2. Bundesliga

Verrücktes Remis in Duisburg

Überblick: Freiburg auf Kurs - Greuther Fürth rückt vor

Verrücktes Remis in Duisburg

Kouemaha gegen Wolf

Den Schlusspunkt gesetzt: Dorge Kouemaha rettete dem MSV Duisburg gegen Nürnberg einen Punkt. picture alliance

Das Verfolgerduell am Montag zwischen Duisburg und Nürnberg blieb in der ersten Hälfte einiges schuldig. Beiden Mannschaften war der Endspielcharakter bezüglich etwaiger Aufstiegsambitionen kaum anzumerken, die ersten 45 Minuten verliefen weitgehend ereignislos. Erst mit dem Lattenhammer von Tiffert (65.) kam Schwung ins Spiel - dann aber richtig. Sechs Minuten später gingen die Meidericher durch Makiadi (12. Saisontreffer) in Führung. Doch nachdem Brzenska im Strafraum das Bein zu hoch genommen hatte, schaffte Boakye per indirektem Freistoß das 1:1. In den letzten Minuten überschlugen sich förmlich die Ereignisse. Der eingewechselte Bunjaku vernaschte Korzynietz und traf zum 2:1 in der 89. Minute. Eine Chance bekamen die Duisburger noch - und die saß! Kouemaha übersprang nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld Eigler, das Leder trudelte an Keeper Schäfer vorbei ins lange Eck. Das war's. Der MSV bleibt auch im zehnten Spiel unter Peter Neururer ungeschlagen, letztlich ist der Punkt aber für beide Teams zu wenig.

Fürth rückt vor

Marino Biliskov (li.) gegen Tim Kruse

Greuther Fürth, hier Biliskov (li.) gegen Oberhausens Tim Kruse, rückt auf Rang zwei vor. picture-alliance

Es war ein zähes Spiel am Sonntagnachmittag im Fürther Ronhof. RW Oberhausen lag lange Zeit dank eines Traumtores von Terranova in Führung. Der 31-Jährige überwand Greuther Fürths Keeper Louboé mit einem sensationellen Heber aus 34 Metern (13.). Durch einen Doppelpack von Haas (65.) und Allagui (67.) drehten die Franken aber die Partie. Bei beiden Gegentoren leisteten die Niederrheiner aber kräftig Hilfestellung. Den Schlusspunkt setzte dann Cidimar eine Minute vor Spielende.

Mainz patzt gegen Augsburg

Durch den glücklichen Erfolg rückte das Möhlmann-Team auf Rang zwei vor, da der 1. FSV Mainz 05 gegen den FC Augsburg nicht über ein 1:1 (1:0) hinauskam. Vier Tage nach der Pokalsensation gegen Schalke (1:0) mussten die Rheinhessen damit im Aufstiegsrennen einen Rückschlag hinnehmen. Das Remis war unglücklich, da dem Führungstor der Schwaben durch Prettenthaler (23.) eine klare Abseitsstellung voranging. Allerdings ließ das Andersen-Team zu viele Möglichkeiten liegen, nur Bancé (79.) konnte Neuhaus überwinden. So müssen sich die Rheinhessen den Punktverlust selbst ans Revers heften.

Der 23. Spieltag

Unbeeindruckt von den Ergebnissen der Verfolger zeigte sich Spitzenreiter SC Freiburg. Die Breisgauer bezwangen Alemannia Aachen verdient mit 2:1 (1:0) und bleiben durch den sechsten Dreier in Folge klar auf Aufstiegskurs. Der SCF war über weite Strecken überlegen, ging nach dem Führungstor durch Toprak (11.) aber fahrlässig mit den Chancen um. Zu allem Überfluss wurde den Freiburgern auch noch ein Strafstoß verweigert. Aachen kam fast aus dem Nichts durch eine Standardsituation zum Ausgleich (61.), doch Bechmann rückte dann die Dinge wieder gerade (88.). Aachen kann damit die letzten Aufstiegshoffnungen wohl begraben.

Ahlen und Löwen feiern Siege

Wieder nichts wurde es für den SV Wehen Wiesbaden mit dem erhofften Befreiungsschlag. Das Schlusslicht verlor bei Rot-Weiß Ahlen mit 0:1 (0:1) und hat weiterhin sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Ahlen dagegen konnte unter Interimscoach Bernd Heemsoth nach zuvor drei sieglosen Spielen gleich einen Dreier einfahren.

In einem torreichen bayerischen Vergleich siegte 1860 München mit 3:2 (3:2) beim FC Ingolstadt. Für Löwen-Interimscoach Uwe Wolf war es im zweiten Spiel der zweite Sieg. Die Audistädter dagegen warten in der Rückrunde weiter auf den ersten Sieg und bleiben in der gefährdeten Zone hängen.

Rostock: Niederlage = Trainerwechsel

Fußball, 2. Bundesliga: Der Rostocker Gledson gegen den St. Pauli-Stürmer Sako.

Maskenmann mit Haken und Ösen: Rostocks Gledson gegen den St. Pauli-Stürmer Sako. picture-alliance

Viel mehr Brisanz als am Freitagabend zwischen St. Pauli und dem FC Hansa ging fast nicht. Sportlich, weil Hansa-Trainer Dieter Eilts gewinnen musste, wenn er seinen Job behalten wollte. Zudem wurde aufgrund der verfeindeten Fanlager das Nordderby als absolutes "Risikospiel" eingeordnet. Die Mannschaft von der Ostsee legte los wie die Feuerwehr und führte schon nach wenigen Minuten mit 2:0. Die Defensivarbeit der Kiez-Kicker war in der Anfangsphase ein einziger Offenbarungseid. In der Halbzeitpause regierte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski und wechselte dreimal. Bis das Trio eingreifen durfte dauerte es allerdings länger als üblich, weil im Rostocker Block Feuerwerkskörper gezündet wurden. Als sich die Rauchschwaden verzogen hatten, starteten die Hamburger ihre Aufholjagd, die durch Sakos Elfmetertor und Hoiletts Doppelpack zum 3:2-Endstand gekrönt wurde. Damit war Eilts' Schicksal besiegelt, noch am Hamburger Millerntor gaben die Hansa-Verwantwortlichen die Trennung von Eilts bekannt.

Sasic-Elf bleibt ein gern gesehener Gast

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der Fremde ein gern gesehener Gast. Beim Aufsteiger FSV Frankfurt kassierten die schwachen Pfälzer eine knappe 0:1-Niederlage und verpassen es damit, den Abstand zu Rang drei zu verringern. Das Tor des Abends erzielte Cenci in einem mäßigen Spiel, das dank rund 5.000 mitgereister FCK-Fans zu einem Heimspiel der Sasic-Elf mutierte. In der Schlussphase wachte Kaiserslautern auf, doch torgefährlich wurde der FCK nicht.

Die TuS bleibt die Elf der Stunde

Die dritte Freitags-Partie fand in Koblenz statt. Die TuS bleibt mit dem 3:0 gegen Osnabrück eindeutig in der Erfolgsspur, die Mannschaft von Trainer Uwe Rapolder holte sich den vierten Sieg in Folge und entfernt sich immer mehr vom Abstiegsstrich. Auf dem Relegationsplatz dagegen steht der VfL, der seit dem Sommer 2007 keine zwei Dreier in Serie mehr feiern durfte. Stieber und Krontiris brachten im ersten Abschnitt die Koblenzer auf die Siegerstraße, im zweiten Durchgang erhöhte Ziehl per Kopf. Mitte der zweiten Halbzeit war es ein Duell zehn gegen zehn, da sowohl Schäfer als auch Mavric die Ampelkarte sahen.