Wehens Trainer Rüdiger Rehm sah nach dem deutlichen 4:1 in Halle keinen Anlass, sein Team umzustellen und schickte deshalb die identische Elf auf den Rasen.
Karlsruhes Coach Alois Schwartz hingegen wechselte im Vergleich zum 1:1 gegen Rostock zumindest einmal. Nach abgesessener Gelb-Sperre rutsche Lorenz für Sararer ins Team.
Zu Beginn der Partie übernahmen die Gäste aus Karlsruhe zunächst das Kommando. Nach einem Eckstoß kam Fink zum Abschluss, der Stürmer zielte jedoch knapp daneben und traf nur das Außennetz (4.). Knapp fünf Minuten später war es Pourié, der aktuell beste Torschütze der 3. Liga, der Wanitzek in Szene setzte, dessen Abschluss aber einen Meter links am Tor von Kolke vorbeiflog. Anschließend vergaßen beide Teams das Fußballspielen und kümmerten sich eher um eine möglichst robuste Zweikampfführung. Immer wieder wurden "Nettigkeiten" zwischen den Teams ausgetauscht, Spielfluss kam dadurch nicht zustande. Schiedsrichter Benjamin Cortus behielt aber den Überblick und bewahrte in den nötigen Momente die Ruhe. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätte der KSC eigentlich in Führung gehen müssen: Kobald lupfte über die Abwehrreihe der Wiesbadener ideal in den Lauf von Wanitzek. Der 25-Jährige passte zum mitgelaufenen Stiefler, der nur noch hätte einschieben müssen. Das Spielgerät rollte allerdings knapp am rechten Pfosten vorbei (43.).
3. Liga, 31. Spieltag
Wehen kam mit Vollgas aus der Halbzeit
Die Gastgeber kamen mit viel Energie aus der Halbzeitpause und zeigten sich sofort eiskalt: Nach einem Eckball von der linken Seite kam der Ball zurück zu Ausführer Kuhn, der aus dem Halbfeld vor das Tor flankte. Schäffler sprang artistisch in den Ball und drückte ihn mit rechts über die Linie - keine Chance für Uphoff im KSC Tor (48.). Im direkten Gegenzug hatte Pourié den Ausgleich auf dem Kopf, sein Versuch aus gut acht Metern war jedoch einen halben Meter zu hoch (50.). Wiesbaden drückte jedoch weiter auf die Vorentscheidung. Shipnoski (52.) wurde gerade noch rechtzeitig geblockt, kurze Zeit später köpfte Schäffler freistehend am Tor vorbei (55.).
Schmidt mit der Entscheidung
Der KSC wirkte nun so, als wäre er völlig von der Rolle. Erst eine Schusschance von Pourié, die im letzten Moment von Shipnoski vereitelt wurde, weckte die Badener aus ihrer Schockstarre (70.). Die spielerischen Lösungen fehlten den Gästen aber weiterhin, die eigentlich ihren zweiten Tabellenplatz verteidigen wollten. Innenverteidiger Gordon gesellte sich als kopballstarker Spieler in die Mittelstürmer-Position, die langen Bälle seiner Mitspieler fanden aber zu selten ihr Ziel. Als die Karlsruher dann auf totale Offensive umschalteten, zeigten sich die Gastgeber erneut gnadenlos. Schmidt holte sich auf der rechten Seite noch in der eigenen Hälfte den Ball, legte den Turbo-Modus ein und überrumpelte die aufgerückten Gäste. Im Strafraum angekommen ließ der 21-Jährige Gegenspieler Pisot problemlos stehen und schloss aus kurzer Distanz erfolgreich zum 2:0 ab (87.). Das Spiel war entschieden, aufgrund der deutlichen Überlegenheit im zweiten Durchgang gewann Wiesbaden verdient gegen den direkten Tabellennachbarn aus Karlsruhe.
Beide Teams sind jetzt mit 55 Zählern punktgeich, der Aufstiegskampf in der 3. Liga bleibt also weiterhin spannend. Wiesbaden gastiert am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Zwickau. Karlsruhe empfängt zeitgleich Unterhaching.