2. Bundesliga

Bald schuldenfrei? Arminia Bielefeld erfüllt Auflagen fristgerecht

Braunschweig und Ingolstadt locken Klos und Voglsammer

Bald schuldenfrei? Arminia erfüllt Auflagen fristgerecht

Erneut ein Grund zur Freude für die Fans von Arminia Bielefeld.

Erneut ein Grund zur Freude für die Fans von Arminia Bielefeld. Getty Images

Die Vorzeichen zum Jahresende waren überaus düster. Bereits in diesem Januar rechneten Skeptiker im Umfeld von Arminia Bielefeld im Zuge des Nachlizenzierungsverfahrens der DFL mit einer drastischen Strafe für den Zweitligisten. Die Unterdeckung im laufenden Saisonetat soll Spekulationen zufolge zwischen 2,4 und 5,8 Millionen Euro betragen haben, was unter anderem möglicherweise mit einem Punktabzug für den aktuellen Tabellenneunten sanktioniert worden wäre.

"Die für diese Spielzeit entstandene Liquiditätslücke sowie die gesamtwirtschaftliche Situation der Arminia-Gruppe haben eine grundsätzliche Neustrukturierung erfordert", teilt der Klub nun mit. "Im November des letzten Jahres wurde nach Abstimmung aller Gremien von der Geschäftsführung ein Sanierungsprojekt gestartet. Wesentliche Eckpfeiler des Sanierungskonzeptes sind eine Schuldenbereinigung sowie der Zufluss liquider Mittel, um Arminia nachhaltig aufzustellen." In intensiven Gesprächen und Verhandlungen seien mit Gläubigern und Kapitalgebern Lösungen erarbeitet worden. So sei es gelungen, die verschiedenen Interessen aller Parteien zu koordinieren und zu harmonisieren. "Gleichsam wurden die notwendigen Parameter für die Neustrukturierung der Arminia-Gruppe festgelegt."

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2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
37
2
Holstein Kiel Holstein Kiel
34
3
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
34

Noch abhängig von der Zustimmung des Landes Nordrhein-Westfalen, das den DSC Arminia mit einer Bürgschaft unterstützt hatte, der ebenfalls mit öffentlichen Geldern helfenden Stadt Bielefeld sowie einiger privater Gläubiger zeichnet sich eine möglicherweise spektakuläre Wende in der Dauer-Finanzkrise ab. Entscheidender Faktor dafür ist das so genannte "Bündnis Ostwestfalen", in dem sich regional ansässige Unternehmen mit dem Ziel, den mit mindestens 22,4 Millionen Euro verschuldeten Klub auf einen Schlag komplett zu sanieren, zusammengeschlossen haben. In dem Bündnis engagierten sich unter anderem Trikotsponsor und Stadion-Namensgeber Schüco, der Modefabrikant und langjährige Geldgeber Gerry Weber, die Unternehmensgruppen JAB Anstoetz und Gauselmann sowie der in Bielefeld ansässige Oetker-Konzern.

Ingolstadt will Voglsammer, Braunschweig Klos

Es sei gelungen, "die Arminia-Gruppe mit neuen finanziellen Mitteln weiter zu stärken", heißt es in einer Mitteilung des Vereins, der an diesem Mittwoch nähere Einzelheiten nennen will. Vom Tisch sind dadurch offenbar letztlich auch Zwangsverkäufe diverser Spieler noch in dieser Winter-Wechselperiode: Für Torjäger Andreas Voglsammer hatte der FC Ingolstadt rund 1,5 Millionen Euro geboten, für Voglsammers Sturmkollegen Fabian Klos soll Eintracht Braunschweig bereit sein, eine Million Euro zu zahlen.

Die chronische Finanzkrise in Bielefeld hatte mit dem Neubau der Osttribüne auf der "Alm" begonnen. Hier schossen die Kosten von geplanten acht auf fast 19 Millionen in die Höhe, zugleich stieg der Klub nach der Fertigstellung der Baumaßnahme 2008 aus der 1. Liga ab. Zwei Jahre später führte der Niedergang bis in die Drittklassigkeit. In den vergangenen Jahren durchlebte der Traditionsverein ein ständiges Auf und Ab an der Nahtstelle zwischen 2. und 3. Liga.

Michael Richter