3. Liga

Kaiserslautern: Rückkehrer Altintop vor Karriereende

Endgültige Entscheidung am Dienstag

Kaiserslautern: Rückkehrer Altintop vor Karriereende

Verlässt den 1. FC Kaiserslautern nach nur einem halben Jahr wieder: Halil Altintop.

Verlässt den 1. FC Kaiserslautern nach nur einem halben Jahr wieder: Halil Altintop. imago

Ende Januar noch als der Wunschspieler und Königstransfer im Zweitliga-Abstiegskampf in der Pfalz begrüßt, konnte der ehemalige türkische Nationalspieler die in ihn gesetzten sportlichen Erwartungen nicht mehr erfüllen. Weil ihm der körperliche Zustand einen Strich durch die Rechnung machte, standen nur zwei Startelfeinsätze und zwölf Einwechselungen in der Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga zu Buche. Die Ausgangslage hat sich nun nicht geändert: Die Prognose für die mit 38 Ligaspielen extrem fordernde und physisch harte Saison in der 3. Liga sieht nicht merklich besser aus. Weil Altintop aufgrund der großen Konkurrenz in der Offensive somit kaum über die Rolle des Ergänzungsspielers hinausgekommen wäre, musste er sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellen, im Spätherbst seiner Profikarriere nochmals eine kräftezehrende Saison in Angriff zu nehmen.

Identifikationsfigur geht verloren

Der FCK muss bei der wichtigen Mission Wiederaufstieg damit auf die wohl wichtige Führungsfigur verzichten. Der bereits bei seiner Rückkehr aufgezeigte Plan, im Falle des Abstieges um den Routinier eine Mannschaft aufzubauen, ist damit hinfällig. Den körperlichen Zustand vorausgesetzt, hätte der Deutsch-Türke trotz seines hohen Alters sportlich in der 3. Liga noch den Unterschied machen können. Und auch für die Anhänger des viermaligen Deutschen Meisters geht damit eine Identifikationsfigur verloren.

Spielersteckbrief Halil Altintop
Halil Altintop

Altintop Halil

Trainersteckbrief Frontzeck
Frontzeck

Frontzeck Michael

1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Seine Rückkehr im Januar zum damaligen Zweitliga-Schlusslicht trotz der schier aussichtslosen Lage des Traditionsvereins, wurde ihm im Umfeld hoch angerechnet. Davon abgesehen war ihm insbesondere Abseits des Spielfeldes eine wichtige Rolle zuteil, wo er die Erfahrung von insgesamt 351 Bundesligaspielen (67 Tore), 38 Länderspielen (8 Tore) sowie über 60 Erstligaspielen in der Türkei und Tschechien weitergeben sollte. Für die vielen jungen Akteure der runderneuten Mannschaft wäre er der Dreh- und Angelpunkt gewesen. Diese Last wird nun auf andere Schultern verteilt werden müssen und wohl zum Großteil von Rückkehrer und Publikumsliebling Florian Dick getragen werden.

Endgültige Entscheidung am Dienstag

Zum Trainingsauftakt am 10. Juni blieb Altintop noch aus privaten Gründen fern, erst diese Woche hätte er im Trainingslager im pfälzischen Herxheim zur Mannschaft um Trainer Michael Frontzeck stoßen sollen. Am Dienstag soll es in einem Gespräch mit der sportlichen Führung um Sportdirektor Boris Notzon und Vorstand Martin Bader eine abschließende Entscheidung geben. Ein Sinneswandel und damit ein Einstieg in die Saisonvorbereitung wäre aber eine große Überraschung.

Bereits von 2003 bis 2006 spielte der gebürtige Gelsenkirchener auf dem Betzenberg (91 Spiele/28 Tore) und schaffte damals den Durchbruch in der Bundesliga. Nach dem Erstliga-Abstieg 2006 zog es ihn dann zum FC Schalke. „Der FCK ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mich verbindet viel mit der Region, der Stadt und dem Verein und ich komme gerne zurück nach Kaiserslautern, wo vieles für mich begonnen hat. Ich werde meine ganze Erfahrung einbringen, um der Mannschaft zu helfen und freue mich auf die kommenden Aufgaben“, erklärt Altintop im Januar. Diese Aufgaben sollen für ihn trotz des Karriereendes weiter beim Fritz-Walter-Club liegen. Auch weil Altintops Lebensgefährtin aus Kaiserslautern stammt, ist dort eine gemeinsame Zukunft angedacht. Bereits bei seiner Rückkehr im Januar wurden mit dem Verein bereits Pläne für die Zeit nach der Karriere geschmiedet. Weil Altintop von einer Trainerkarriere nicht abgeneigt ist, soll der Offensivmann im Juniorenbereich an die Roten Teufel gebunden werden.

Moritz Kreilinger