"Wir haben einige Ausfälle", weiß Schmidt und zählt neben Offensivmann Kolja Pusch vor allem Defensivkräfte auf: Mit Marnon Busch, Timo Beermann, Oliver Steurer und Arne Feick fällt ohnehin schon eine komplette Viererkette aus - nun fehlen mit Robert Strauß und Mathias Wittek die Abwehrmänner fünf und sechs. Während der Rechtsverteidiger an einer Grippe laboriert, muss der Innenverteidiger zum bereits vierten Mal (!) in dieser Saison zuschauen: Nach einer Roten Karte, einer nachträglichen Sperre und der 5. Gelben Karte muss der 28-Jährige nun wegen seiner 10. Gelben eine Zwangspause einlegen. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich keine Alibis suche. Es bringt auch nichts, sich über Dinge zu beklagen, die man nicht ändern kann", sagt Schmidt und verweist auf das vorhandene Personal: "Jeder wird gebraucht im Verlaufe einer Saison - das habe ich den Spielern immer gesagt. Wichtig ist, dass wir morgen elf Mann auf den Platz schicken und eine Bank haben, die ebenfalls brennen wird."
Zu Gast bei der Torfabrik
Immerhin geht es für den angeschlagenen FCH nun zur Torfabrik der Liga (51 Treffer). "Holstein Kiel ist die offensivstärkste Mannschaft, die ihrem 4-1-4-1-System treu bleibt. Im Offensivspiel sind sie aber sehr variabel mit vielen Positionswechseln. Wenn sie den Ball erobern, geht es wahnsinnig schnell nach vorne", warnt Schmidt. Der 44-Jährige sieht aber durchaus auch Chancen für seine Mannschaft: "Kiel ist hinten anfälliger, als das noch in der Hinrunde der Fall war. Wir fahren dort hin, um uns zu wehren und am Ende zu schauen, was dabei rauskommt. Wir sind extrem in der Defensive gefordert und brauchen das Selbstbewusstsein, uns dagegen zu stemmen."
Schmidt: "Um jeden Ball fighten"
Nach drei Runden ohne Sieg (0/2/1), in denen den Schwaben ein wenig das Matchglück fehlte, beträgt der Vorsprung auf Rang 16 nur noch vier Punkte. "Die Mannschaften begegnen sich in dieser Saison auf Augenhöhe. Es geht jetzt in die absolut heiße Phase! Man muss jetzt immer den Glauben an die eigene Stärke haben, deshalb beschäftigen wir uns in erster Linie auch mit uns selbst", so Schmidt, der klare Forderungen an seine Jungs formuliert: "Wir müssen in den Eins-gegen-Eins-Duellen dagegenhalten und Zweikämpfe gewinnen. Gelingt uns das, haben wir eine große Chance, aus Kiel etwas mitzunehmen." Trotz der fünf Gegentreffer im Hinspiel soll der Fokus der Ostalb-Truppe aber nicht ausschließlich auf der Defensive liegen. "Wenn wir morgen um jeden Ball fighten und am Ende gewinnen, ist mir egal, ob wir zu null gespielt haben oder nicht", meint Schmidt.