2. Bundesliga

Union Berlin erklärt 20-Sekunden-Gespräch mit Jens Keller nach dessen Entlassung

Geschäftsführer Munack nennt die Gründe für die Entlassung

Union erklärt 20-Sekunden-Gespräch mit Keller

Haben sich nicht mehr viel zu sagen: Jens Keller und Geschäftsführer Lutz Munack.

Haben sich nicht mehr viel zu sagen: Jens Keller und Geschäftsführer Lutz Munack. imago

In einem Interview mit dem RBB nannte Munack die sportliche Entwicklung des Vereins als Entlassungsgrund. Der Trainer habe trotz aller Investitionen eine klare sportliche Linie nicht erreicht. "Wir hatten zum zweiten Mal in dieser Saison eine Phase, in der wir keinen sportlichen Halt gefunden haben", so Munack. Zuletzt hatte Union drei Spiele in Serie nicht gewonnen. Und auch vom dritten bis siebten Spieltag blieben die Köpenicker bereits ohne Dreier. Fakt ist aber auch, dass Union als Tabellenvierter noch in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen steht.

Ganz einfach war die Entscheidung, die nach Angaben des Geschäftsführers am Montagmorgen getroffen worden sei , wohl nicht. "Wir hatten am Montag sehr emotionale Momente", sagte Munack und gab Keller die Schuld, dass das Gespräch nur sehr kurz gedauert hat: "Er hat das Gespräch abgebrochen, daher hat es nur 20 Sekunden gedauert . Von meiner Seite aus gab es ein Gesprächsangebot."

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Holstein Kiel Holstein Kiel
33
2
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
32
3
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
31

Keller hatte zuvor schon gesagt: "Der Verein hat mir seine Entscheidung gesagt - was soll man da als Trainer noch groß reden. Ich habe das zur Kenntnis genommen und mich dann verabschiedet."

Verhältnis zwischen Team und Trainer war intakt

Anschließend sei er in die Kabine zu den Spielern gegangen, um sie darüber zu informieren. "Die Mannschaft konnte das auch nicht nachvollziehen, weil wir intern ein sehr gutes Verhältnis hatten, sehr respektvoll. Alle waren sehr überrascht", berichtete der Ex-Coach weiter. "Wenn Sie mit den Spielern sprechen, wird es nicht viele Negativ-Stimmen geben." Von Seiten des Vereins gibt es an dieser Stelle auch keinen Widerspruch. "Die Mannschaft und der Trainer hatten kein Zerwürfnis", bestätigte Munack.

Doch Zweifel bleiben bei den Fans vor allem darüber, ob die Entscheidung auch zu den Werten des Vereins passt. Dazu meinte Munack, dass er die Werte sehr schätze, fügte aber an: "Dennoch ist die erste Mannschaft in einem leistungssportlichen Geschäft. Wir stellen uns dem Wettbewerb und haben Leistung abzuliefern. Wir müssen auf alle Dinge, die dieser Wettbewerb bietet, Rücksicht nehmen und für uns die beste Entscheidung treffen." Ob es die beste Entscheidung war, wird sich letztlich erst beweisen müssen.

Keller dementiert Gerüchte

Keller selbst trat zudem Gerüchten entgegen, er habe während seiner Zeit bei Union mit anderen Klubs verhandelt. "Es wird überall kommuniziert, dass ich konkrete Angebote von oder Gespräche mit anderen Vereinen hatte. Das ist definitiv nicht so", sagte Keller dem kicker und fuhr fort: "Ich habe jede Anfrage beim ersten Telefonat abgeblockt und gesagt, dass ich mich bei Union sehr, sehr wohlfühle und den Weg mit dem Verein weitergehen möchte. Es gab kein Treffen oder sonst irgendwas mit irgendeinem Verein."

tru