer musste der VfL Osnabrück in Halle hinnehmen. Die Osnabrücker sind im Saisonendspurt aus dem Tritt gekommen und fanden auch beim HFC nicht wieder in die Spur. Savran hatte Pech mit einem Pfostentreffer, Alvarez scheiterte an Bredlow, doch insgesamt konnte der VfL nur wenig Druck entwickeln. Den Hallensern reichte so ein Freistoßtreffer von Banovic zu einem im Kampf um den Klassenerhalt wegweisenden 1:0-Sieg. Mit nur einem Dreier aus den letzten acht Spielen droht Osnabrück nicht nur die Relegation, sondern auch die Qualifikation für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde zu verpassen.
Wehen rutscht ab - auch durch die Tordifferenz
Auf einem dieser findet sich nun Wehen Wiesbaden wieder. Beim 0:4 in Dresden störten die Hessen die Aufstiegs-"Nachfeier" der SG Dynamo nicht. Dabei waren die Gäste anfangs nicht nur Staffage für eine schwarz-gelbe Sause. Der SVWW hielt im ersten Durchgang gut mit, erschütterte in Person von Blacha sogar den Pfosten. Doch in der zweiten Hälfte brachte Sturmtank Kutschke Dynamo früh auf Kurs (46.), Toptorjäger Eilers stockte auf (58.), ehe es in der Schlussphase dann noch ein deutlicher Heimsieg des künftigen Zweitligisten wurde. Die Wehener demolierten das eigene Torverhältnis und rutschten dadurch sogar noch hinter Werder II auf den vorletzten Rang. Überschattet wurde das Sportliche durch die Nachricht, dass während der Partie ein Zuschauer einen Herzstillstand erlitt und reanimiert werden musste.
Sukuta-Pasu erlöst Cottbus
Das Tor des Tages im Kellerduell in Stuttgart: Energie-Stürmer Sukuta-Pasu trifft. imago
Nach dem desolaten 0:5 gegen Großaspach hatte Cottbus-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz nach seinem Debüt ein anderes Auftreten seiner Elf in Stuttgart verlangt - und er wurde am Freitagabend nicht enttäuscht. Mit einem 1:0 im Kellerduell beim VfB II konnte sich sein Team rehabilitieren und sendete ein Lebenszeichen. Sukuta-Pasu, der seine sechs Spiele andauernde Torflaute beendete, sorgte nach einer guten halben Stunde mit seinem siebten Saisontreffer für das Tor des Tages. Energie feierte den ersten Torerfolg nach fünf Spielen ohne eigenen Treffer und damit auch das Ende der Sieglos-Serie. Für den VfB ist die Chance auf den Klassenerhalt wohl nur noch theoretischer Natur.
Fortuna kann planen, Bremen II nicht
Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Partien war Werder II im Drittliga-Tableau auf den 17. Rang abgerutscht, akute Abstiegsgefahr. Der erforderliche Befreiungsschlag blieb gegen Köln aus - 1:3. Obwohl Hüsing die Zweitvertretung von Bremen früh in Führung brachte, reichte es nicht. Biada drehte für die Elf von Uwe Koschinat mit seinen Saisontreffern 13 und 14 das Spiel, das Königs in Durchgang zwei nach einer guten Stunde entschied. Werders Lage bleibt prekär, die Fortuna dagegen hat sich mit dem vierten Auswärtssieg vom Abstiegskampf verabschiedet.
Duell der Enttäuschten geht an den FCM
Im Duell der Enttäuschten zwischen Münster und Magdeburg, die beide lange aussichtsreich im Rennen um Platz drei lagen, hat FCM-Torjäger Beck spät mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend - dem 18. in dieser Spielzeit - für den 2:1-Sieg der Gäste gesorgt und damit die Serie von zuletzt fünf sieglosen Spielen beendet. Rang vier und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal ist das erklärte Magdeburger Ziel, das Härtel-Team hat einen wichtigen Schritt gemacht.
