3. Liga

Wolf: "Es geht um Existenzen"

Burghausen: Der Trainer im großen Interview

Wolf: "Es geht um Existenzen"

"Ich denke nur an den Klassenerhalt, an nichts anderes": Wacker-Coach Uwe Wolf ist zuversichtlich.

"Ich denke nur an den Klassenerhalt, an nichts anderes": Wacker-Coach Uwe Wolf ist zuversichtlich. imago

kicker: Herr Wolf, 3:1 in Unterhaching: Wie groß ist die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg?

Wolf: Es war wichtig, ein Erfolgserlebnis zu haben; das war der erste Schritt in die richtige Richtung. Da wollen wir jetzt weitermachen, wir wissen aber, dass wir dafür weiter konzentriert und fleißig sein müssen.

3. Liga - 11. Spieltag
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3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Heidenheim 1. FC Heidenheim
26
2
SV Wehen Wiesbaden SV Wehen Wiesbaden
21
3
Rot-Weiß Erfurt Rot-Weiß Erfurt
20
Trainersteckbrief Wolf
Wolf

Wolf Uwe

kicker: Waren Sie auch mit dem Spiel an sich zufrieden?

Wolf: Ich war sehr zufrieden mit unserer Leistung. Was mich besonders gefreut hat, war, dass die Mannschaft im Kollektiv funktioniert und gezeigt hat, dass sie kompakt gegen den Ball spielen kann. Da war ich ab Minute vier zufrieden, zuvor waren wir nachlässig.

kicker: Ausgerechnet der von Ihrem Vorgänger verbannte und von Ihnen zurückgeholte Youssef Mokhtari entschied das Spiel mit zwei Toren.

Wolf: Mich interessiert nicht, was war. Ich bin am 9. Spieltag angetreten und ab dem Zeitpunkt verantwortlich. Youssef hat in diesem Spiel im Kollektiv dazu beigetragen, dass wir erfolgreich sind und hat sich, wie jeder andere Spieler, in den Dienst der Mannschaft gestellt, zudem seine herausragenden Qualitäten gezeigt. Zwei solche Aktionen hat nicht jeder. Er ist ein ganz wichtiger Spieler.

Mokhtari ist ein ganz wichtiger Spieler.

Uwe Wolf

kicker: Nach dem ersten Erfolgserlebnis kommt jetzt Tabellenführer Heidenheim. Ausgerechnet oder gerade richtig?

Wolf: Wenn man so ein Erfolgserlebnis hatte, kommen die zum richtigen Zeitpunkt. Alles, was wir gegen Heidenheim holen können, sind Bonuspunkte. Die Favoritenrolle hat ganz klar der FCH, aber wir wollen jetzt endgültig den Bock umstoßen.

kicker: Darf man bei Wacker jetzt wieder fest an den Klassenerhalt glauben?

Wolf: Ich bin ein Typ, der immer positiv denkt. Und wenn ich keine Möglichkeit dazu sehen würde, wäre ich nicht angetreten. Ich denke nur an den Klassenerhalt, an nichts anderes. Da gibt es genug Arbeit, aber wenn jeder entsprechend professionell arbeitet, bin ich überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen können.

kicker: War die Psyche ein großes Problem?

Wolf: Klar, das kann man nicht abstreiten. Das wäre in jeder anderen Mannschaft genauso, wenn du aus neun Spielen nur einen Punkt holst. Aber wir müssen das, was war, aus den Köpfen bekommen, nach vorne schauen.

Wacker Burghausen

Hoffnung nach dem ersten Saisonsieg: Die Spieler des SV Wacker Burghausen. imago

kicker: Worauf liegt das Hauptaugenmerk in der Trainingsarbeit?

Wolf: Ich werde sicherlich bei unserer Kompaktheit den Hebel ansetzen und auch beim Umschaltspiel, um schnell wieder hinter den Ball zu kommen. Alleine schon wenn man die Anzahl unserer Gegentore betrachtet, ist es einfach zu sehen, wo man ansetzen muss.

kicker: Wie ist der Kontakt nach Burghausen entstanden?

Wolf: Ich hatte Wacker schon öfter beobachtet. Seit 2009 hatte ich immer wieder Kontakt zu Herrn Steindl (Bürgermeister und Ex-Präsident, die Red.). Der wollte mich 2009 schon herholen. Damals war man sportlich abgestiegen, aber dann doch in der Klasse geblieben. Wenn es die Regionalliga geworden wäre, hätte man auf Halbprofitum umstellen müssen, und das war damals auch nicht mein Anspruch, weil ich gerade von den Münchner Löwen gekommen bin. Da wollte ich unter professionellen Bedingungen weiterarbeiten.

kicker: Muss man sich nun bis zur Winterpause durchhangeln und dann versuchen, mit neuem Schwung aus der Vorbereitung in die Rückrunde zu starten?

Wolf: Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln, um den Anschluss zu halten und wieder über den Strich zu kommen. In der Winterpause wollen wir dann schauen, ob man nachlegen muss. Es geht ja um Existenzen. Deshalb ist der ein oder andere Zukauf von Vorteil, wenn man am Ende dadurch die Klasse hält.

Es wird immer eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die alles gibt.

Uwe Wolf

kicker: Was kann der Trainer Wolf den Wacker-Fans versprechen?

Wolf: Es wird immer eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die alles gibt. Man muss immer so spielen, dass der Zuschauer nach Hause geht und sagt: Die Mannschaft hat alles gegeben, egal wie es ausgeht, man kann ihr keinen Vorwurf machen. Auf das Ergebnis hat man nicht immer so Einfluss, weil manchmal auch das Glück entscheidet. Aber das Glück wollen wir auch erzwingen.

Interview: Alexander Nöbauer