Anfangs äußerte sich Verbeek zum Personal fürs Wochenende. Timo Perthel konnte erstmals wieder eine volle Trainingswoche durchziehen, wird folglich beim Gastspiel in Berlin am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) "eine Option sein". Tim Hoogland und Janik Haberer dagegen plagten sich unter der Woche mit Blessuren herum und sind für das Spiel bei den Eisernen fraglich. Thomas Eisfeld fällt derweil definitiv aus, dem Offensivmann macht erneut eine Entzündung der Patellasehne zu schaffen. "Nichts richtig Schlimmes, aber sehr unangenehm", wie Verbeek bemerkte. Abschließend erklärte der Niederländer: "Wir haben aktuell einfach einige personelle Probleme. Wir können erst morgen entscheiden, wie der 18er-Kader aussieht."
"Sie erwarten doch, dass der Trainer die beste Mannschaft aufstellt"
Als es auf der Pressekonferenz dann um das Thema Reservisten ging, platzte Verbeek der Kragen. Der 53-Jährige senkte den Kopf, sein Gesicht verdunkelte sich, ehe er dem Journalisten scharf entgegnete: "Die Fans haben doch für 34 Spiele gezahlt. Sie erwarten doch, dass der Trainer die beste Mannschaft aufstellt." Experimente hätten beim VfL keinen Platz. "Wir sind kein Amateurverein. Wir müssen arbeiten für unser Geld, wir müssen gute Leistung bringen", meckerte Verbeek weiter: "Ich sage mir doch nicht: 'Hey, da hat jemand weniger gespielt, den lasse ich jetzt spielen'."
Auf der Suche nach neuen "Opfern": VfL-Torjäger Simon Terodde. Getty Images
Stille herrschte erst einmal nach Verbeeks Rundumschlag, ehe sich der Ex-Profi Union Berlin widmete. Ein 4-1-4-1-, 4-3-3- oder 4-4-2-System habe er von den Eisernen unter Trainer André Hofschneider bereits gesehen. "Und das habe ich heute auch trainieren lassen, weil ich nicht weiß, was uns erwartet", so Verbeek. Er selbst wird seine Mannschaft wohl wieder im gewohnten 4-2-3-1 auflaufen lassen, in vorderster Front brennt Top-Torjäger Simon Terodde (20 Tore) auf seinen Ex-Klub. "Die bestmögliche Elf wird auch auflaufen", stellte Verbeek noch einmal unmissverständlich klar.
Jetzt müssen wir eben einen anderen Assistenztrainer suchen.
Gertjan Verbeek über den Abgang seines Co-Trainers
Was er am kommenden Gegner schätzt, gab Verbeek auch noch zu Protokoll: "Union ist sehr flexibel. Sie spielen gerne offensiv. Das Berliner Mittelfeld-Pressing gefällt mir sehr gut." Weniger trifft das auf den Abgang von Co-Trainer Raymond Libregts zu . "Wir hätten gerne mit ihm weiter gemacht, aber er hat sich anders entschieden. Das ist schade", sagte Verbeek, der aber nicht lange trauern will: "Jetzt müssen wir eben einen anderen Assistenztrainer suchen." An der "Experimentierfreude" von Verbeek wird aber wohl auch ein neuer Co-Coach nichts ändern.