2. Bundesliga

Funkels Alemannia kommt nicht vom Fleck

Aachen: Waterman steht erneut im Tor

Funkels Alemannia kommt nicht vom Fleck

Unfassbar: Aachen kommt trotz teils guter Leistungen nicht in die Gänge. Yabo (re.) und Junglas sind enttäuscht.

Unfassbar: Aachen kommt trotz teils guter Leistungen nicht in die Gänge. Yabo (re.) und Junglas sind enttäuscht. picture alliance

Auf den ersten Blick hat sich nichts Wesentliches verändert, seit Friedhelm Funkel am Tivoli das Zepter schwingt. Auf Platz 18 rangierte die Alemannia, als Peter Hyballa nach dem siebten Spieltag entlassen wurde, 17. sind die Aachener aktuell, nachdem auch Nachfolger Funkel sieben Spiele absolviert hat. Unter Hyballa holte die Alemannia drei Punkte, unter Funkel in acht Partien zwar doppelt so viele, aber dennoch nur sechs. Stillstand nennt man das.

"Das habe ich mir natürlich anders vorgestellt", räumt auch Funkel ein. Von Stillstand möchte er aber nicht reden. "Ich glaube schon, dass die Mannschaft gefestigter auftritt und selbstbewusster spielt." Dabei denkt der 57-Jährige vor allem an die Auswärtsauftritte in Dresden (1:1) und Bochum (0:1), wo seine Jungs spielbestimmend gewesen seien. "Und", betont der Trainer, "wir schießen wieder mehr Tore."

Das ist derzeit die offensichtlichste Weiterentwicklung unter dem neuen Coach. Unter Hyballa trafen die Alemannen in sieben Spielen nur ein einziges Mal, unter Funkel durften sie in ebenfalls sieben Partien bereits zehnmal jubeln. Allein, in der Tabelle zahlt sich das noch nicht wirklich aus.

Die Tabelle spielt auch in der Historie Funkels eine besondere Rolle. Auch 2009 bei seinem Auftrag als "Retter" in Berlin bei Bundesligist Hertha BSC übernahm Funkel das Team am achten Spieltag mit nur drei Punkten. Am Saisonende musste die Hertha mit 24 Punkten als Tabellenletzter den Weg in die Zweitklassigkeit antreten.

Als Begründung für den aktuellen Tabellenplatz hat Funkel die "unglaublichen individuellen Fehler" ausgemacht. Ohne die "hätten wir in den letzten drei Auswärtspartien vier Punkte mehr holen müssen". Doch zunächst erlaubte die Defensive den Dresdnern in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich, diesen vergab in Bochum Aimen Demai in der Schlussminute per Elfmeter, und zuletzt beim 3:4 in Frankfurt patzte Torwart Boy Waterman zweimal, unter anderem beim vierten Gegentor in der 89. Minute.

Funkel hofft, dass seine Spieler daraus gelernt haben und in Karlsruhe "den Ball auch einfach mal wegschlagen", statt dem Gegner in den Schlussminuten noch gefährliche Situationen zu erlauben.

Waterman wird wieder im Tor stehen, vom in Frankfurt praktizierten 3-5-2-System wird Funkel in Karlsruhe allerdings abweichen. "Der KSC spielt ja nur mit einer Spitze, da hätte das keinen Sinn." Aber je nach Gegner kann er sich dieses Spielsystem auch für die Zukunft vorstellen - auch eine Weiterentwicklung, deren Wirkung man in der Tabelle allerdings noch vergeblich sucht.

Holger Richter