2. Bundesliga

Der nächste Beweis für Ingolstadts Zick-Zack-Kurs

Kommentar zu Kellers Aus beim FCI

Der nächste Beweis für Ingolstadts Zick-Zack-Kurs

Die Trennung von Jens Keller offenbart vorherige Aussagen der Verantwortlichen als sinnloses Geschwätz.

Die Trennung von Jens Keller offenbart vorherige Aussagen der Verantwortlichen als sinnloses Geschwätz. imago

Tomas Oral als Chefcoach und Michael Henke, bereits von 2013 bis 2017 beim FCI tätig, als Co-Trainer die Nachfolge zunächst bis zum Saisonende zu überlassen, ist in der schlimmsten Krise der noch jungen Vereinsgeschichte die gleichsam naheliegendste wie sinnvollste Lösung. Oral, bereits im Dezember 2018 als Nachfolger Nouris im Gespräch, hat schon in seiner ersten Amtszeit bei den Schanzern (November 2011 bis Mai 2013) bewiesen, den Klub in bedrohlicher Lage vor dem Abstieg retten zu können.

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Der Umgang der Oberbayern mit Keller hingegen zeugt von wenig Stil und Professionalität - und beweist einmal mehr den Zick-Zack-Kurs des Vereins in dieser Saison. Bereits im September vergangenen Jahres war der 48-Jährige der absolute Wunschkandidat für die Nachfolge von Ex-Coach Leitl, stand aber aus privaten Gründen zunächst nicht zur Verfügung. Erst im Dezember, als die Schanzer das Missverständnis mit Nouri nach nur 64 Tagen wieder beendeten, klappte das Engagement. Obwohl sich der Erfolg erst nach der Winterpause und nur kurzfristig einstellte, machte Vereinsboss Peter Jackwerth noch in der vergangenen Woche klar, mit Keller, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, in die Zukunft gehen zu wollen - ligaunabhängig. Nach der bitteren Pleite gegen Sandhausen nun die komplette Kehrtwende zu vollziehen und dies mit "fehlender Überzeugung, den Klassenerhalt in der aktuellen Konstellation doch noch sicherstellen zu können" (Finanz-Geschäftsführer Franz Spitzauer) zu begründen, entlarvt die vorherigen Aussagen der Verantwortlichen als sinnloses Geschwätz und zieht einen erheblichen Glaubwürdigkeitsverlust nach sich.

Fabian Istel