Auch wenn beide Mannschaften nach diesem Duell mehr als nur einen Zähler verdient gehabt hätten - mit der Punkteteilung konnten am Ende beide Seiten leben. "Super Atmosphäre, gutes Spiel. Unterm Strich ist es gerecht, wenn man alle Chancen sieht", sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht bei "Sky" und erkannte auch die Leistung der Düsseldorfer an: "Man muss auch mal den Gegner loben, das hat er gut gemacht." Ähnlich erging es auch seinem Gegenüber, F95-Coach Friedhelm Funkel, nach einem wilden Ritt am Montagabend: "Es war ein gutes, kampfbetontes Spiel mit gerechtem Ausgang."
Zweimal Tunnel
Die Ouvertüre hatte es bereits in sich: Fortuna-Neuzugang Niko Gießelmann tunnelte zwei Gegenspieler und provozierte mit einer flachen Flanke das 1:0 durch Marcel Sobottka (9.). "Wir haben uns beim ersten Gegentor düpieren lassen", erkannte Lieberknecht zähneknirschend. Dass seine Mannschaft in der durch die Relegation verkürzte Vorbereitung ihre Hausaufgaben gemacht hatte, zeigte sich wenig später, als Joseph Baffo nach einer frechen Freistoßvariante zum 1:1 abstaubte (35.).
Zweimal Turban
Spielbericht
Ausgerechnet Baffo, der eines der prägenden Gesichter in diesem emotionalen Duell war: Er und sein Innenverteidigerkollege Steve Breitkreuz zogen sich schon in der Anfangsphase Kopfverletzungen zu und liefen seitdem mit Turbanen auf. "Man sieht, dass die Jungs volle Kanne gehen und immer alles geben", lobte BTSV-Kapitän Ken Reichel die Einsatzbereitschaft seiner Nebenleute. Nicht das einzige "Opfer" eines leidenschaftlichen und hart umkämpfen Fußballabends: Düsseldorfs Oliver Fink musste nach dem Kopf-an-Kopf-Zusammenstoß mit Baffo ausgewechselt werden (39.). Auch Braunschweigs Stürmer Domi Kumbela musste nach einem Luftduell kurz nach Wiederbeginn verletzt runter (52.).
Zwei Jokertreffer
Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, dass die Folgeminuten ein regelrechtes Feuerwerk an Torchancen bieten würden. Erfolgreich zeigte sich dabei der eingewechselte Christoffer Nyman, der nach feiner Kurzpasskombination für die Eintracht einnetzte (60.). "Super herausgespielt", befand Jan Hochscheidt, der die Stafette eingeleitet hatte. Ähnlich stark schloss auch F95-Joker Florian Neuhaus ab, der nach einem Sturmlauf seiner Truppe auf 2:2 stellte (79.). Dieser riss natürlich auch nicht ab, als Löwen-Mittelfeldmann Quirin Moll mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wurde (81.). Nach einer wilden Schlussphase hieß es am Ende leistungsgerecht Unentschieden.
Bebou: "Das 2:2 ist am Ende für beide gerecht"
"Wir kommen gut zurück, gehen in Führung und lassen uns hintenraus noch das 2:2 einschenken", ärgerte sich Hochscheidt. "Wir hätten gerne gewonnen." Auf Sieg spielten beide Mannschaften, die sich die meiste Zeit mit offenem Visier bekämpften. Und so kam Düsseldorfs auffälliger Angreifer Ihlas Bebou, der sich auch zu Wechselgerüchten um seine Person äußerte , zu einem versöhnlichen Schlussfazit: "Das 2:2 ist am Ende für beide gerecht."