2. Bundesliga

Mielitz: "Du musst auch mal ein Schwein sein"

Fürth ohne Angst gegen Spitzenreiter Leipzig

Mielitz: "Du musst auch mal ein Schwein sein"

"Man muss die Spieler unterhalten": Fürths Torwart Sebastian Mielitz nimmt Benedikt Röcker Huckepack.

"Man muss die Spieler unterhalten": Fürths Torwart Sebastian Mielitz nimmt Benedikt Röcker Huckepack. imago

Überzeugung pur

Nach anderthalb Jahren ohne Spielpraxis in der Liga wechselte Mielitz im Sommer 2015 vom SC Freiburg zur Spielvereinigung. Dieses Handicap war dem 62-fachen Bundesligatorwart in den ersten Spielen auch anzumerken: In seinen ersten fünf Partien mit dem Kleeblatt auf der Brust verzeichnete der 26-Jährige einen kicker-Notenschnitt von 3,6. Wenig euphorisch daher auch die Reaktion der Fans, die den Neuzugang teilweise sogar mit hämischen Applaus bedachten. Doch Mielitz schüttelte das ab und avancierte fortan zu einer echten Nummer 1: In den folgenden 13 Begegnungen kam er auf einen kicker-Notenschnitt von 2,96.

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SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

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"Ich bin aus Rückschlägen immer gestärkt hervorgegangen. Kritik ist mitunter nicht immer angemessen. Man kann es halt nicht jedem recht machen", sagt Mielitz. "Die Verantwortlichen in Fürth sind zufrieden mit mir. Ich habe hier schon einige Punkte gerettet. Wenn ich von mir nicht überzeugt wäre, würde ich das auch nicht machen. In den Spielen, in denen es eng war, habe ich meine Leistung gezeigt."

Mielitz, der Vulkan

Doch nicht nur in Sachen Torwart-Fertigkeiten machte der 1,88-Meter-Mann einen großen Schritt nach vorne. Auch die Körpersprache zeigt, dass der gebürtige Zehdenicker in Franken angekommen ist. Immer wieder geht er entschlossen auf seine Mitspieler zu. Schreit. Klatscht. Motiviert. Auf dem Rasen wird der privat eher ruhig und ausgeglichen wirkende Schlussmann zum Vulkan. "Im Training und im Spiel musst du den Schalter umlegen und auch mal ein Schwein sein", erklärt Mielitz, "man muss die Spieler unterhalten und Emotionen rauslassen. Aber es muss immer positiv sein, auch wenn es negative Eindrücke sind. Mit dem Abpfiff ist das vergessen."

Dass die Spielvereinigung in der Liga zuletzt an Boden verlor, lag zwar maßgeblich an der Defensive, nicht aber an Mielitz. "Wir haben oft nicht gut verteidigt, dann sieht die Hintermannschaft immer bescheiden aus. Wir müssen kompakter stehen", fordert der Kleeblatt-Keeper. Den Saisonverlauf, der Fürth aktuell auf Rang neun listet, schätzt der 26-Jährige als "nicht super aber auch nicht schlecht" ein. "Die Konstanz ist einfach nicht da. Wir wissen, dass es ausbaufähig ist. Für ganz oben reicht es vielleicht noch nicht."

Ruthenbeck: "25 Punkte sind mir zu wenig"

Vor dem Jahresabschluss gegen RB Leipzig erwarten die Verantwortlichkeiten bei den Weiß-Grünen nochmal eine Reaktion. "25 Punkte sind mir zu wenig. Das ist zu wenig, auch für den Anspruch, den die Mannschaft hat", stellt Trainer Stefan Ruthenbeck klar. "Das Spiel kann viel für uns wert sein. Deshalb braucht keiner daran denken, es ausklingen zu lassen", mahnt Manager Michael Mutzel, der dem Spitzenreiter der 2. Liga furchtlos gegenüber treten möchte: "Bei allem Respekt vor dieser Mannschaft, brauchen wir nicht in Ehrfurcht zu erstarren. Wir haben in der Hinrunde (2:2, Anm.d.Red.) gezeigt, dass wir ihnen wehtun können."

Warum sich Sebastian Mielitz für einen Wechsel in die 2. Liga entschied und warum Fürth für den Torwart die richtige Adresse ist und wie es der 26-Jährige privat angehen lässt, lesen Sie im aktuellen kicker (Donnerstagsausgabe).

cru/mf