3. Liga

Würzburger Kickers bremsen Euphorie

Fortuna Köln besiegt: Franken bestes Drittligateam des Jahres

Würzburger Kickers bremsen Euphorie

Will die Situation genießen, ohne über Ziele zu reden: Würzburgs Coach Bernd Hollerbach.

Will die Situation genießen, ohne über Ziele zu reden: Würzburgs Coach Bernd Hollerbach. imago

Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen haben sich die Kickers in der Tabelle Stück für Stück nach vorne gearbeitet und üben bei vier Punkten Rückstand nun viel Druck auf den drittplazierten VfL Osnabrück aus. Ein Geheimfavorit im Aufstiegsrennen – könnte man meinen. Trainer Bernd Hollerbach gehen derartige Gedankenspiele zu weit: "Wir sind nicht in der Situation, irgendwelche Ziele zu formulieren", betonte der Kickers-Coach. Vielmehr soll, so der Wunsch des 46-Jährigen, der Moment genossen und noch der "ein oder andere Dreier" geholt werden.

Zehn Verträge laufen im Sommer aus

"Wir waren 20 Minuten gut im Spiel. Nach dem Gegentor sind wir etwas schwächer geworden. Aber zum Glück haben wir das 1:1 gemacht und in der zweiten Halbzeit gut gespielt“, fasst Würzburgs Stürmer Elia Soriano seine Eindrücke nach dem 4:1-Erfolg über Fortuna Köln im vereinseigenen TV zusammen. Fehlende Durchschlagskraft in der Offensive wie in der Vorrunde scheint mit der Ankunft des Winterneuzugangs passé. Der Ex-Stuttgarter erzielte das Führungstor für die Hausherren (51.) und netzte damit in den vergangenen sieben Spielen viermal ein. "Der Trainer weiß, was zu machen ist, und wir Spieler können die Dinge umsetzen", beschreibt der Italiener, wie derzeit ein Rad ins nächste greift. "Wir sind eine homogene Truppe und es macht uns Spaß zu spielen", ergänzt Adam Jabiri, Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:1 (76.). Mit Punkten im Gastspiel beim VfL Osnabrück ließe sich dieser wahrscheinlich noch steigern. Trotzdem tritt auch der Angreifer auf die Euphoriebremse: Die Mannschaft müsse den Sieg gegen Köln "abschütteln und auch in Osnabrück versuchen zu gewinnen".

Unabhängig von der Ligazugehörigkeit laufen zehn Verträge bei den Kickers aus. So enden nach jetzigem Stand etwa die Arbeitsverhältnisse mit Stürmer Jabiri, Christian Demirtas und Christopher Bieber. Trotzdem will Hollerbach keinen Komplettumbruch: "Das Gerüst steht. Allzu viele Spieler will ich nicht holen. Ich habe viele junge Akteure. Die Mannschaft wird noch stärker werden", so der Trainer.

Der Tabellenelfte aus Köln ist die Schießbude der dritten Liga

Derweil hadert die Fortuna mit nunmehr 57 Gegentoren in dieser Spielzeit. "Da sind wir ein Selbstbedienungsladen geworden", konstatiert Trainer Uwe Koschinat und prangert bei der Schießbude der Liga insbesondere mangelnde Balance zwischen Offensive und Defensive an. Für intensives Training im Defensivverhalten kommt die Spielpause über Ostern augenscheinlich gerade recht. Am Samstag, 2. April (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) hat die Fortuna im Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt die nächste Gelegenheit, am eigenen Torverhältnis in der dritten Spielklasse zu schrauben.

kon/fk