2. Bundesliga

Fürth landet den Befreiungsschlag - 1:0 am Kiez

Ingolstadt und Leipzig patzen, FCN siegt, 1860 punktet

Fürth landet den Befreiungsschlag - 1:0 am Kiez

Fürth jubelt über das 1:0 bei St. Pauli.

Fürth jubelt über das 1:0 bei St. Pauli. picture-alliance

Przybylko beendet die Flaute nach 573 Minuten

Zum Abschluss des 21. Spieltags in der 2. Bundesliga feierte die SpVgg Greuther Fürth einen Befreiungsschlag am Hamburger Millerntor. Die Franken siegten am Montagabend in einem hektischen Spiel mit 1:0 beim FC St. Pauli. Trotz mehrerer großer Torchancen auf beiden Seiten jubelte nur der Fürther Stürmer Przybylko, der damit eine Torflaute von 573 Minuten beendete. Die beiden aufopferungsvoll kämpfenden Teams schenkten sich über die gesamten 90 Minuten nichts. In der 16. Minute gab es eine bemerkenswerte Entscheidung des Schiedsrichters Petersen, der einen von Röcker verursachten Handelfmeter wieder zurücknahm - eine mutige Entscheidung des Referees. Im zweiten Durchgang drängten die Kiez-Kicker vehement auf den Ausgleich, doch die Kramer-Elf verteidigte wacker und hatte die besseren Chancen bei ihren Kontern. Zudem konnte sich die SpVgg bei St.-Pauli-Stürmer Verhoek bedanken, der zweimal aussichtsreich stehend vergab. Mit dem knappen Auswärtssieg verschafft sich die SpVgg im Abstiegskampf etwas Luft, die Lienen-Elf bleibt auf dem letzten Tabellenplatz kleben.

Löwen erkämpfen einen Punkt

1860 München und vor allem Coach Markus van Ahlen standen beim Auswärtsspiel in Darmstadt mächtig unter Druck und mussten sich am Ende eines umkämpften Spiels mit einem Remis begnügen. Löwen-Coach van Ahlen hatte fünf Änderungen in seinem Team vorgenommen und bei Darmstadt stand Ex-Löwe Stark in der Startformation. Bereits nach gut 30 Sekunden feuerte dann auch Stark aufs Tor der ehemaligen Kollegen, verzog aber knapp.

Leon Balogun und der Münchner Maximilian Wittek

Heißer Fight: Leon Balogun und der Münchner Maximilian Wittek. picture alliance

Die Löwen machten es in einem chancenarmen Spiel besser und gingen durch einen Treffer von Bandowski in Führung. Kurz darauf bot sich die Möglichkeit für einen Doppelschlag. Nach einem Foul von Stark gab es Elfmeter, doch den schoss Okotie deutlich zu lässig, sodass Keeper Mathenia locker parierte. Darmstadt fand gegen defensivstarke Gäste kaum Lücken. Der Ausgleich wurde regelrecht erzwungen. Nach mehreren Schussversuchen fand Balogun die Lücke und sorgte für das am Ende leistungsgerechte 1:1.

Coltoris Aussetzer reicht dem FSV

Im Spiel eins nach Alexander Zorniger gelang es Achim Beierlorzer, bisheriger U-17-Trainer in Leipzig, gegen den FSV Frankfurt nicht, den Schalter umzulegen. In einer intensiven ersten Hälfte mit vielen Zweikämpfen fielen keine Tore, Diskussionsstoff gab es dennoch. Rebic hatte eine Freistoßflanke ins Tor verlängert, doch Schiedsrichter Grudzinski hatte ein Foul von Compper an Konrad gesehen und der Treffer zählte nicht. Nach dem Wechsel profitierte Roshi von einem Blackout von Coltori. Der Keeper legte Roshi den Ball auf, wurde anschließend umkurvt und schon war der FSV in Führung. Leipzig rannte unermüdlich an, hatte aber einfach kein Glück im Abschluss, sodass Beierlorzers Premiere gründlich in die Hose ging.

Sylvestr erzielt Doppelpack

Schon an Nürnbergs offensiver Aufstellung sah man, dass der Club gegen Union Berlin was vorhatte und er setzte sein Vorhaben nach wenigen Minuten auch schon um. Nach einer schönen Eckballvariante blockte Mlapa den Ball mit etwas Glück zur frühen Führung ins Tor. Allerdings währte die Freude darüber nicht besonders lange. Mit viel Willen und gutem Einsatz tankte sich Polter gegen drei Gegenspieler durch und schloss trocken zum Ausgleich ab. Der Stürmer verschuldete dann allerdings auch den erneuten Rückstand, als er im Strafraum klar die Hand ausfuhr. Sylvestr verwandelte den Elfmeter platziert und stark zum 2:1 für die Franken. In der Folge lauerte der Club auf Konter und entschied die Partie kurz vor dem Ende. Stark passte vors Tor, Sylvestr hielt den Fuß hin: 3:1.

Ingolstadt: Erste Heimniederlage!

Ingolstadts Moritz Hartmann (l.) gegen Sandhausens Seyi Olajengbesi

Stolpert der Tabellenführer? Ingolstadt (l. Hartmann) liegt gegen Sandhausen (Olajengbesi) hinten. picture alliance

Der FC Ingolstadt hatte auch im neuen Jahr bislang die Souveränität eines Aufsteigers ausgestrahlt, zuhause waren die Oberbayern in zehn Heimspielen bislang noch unbesiegt. Eine Serie, die am Samstag jedoch ein überraschendes Ende fand! Der SV Sandhausen ging beim Spitzenreiter durch einen Doppelschlag von Wooten in Führung (12./19., Foulelfmeter) - und ärgerte den Favoriten auch in der Folge immer wieder mit schnellen Kontern. Der FCI präsentierte sich in der Abwehr ungewohnt unsicher und agierte darüber hinaus auch im Angriff lange ohne Durchschlagskraft. Erst Lex (69.) sorgte per Abstauber noch einmal für Hoffnung bei den Gastgebern, die daraufhin vehement - wenn auch weiterhin zu kopflos - auf den Ausgleich drängten. Adler machte den Bemühungen mit seinem Kopfballtreffer sechs Minuten vor Schluss aber einen Strich durch die Rechnung. So verbuchte Sandhausen drei sicher nicht eingeplante Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Ingolstadt musste die erste Heimpleite quittieren.

Lautern bleibt zuhause ungeschlagen

Das einzige Team, das vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen ist, bleibt damit der 1. FC Kaiserslautern, der gegen den VfR Aalen mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause ging. Zimmer schloss einen schnellen Konter der "Roten Teufel" zur Führung ab (23.). Zuvor hatte Demirbay einen Freistoß an die Unterkante der Latte gejagt (14.). In Durchgang zwei verflachte die Partie komplett. Erst in der Schlussphase einer nun ganz schwachen Begegnung kamen die Lauterer wieder zu Torschüssen. Gegen völlig harmlose Aalener geriet der knappe Sieg dennoch nicht mehr in Gefahr. Erstmals in dieser Saison hat der FCK damit drei Spiele in Folge gewonnen. Das bedeutet weiterhin Platz zwei - fünf Punkte hinter Ingolstadt.

Aue feiert den ersten Auswärtssieg in Düsseldorf

Stefan Mugosa und Bobby Wood

Stefan Mugosa (li.) und Bobby Wood sorgten für den Auer Sieg in Düsseldorf. imago

Ein böses Erwachen gab es am Freitag den 13. für Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer verloren gegen Erzgebirge Aue nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung mit 2:3 und müssen im neuen Jahr weiter auf den ersten Sieg warten. Aue dagegen kam mit zwei Dreiern perfekt aus der Winterpause.

Das Fehlen der Innenverteidiger Tah (Gelb-Rote Karte) und Bruno Soares (5. Gelbe) war von den Fortunen besonders im ersten Durchgang nicht zu kompensieren. Aue stand hinten kompakt und nutzte vorne die Lücken in der Düsseldorfer Abwehr eiskalt aus. Der agile Wood (15., 31.) und Mugosa (34.) trafen für Erzgebirge, das zuvor in dieser Saison in der Fremde noch kein einziges Mal zwei Tore erzielen konnte. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Bellinghausen resultierte aus einem Geschenk von Kapitän Fink (26.). Düsseldorf kam wütend aus der Kabine, doch die Auer ließen lange Zeit nichts zu. Sieben Minuten vor dem Ende sorgte Liendl vom ominösen Punkt aber nochmals für Spannung. Düsseldorf zeigte plötzlich Mut und Moral, doch in einer dramatischen Schlussphase brachte Aue mit viel Geschick und dem nötigen Quäntchen Glück den ersten Auswärtssieg in dieser Saison über die Zeit.

Verbeek beseitigt Bochumer Heimschwäche

Der Start ins Jahr 2015 ging für Bochum und seinen neuen Trainer Gertjan Verbeek schief (1:2 in Berlin), das Heimdebüt ist dem Niederländer mit dem 3:2 gegen Eintracht Braunschweig gelungen. Dabei begann die Partie gegen die Niedersachsen denkbar schlecht, Boland traf bereits nach 180 Sekunden genau in den Winkel. Doch Terodde (36.) und Terrazzino (41.) drehten noch vor der Pause das Ergebnis. Terodde erhöhte unmittelbar nach dem Seitenwechsel per Elfmeter auf 3:1 (47.), der VfL blieb zunächst am Drücker. Doch Braunschweig gab sich nicht auf, Vrancic sorgte in der 85. Minute nochmals für Spannung. Doch es reichte nicht mehr für einen Teilerfolg der Löwen, die einen weiteren Rückschlag im Rennen um den Aufstieg einstecken mussten. Bochum dagegen freute sich über den erst zweiten Heimsieg in dieser Saison.

Hennings zeigt Heidenheim, wie's geht

Der Karlsruher SC ist der große Gewinner im Aufstiegsrennen. Der KSC übersprang mit viel Glück die Hürde Heidenheim mit 1:0 und untermauerte so seine Position in der Spitzengruppe. Allerdings hatte die Elf von Trainer Markus Kauczinski auf der Ostalb das Glück auf ihrer Seite. Denn obwohl Heidenheim nach dem 2:1-Auswärtssieg in München nur vier Tage Zeit zum Regenerieren hatte, war der Aufsteiger die aktivere Elf. Allerdings hatten die Spieler von Trainer Frank Schmidt ihr Visier nicht richtig justiert und ließen selbst beste Chancen liegen. Wie es geht, zeigte dann Hennings, der die erste nennenswerte KSC-Chance zum 1:0 eiskalt ausnutze (32.). Im zweiten Abschnitt hatte der 1. FCH bei zwei Aluminiumtreffern auch noch Pech, der KSC freute sich am Ende umso mehr über drei etwas schmeichelhafte Zähler.

kon