2. Bundesliga

Furioser Thy: St. Pauli verdrängt Leipzig

Überblick: Gruev punktet - FCK lässt RB stolpern

Furioser Thy: St. Pauli verdrängt Leipzig

Schuss ins Glück: St.-Pauli-Vierfachtorschütze Lennart Thy.

Schuss ins Glück: St.-Pauli-Vierfachtorschütze Lennart Thy. picture alliance

Fortuna findet kein Mittel gegen St. Paulis Thy

"Mit dieser Leidenschaft können wir auch in St. Pauli etwas holen", hatte Düsseldorfs Trainer Frank Kramer nach dem 1:0 gegen Fürth vor dem Gang ans Millerntor erklärt. Doch seine Mannschaft setzte die Vorgaben nicht um, zumal Thy einen Sahnetag erwischte und die Hamburger mit vier Toren im Alleingang zum Sieg schoss. Die "Kiez-Kicker" präsentierten sich von Beginn an gedanken- und handlungsschneller und führten nach einem Doppelschlag von Thy nach 28 Minuten bereits mit 2:0. Die Fortuna hatte in der Folge Glück, dass es bis zur Pause trotz hochkarätiger Chancen der Lienen-Elf nur bei den zwei Gegentoren blieb. Die Gäste fanden in Durchgang zwei etwas besser ins Spiel, doch spätestens mit Thys dritten Streich (69.) war das Spiel entschieden. Thy hatte allerdings noch nicht genug und legte den Ball noch ein viertes Mal ins F95-Netz. Während St. Pauli aufgrund der Tordifferenz Leipzig sogar von Platz zwei verdrängt, bleibt Düsseldorf auf dem Abstiegsrelegationsplatz hängen.

FCK stürzt Leipzig und beendet die Talfahrt

Am Sonntag wollte Leipzig seine erstmals eingenommene Spitzenposition verteidigen - wollte! Der zuletzt schwächelnde FCK machte RB einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die Roten Teufel verdienten sich in Sachsen durch eine konzentrierte Leistung den 2:0-Sieg, den Klich in der 37. Minute in die Spur brachte. Die Rangnick-Elf bemühte sich, fand aber nie so richtig in die Partie.

Emil Forsberg (li.) gegen Michael Schulze

Ausgebremst: Emil Forsberg (li.) kam mit RB nicht am FCK und Michael Schulze vorbei. imago

Als Joker Deville unmittelbar nach seiner Einwechslung stach, war die erste Niederlage von Leipzig nach neun Ligaspielen (5/4/0) sowie der Verlust von Rang eins perfekt. Zudem zog sich Kaiserslautern aus dem Tief: Es war der erste Sieg nach vier Pflichtspiel-Niederlagen ohne eigenen Treffer in Serie. "Wir sind weit davon entfernt zu resignieren", hatte FCK-Coach Konrad Fünfstück im Vorfeld betont, seine Mannschaft hat Taten folgen lassen.

Paderborn unter Effenberg weiter ungeschlagen

Der SC Paderborn bleibt in der Liga unter Stefan Effenberg zwar auch im vierten Spiel unbezwungen (2/2/0), tritt nach dem Traumstart mit zwei Dreiern aber nun mit zwei 1:1-Unentschieden trotz jeweiliger Führung im unteren Drittel der Tabelle auf der Stelle. Mit einem Volley-Schuss knackte Koc das FCH-Bollwerk (nur elf Gegentore nach 14 Spielen), doch wie schon gegen den FSV Frankfurt reichte die Führung nicht zum Sieg. Grimaldi durfte den Ball in Durchgang zwei unbedrängt zu seinem ersten Saisontor in den Winkel schlenzen.

Nullnummer beim Löwen-Duell in Braunschweig

Löwen-Duell: Braunschweigs Emil Berggreen (li.) und Münchens Christopher Schindler.

Löwen-Duell: Braunschweigs Emil Berggreen (li.) und Münchens Christopher Schindler. picture alliance

Eintracht Braunschweig kommt nicht näher an die Aufstiegsränge heran, 1860 München indes nicht näher an den ersten Nichtabstiegsplatz. Das ist das Ergebnis nach der Nullnummer im Löwen-Duell. Eintrachts Ofosu-Ayeh in der ersten Hälfte und der Sechziger Claasen in Durchgang zwei fanden alleine vor dem Gehäuse in den Torhütern ihren Meister. Der Aufwärtstrend von 1860 hält an, nachdem auf den ersten Saisonsieg (1:0 gegen Duisburg) nun ein Punkt ohne Gegentor folgte.

Der Club zeigt bei Union viel Moral

Bobby Wood trifft zum 1:1

Unions erster Streich: Bobby Wood staubt zum zwischenzeitlichen 1:1 ab. imago

Vier Spiele, vier Niederlagen - für den 1. FC Union war in den bisherigen Zweitliga-Duellen gegen den 1. FC Nürnberg nichts zu holen gewesen. Und die Serie schien sich fortzusetzen, als Behrens den Club früh in Führung brachte (5.). Die Berliner (ohne ihren gelbgesperrten neuen Kapitän Kessel) brauchten ein wenig, um sich zu fangen, kamen dann dank einer Kirschbaum-Unsicherheit aber wieder zurück ins Spiel. Wood staubte ab (21.). Union dominierte jetzt die Partie - und holte nach dem Wechsel durch Skrzybski (54.) und Puncec (58.) zum Doppelschlag aus. Die Vorentscheidung? Mitnichten! Denn die Gäste bewiesen Moral und kamen durch Schöpf (65.) und das erste Profi-Tor von Erras (75.) zum Ausgleich. Union hatte in dieser Phase völlig den Faden verloren. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung, die keinem der beiden Teams so richtig weiterhilft. Der Club wartet seit sechs Partien auf einen Sieg in der Liga (0/5/1) - darf sich nach der erfolgreichen Aufholjagd jedoch ein bisschen wie der Gewinner fühlen.

Duisburg holt beim Gruev-Debüt 1:1 gegen Freiburg

Nach dem 0:1 im Kellerduell in München zog der MSV Duisburg die Reißleine und entließ Gino Lettieri - Ilia Gruev übernahm das abgeschlagene Tabellenschlusslicht . Und die Meidericher, die kurzfristig auf Bajic verzichten mussten, besannen sich gegen Aufstiegsaspirant Freiburg auf ihre kämpferischen Tugenden. Die MSV-Führung durch Routinier Bröker (42.), den Gruev in die Startelf beordert hatte, stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Philipp hatte für den Sportclub zuvor den Pfosten getroffen (17.). Nach dem Wechsel kamen die Freiburger nur noch zum Ausgleich durch Abrashi (61.). Auch in Unterzahl nach Gelb-Rot gegen Meißner (82.) verteidigten die "Zebras" den Punktgewinn. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Freiburg blieb zum dritten Mal in Folge ohne Sieg.

Diamantakos bringt den KSC in die Spur - VfL kriselt

Karlsruhes Diamantakos köpft das 1:0 gegen Bochum.

Karlsruhes Diamantakos köpft das 1:0 gegen Bochum. imago

Am Freitagabend wollte der VfL Bochum wieder in die Erfolgsspur zurückfinden, doch beim wieder erstarkten Karlsruher SC hingen die Trauben zu hoch. Die Westdeutschen verloren bei den Badenern mit 0:3 und rutschen mit dem vierten sieglosen Ligaspiel in Folge aus den Aufstiegsrängen. Zwar begann die Verbeek-Elf im Wildpark überlegen, doch nach Teroddes Pfostentreffer übernahmen die Karlsruher immer mehr die Initiative. Torres vergab zunächst eine hundertprozentige Gelegenheit, dann belohnte sich der KSC mit dem Führungstreffer. Diamantakos traf mit einem platzierten Kopfball, für den Griechen war es bei seinem Startelf-Debüt zugleich das Premierentor. Nach dem Wechsel wollte Bochum das Visier öffnen, doch die Westdeutschen wurden kalt erwischt: Diamantakos traf nur den Pfosten, doch Yamada staubte aus kurzer Distanz zum 2:0 ab. Wer gedacht hatte, nach dem zweiten Gegentor würde der VfL mehr Offensive wagen, sah sich getäuscht. Bochum fügte sich seinem Schicksal und kassierte durch Joker Barry noch den 3:0-Endstand, wozu Diamantakos abermals die Vorarbeit leistete.

Nullnummer bei Hesls Rückkehr nach Fürth

Die Fürther hatten Arminia Bielefeld zu Gast und mit den Ostwestfalen auch zwei alte Bekannte - Keeper Hesl und Stürmer Nöthe kreuzten wieder am Ronhof auf. Die ersten 45 Minuten wurden erst in der letzten Phase ein bisschen ansehnlicher, als die SpVgg dem 1:0 näher war. Zuvor mussten die Franken allerdings zweimal durchpusten, denn bei Mielitz' Attacke gegen Klos wäre ein Elfmeter möglich gewesen. Zudem verpasste Ulm die Führung. Auch im Bielefelder Strafraum gab es eine brenzlige Situation, als Gjasula den Ball an Börners Hand schoss. In der zweiten Halbzeit blieb das Duell ausgeglichen, Torraumszenen waren die Ausnahme - sieht man einmal von Freis' kläglich vergebener Kopfballchance ab. Auch in der Schlussphase blieb die Partie arm an Höhepunkten. Bielefelds Börner köpfte am Fünfer stehend weit drüber, so dass das torlose Remis dem Spielverlauf entsprach.

Dedic und Bouhaddouz an die Latte - Matchwinner Linsmayer

Beim Duell zwischen dem FSV Frankfurt und dem SV Sandhausen bot der erste Durchgang Fußball-Magerkost. Beide Mannschaften agierten aus einer stabilen Defensive, der Mut zum Offensivspiel hielt sich in Grenzen, so dass das 0:0 zur Pause die logische Folge war. Den ersten Höhepunkt der Partie verbuchte FSV-Stürmer Dedic, der aus spitzem Winkel den Ball an die Unterkante der Latte schlenzte. Auf der Gegenseite jubelte Hübner, doch sein Kopfball-Treffer fand keine Anerkennung, da zuvor Kister ein klares Foul an Torwart Weis begangen hatte. Am Ende investierten die Sandhäuser mehr, SVS-Angreifer Bouhaddouz hatte Pech bei einem Lattenkopfball und seinem Nachschuss, den FSV-Keeper Weis parierte. Linsmayer fand in der Schlussphase jedoch mit einem Linksschuss die Lücke und lässt die Schwartz-Elf mit dem 1:0-Auswärtssieg wieder in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen klettern.

nik/bst