Zumindest ein Teil von ihnen: Denn auf der Südtribüne zeigten Darmstädter Anhänger am Samstag beim Heimspiel gegen Holstein Kiel ein Transparent, auf dem sie sich gegen die Einführung des Videobeweises im Unterhaus aussprachen.
Auch wenn die Meinung des dortigen "Blocks 1898" natürlich nicht automatisch auf die Mehrheit der Lilien-Fans übertragen werden kann, war dies doch ein sichtbares Statement der aktiven Szene.
Argumentieren Befürworter des Videobeweises mit der Reduzierung von Schiedsrichter-Fehlentscheidungen, spielen bei den Gegnern meist weniger die auf die Zweitligisten zukommenden Kosten (kolportiert werden mindestens 150.000 Euro Eigenanteil pro Saison und Verein, ein eventuell notwendiger technischer Ausbau des Stadions nicht eingerechnet) die Hauptrolle. Vielmehr bestehen Vorbehalte ob eines möglichen Verlusts von Emotionen und "Romantik" im (Profi-)Fußball, wenn insbesondere nach einer Torerzielung nicht mehr ungehemmt gejubelt werden kann.
Von offizieller Seite wird es zu diesem wichtigen Thema zumindest vom SV 98 bis zum 21. März keine Stellungnahme geben, ließ am Dienstag Vereinspräsident Rüdiger Fritsch wissen. Erst am 21. März erhalte man von der mit dem Thema näher befassten Arbeitsgruppe detaillierte Ergebnisse präsentiert, die man dann noch in die Entscheidungsfindung einfließen lassen werde. Insofern machen vorherige Aussagen aus Sicht von Fritsch, der nicht nur Darmstadts Klubchef, sondern auch Mitglied im Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist, keinen Sinn.