Dennoch: Am kommenden Samstag im Spitzenspiel gegen Münster haben die Heidenheimer die große Chance, ganz dicht an die Aufstiegsplätze heranzurücken und ihre bisher beste Serie seit Drittliga-Zugehörigkeit (2009) weiter auszubauen.
Beim ersten Heidenheimer Sieg in Babelsberg (vor zwei Jahren gab es ein 3:4, vergangene Saison ein 2:2) zeigte sich Schmidt vor allem mit der geduldigen Spielweise seiner Mannschaft zufrieden. "Wir haben uns von Rückschlagen nicht aus dem Konzept bringen lassen, unser Spiel von hinten ruhig aufgebaut und nicht mit langen Bällen operiert", lobte Schmidt den abgeklärten Auftritt seiner Truppe. Die Nerven zu bewahren, das war nach der aufgeheizten Stimmung als Folge der gelb-roten Karte für Babelsbergs Verteidiger Assimou Toure gar nicht so einfach. Dennis Malura, der von Toure zweimal gefoult worden war und vom Publikum als "Schauspieler" gebrandmarkt wurde, hatte bei jedem weiteren Ballkontakt ein gellendes Pfeifkonzert und üble Schimpfwörter zu ertragen. "In meinem ganzen Leben wurde ich noch nie so beleidigt", sagte der Torschütze des Heidenheimer Führungstreffers.
Spielersteckbrief Malura
1. FC Heidenheim - Die letzten Spiele
Doch die Schmähungen verfehlten bei ihm die Wirkung. Malura gehörte als Offensivverteidiger auf der rechten Seite zu den besten Spielern auf dem Platz und zog aus der feindseligen Stimmung aus seiner Sicht die richtige Konsequenz: "Mich hat das ermutigt. Das war das geilste Spiel, das ich in meiner bisherigen Karriere erlebt habe."
Thomas Grüninger
