Seine Stimme war ruhig, doch es brodelte in Klaus Allofs nach dem 1:1 gegen Paderborn . "Die Entscheidungen, die getroffen worden sind, waren schon seltsam", sprach er am Sonntagabend ins Sky-Mikrofon. "Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, er soll in München auch mal so pfeifen."
Die Wolfsburger Offiziellen wussten, dass sie gegen Paderborn gewonnen hätten, wenn Gäste-Keeper Lukas Kruse nicht sein bisher bestes Bundesliga-Spiel gemacht hätte. Aber auch dann, wenn Referee Manuel Gräfe einen besseren Tag erwischt hätte. Vier strittige Szenen sorgten für reichlich Diskussionsmaterial.
Bundesliga - 15. Spieltag
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Szene 1: In der 29. Minute fällt Bas Dost nach kurzer Rangelei mit Christian Strohdiek. Ein strafstoßwürdiges Foul? Nein, doch letztlich irrelevant: Kruse pariert den Elfmeter gegen Ivan Perisic.
Frohe Weihnachten. Ich sehe ihn, glaube ich, nicht mehr.
Allofs auf die Frage, was er nach dem Spiel zu Gräfe gesagt habe
Szene 2: Dost trifft in der 44. Minute zum vermeintlichen 2:0, soll kurz zuvor aber Strohdiek zu Fall gebracht haben - Gräfe gibt das Tor nicht. Stürmerfoul? Nicht zu erkennen. "Der Verteidiger kommt ins Straucheln, das war ein klares Tor", fand Hecking. "Schiedsrichter und Linienrichter waren sich nicht einig. Man hat uns da den Vorteil des 2:0 genommen."
Szene 3: Naldo erwischt in der 50. Minute Strohdiek mit dem Bein leicht im Gesicht. Wieder entscheidet Gräfe auf Elfmeter, diesmal liegt der Unparteiische richtig. Selbst Hecking räumte hinterher ein, dass man "den vielleicht sogar geben kann". Alban Meha verwandelte zum 1:1. Aber: "Wenn der Spieler sich erst zehn Sekunden später an den Kopf fasst, frage ich mich, ob es ein Elfmeter ist."
"Wahrscheinlich hat er gedacht, die machen den eh nicht rein"
Szene 4: In der 57. Minute vertändelt Dost frei vor Kruse den Ball, Meha schubst den VfL-Angreifer ungestüm um. Gräfe winkt ab - und liegt zum dritten Mal falsch. "Ein klarer Elfmeter!", ärgerte sich Allofs. "Wahrscheinlich hat er sich gedacht, die machen den eh nicht rein, dann muss ich den auch nicht geben." Dost selbst haderte eher mit seiner schlechten Ballannahme.
Bitter für die Wolfsburger waren die Fehlentscheidungen dennoch allemal, hatten sie doch insgesamt eine mehr als passable Leistung geboten. Der Paderborner Punktgewinn war äußerst glücklich. "Ich will nicht nachkarten" , schloss Hecking letztlich und stellte mit Recht fest: "Wir sind in erster Linie an Lukas Kruse gescheitert. Wenn man 20 Chancen hat, muss man mehr als ein Tor machen." Für Allofs war das dennoch kein Grund, die Schiedsrichterleistung nicht zu erwähnen. Und auch die Tatsache, dass er den FC Bayern München damit in Verbindung gebracht hat, war pure Absicht, wie er inzwischen bestätigte. "In den letzten Wochen hatten wir einige Entscheidungen, die gegen uns getroffen worden sind", erklärte Allofs und führte fort: "Das mag eine oberflächliche Betrachtung sein, aber ich habe bewusst München gesagt. Bei München hört jeder zu."
