Den taktischen Sinneswandel möchte Funkel selbst nicht überbewerten. "Ob Dreier- oder Viererkette - das ist letztlich egal", sagt der Trainer zur Systemfrage. "Die Diskussion ist manchmal zum Schmunzeln", findet der 63-Jährige, "Im modernen Fußball - und wir spielen modernen Fußball - spielt man schon seit Jahren mit nur einem Stürmer." Beim furiosen 2:2 gegen Braunschweig aber entschied sich Funkel mit Bebou und Hennings aber doch für zwei nominelle Spitzen. Seine Mannschaft lieferte: 54 Prozent Ballbesitz, 14 Torschüsse und zwei Treffer bestätigen die neue Offensivwucht der Fortuna.
"Richtig gut", findet Lukas Schmitz das neue 3-1-4-2-System, in dem er auf der linken Außenbahn immer wieder offensiv mit anschob - und gleichzeitig in der Rückwärtsbewegung die Abwehr aufstockte. Dabei verbuchte er sogar eine Torvorlage.
Fortuna Düsseldorf - Vereinsdaten
Gründungsdatum
05.05.1895
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Trainersteckbrief Funkel
Spielersteckbrief Gießelmann
Spielersteckbrief Neuhaus
Risikofreudige Spieler
Doch nicht nur bei Schmitz, sondern auch bei seinen Mitspielern kommt der neue Offensivgeist gut an. Das gilt insbesondere für Niko Gießelmann und Florian Neuhaus, die sich nur ungern in ein defensives Zwangsjackensystem stecken lassen. "Ich spiele eben gerne mit Risiko", sagt das linke Glied der Dreierkette Gießelmann, der immer wieder Ausflüge nach vorne wagte und bei einem solchen den ersten F95-Treffer mit einem feinen Solo samt doppelten Tunnel einleitete. Ein taktisches Korsett würde auch Neuhaus' Tatendrang einengen. "Ich muss immer in Aktion sein", sagt der Mittelfeldmann, der zum 2:2-Endtand traf.
Fink fällt aus
Frei von Mängeln war diese offensive Ausrichtung freilich noch nicht - immerhin betrat Düsseldorf diesbezüglich auch Neuland. Beim anstehenden Auswärtsspiel in Aue (Sonntag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) könnte diese aber wohl wieder angewandt werden. Diese Partie wird Oliver Fink (Gehirnerschütterung) zwar verletzt verpassen - doch mit Neuhaus steht ein offensivfreudiger Ersatz parat.
