2. Bundesliga

Duisburg trennt sich von Gruev und holt Lieberknecht

Zweitliga-Schlusslicht vollzieht Trainerwechsel

Duisburg trennt sich von Gruev und holt Lieberknecht

Ilia Gruev ist nicht mehr Trainer beim MSV Duisburg.

Ilia Gruev ist nicht mehr Trainer beim MSV Duisburg. picture alliance

Mit Gruev wurde auch dessen Assistent Yonto Arsov von seinen Aufgaben entbunden: "Dass wir uns von Ilia und Yontcho verabschieden müssen, tut weh, und wir haben diese Entscheidung nach langen, intensiven Überlegungen und schweren Herzens gefällt. Wir alle, Verantwortliche, die beiden Trainer und die Mannschaft, haben alles für den gemeinsamen Erfolg getan", erklärte Präsident Ingo Wald nach der gemeinsam und einstimmig mit dem Vorstand, dem Aufsichtsrat der KGaA mit dem Vorsitzenden Jürgen Marbach an der Spitze sowie Geschäftsführer Peter Mohnhaupt und Sportdirektor Ivo Grlic getroffenen Entscheidung.

Spätestens seit der 1:3-Niederlage am Samstag im Heimspiel gegen Jahn Regensburg hatte sich beim MSV die Trennung von Gruev angedeutet. Erstmals wandten sich Teile der Fans vom Trainer ab und forderten lautstark dessen Entlassung.

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Trainersteckbrief Gruev
Gruev

Gruev Ilia

Die Bilanz des Deutsch-Bulgaren nach acht Ligaspielen liest sich niederschmetternd. Alle vier bisherigen Heimspiele der Saison verlor der MSV, das gab es zuletzt in der Saison 2000/01. Nach acht Partien warten die Zebras immer noch auf den ersten Sieg und "zieren" mit nur zwei Punkten das Tabellenende.

Gruev übernahm den MSV Duisburg im November 2015 als Nachfolger von Gino Lettieri. Zwar konnte er den Abstieg in die 3. Liga nicht mehr verhindern, schaffte in der Folgesaison aber souverän den sofortigen Wiederaufstieg. In der letzten Spielzeit hielt Gruev den MSV als Aufsteiger aus dem Abstiegskampf heraus, am Ende sprang ein mehr als respektabler siebter Rang heraus.

"Kontinuität ist beim MSV Duisburg nicht nur ein Schlagwort. Wir leben diese Nachhaltigkeit! Allerdings darf Kontinuität auch nicht zum Selbstzweck werden. Wir haben bis zum letzten Moment immer wieder überlegt, welche Stellschrauben wir noch drehen können", verdeutlichte Grlic. "Wir wissen aber auch, dass wir jetzt dringend einen notwendigen Impuls setzen müssen, um unser großes Ziel Klassenerhalt überhaupt verwirklichen zu können."

"Die fast drei Jahre hier als Cheftrainer waren für mich mehr als ein Job. Der MSV lag mir immer am Herzen und er wird mir auch künftig nicht egal sein. Dieser Verein und die Fans der Zebras waren, sind und bleiben etwas ganz besonderes. Es war früher eine Ehre für mich, in Zebrastreifen zu spielen und in den letzten Jahren für den MSV als Trainer zu arbeiten. Alles Gute - auch im Namen meines Co-Trainers Yontcho Arsov - für euch und danke an alle für alles!", sagte Gruev.

Nachfolger schnell gefunden: Lieberknecht übernimmt

Torsten Lieberknecht

Soll den MSV Duisburg aus dem Tabellenkeller führen: Torsten Lieberknecht. imago

Zunächst hatte der MSV mitgeteilt, den neuen Trainer "zeitnah" vorzustellen. Wenige Minuten nach Gruevs Entlassung stand dann auch sein Nachfolger fest: Wie das Zweitliga-Schlusslicht mitteilte, wird Torsten Lieberknecht die Zebras übernehmen. Der 45-Jährige, dessen Vertrag bei Eintracht Braunschweig im Sommer nicht verlängert worden war, erhält bei den Zebras einen Vertrag für alle drei Profi-Ligen. Lieberknecht wird am Dienstagmittag vom MSV offiziell vorgestellt und soll anschließend auch seine erste Einheit leiten. Lieberknecht wird seinen langjährigen Assistenten Darius Scholtysik mitbringen. Der 52-Jährige bestritt zwischen 1987 und 1990 24 Bundesliga-Spiele für Bayer Uerdingen.

Damit ist die dritte Trainerentlassung der laufenden Saison im Unterhaus perfekt: Zuvor mussten bereits Uwe Neuhaus bei Dynamo Dresden sowie Stefan Leitl beim FC Ingolstadt ihren Stuhl räumen.

jer

So lange laufen die Verträge der Zweitliga-Trainer