2. Bundesliga

"Oral raus"-Rufe: Die Krise beim KSC hält an

Karlsruhes Fans sind verärgert - und wenden sich gegen den Trainer

"Oral raus"-Rufe: Die Krise beim KSC hält an

In der Kritik: KSC-Coach Tomas Oral.

In der Kritik: KSC-Coach Tomas Oral. picture alliance

Nach dem Abpfiff im Wildpark war die Stimmung alles andere als gut. Wieder verloren, diesmal sogar nach einer 1:0-Führung. Die Zuschauer begleiteten das Team mit einem Pfeifkonzert vom Feld und machten ihrem Unmut mit Sprechchören ("Oral raus", "Wir haben die Schnauze voll") lautstark Luft.

Was war passiert? Eine Hälfte lang spielte der KSC im Derby gegen Sandhausen eigentlich nicht schlecht und ging nach dem Seitenwechsel sogar durch Dimitris Diamantakos in Führung. Doch dann lief im Team der Karlsruher so gut wie gar nichts mehr zusammen. "Da haben einige gedacht, jetzt müssen sie nicht mehr in die Zweikämpfe gehen", beklagte Abwehrchef Bjarne Thoelke. Während der Gegner mutiger wurde, agierte die Oral-Elf nicht etwa mit breiter Brust, sondern präsentierte sich harmlos, zeigte mangelndes Zweikampfverhalten, hatte kaum Ordnung und keine taktische Disziplin. Es kam, wie es kommen musste: Nach einer Stunde stand es nach einem von Andrew Wooten verwandelten Strafstoß 1:1. In der 74. Minute legte Wooten nach und in der Nachspielzeit fiel nach einem Konter durch Lucas Höler noch das 3:1 für Sandhausen.

Elfmeter als Knackpunkt - Sieg gegen Kaiserslautern Pflicht

Einstimmig sehen Oral und Sportdirektor Jens Todt im Elfmeter, der nach einem Zupfer an Daniel Gordons Hose verhängt wurde, den Wendepunkt der Partie - doch Todt will den Pfiff nicht dem Schiedsrichter ankreiden: "Wir waren beim Elfmeter nicht clever. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen."

Damit sich die Karlsruher wieder fangen, der Trainer wieder sicherer im Stuhl sitzt und die Fans versöhnt werden, muss schleunigst die Kurve gekriegt werden. Im Derby auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern (So., 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wäre der beste Zeitpunkt, doch selbst ein Dreier ist in den Augen des Coaches nicht genug: "Jetzt muss ein Sieg her, dann noch ein Folgesieg", fordert Oral.

Sollte es in Kaiserslautern aber die vierte Niederlage in Folge geben, dürfte es für den Coach richtig eng werden.

kid/PP