"Noch nie waren wir so nah dran", sagte FCI-Torhüter Ramazan Özcan enttäuscht, nachdem er gegen 1860 München in der zweiten Hälfte vollkommen beschäftigungslos geblieben war. Lediglich ein Fehler in der sonst sicheren Abwehr in der 20. Minute kostete gegen die Münchner den Sieg. "Es war nicht nur Pech, wir haben immer wieder auch die falsche Entscheidung getroffen", gab Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl zu. Mittelfeldmotor Pascal Groß – auffälligster Akteur auf dem Platz – befand, dass seiner Truppe die "Kaltschnäuzigkeit" fehlte. Lukas Hinterseer wirkte oft zu unentschlossen, Alfredo Morales verstolperte eine hundertprozentige Chance und Moritz Hartmann schoss im Strafraum seinen Teamkollegen Hinterseer an - es haperte letztlich am Abschluss.
Stipic, der Rückkehrer
Gegen das Schlusslicht der 2. Bundesliga, Erzgebirge Aue, darf es da heute schon mit ein wenig mehr Entschlossenheit zugehen. Vor allem, da der Gegner laut Özcan „mit Schaum vor dem Mund zu uns kommen“ werde. Aues Motivator ist einer, der nach kurzer Zeit wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt: Erzgebirge-Coach Tomislav Stipic war bis vor kurzem noch der U-23-Trainer der Schanzer und übernahm die Sachsen erst vor zwei Wochen. Nun kehrt der Coach nach dem ersten Dreier der Saison gegen St. Pauli mit Selbstvertrauen nach Ingolstadt zurück - und kann seiner Truppe vielleicht den ein oder anderen hilfreichen Tipp geben.
Roger warnt vor Aue
Auch Ingolstadts Brasilianer Roger weiß nach zahlreichen Aufeinandertreffen gut über den Gegner Bescheid. "Ich kenne die Mannschaft schon lange. Seit ich 2009 nach Cottbus gekommen bin, spiele ich regelmäßig gegen Aue", sagte der 29-Jährige und warnt: "Auch wenn sie nicht gut gestartet sind, haben sie nun einen Sieg gelandet, der Trainer kennt uns gut. Sie sind gefährlich!" Dennoch ist er sich sicher, dass die Mannschaft mit dem Publikum im Rücken "erfolgreich sein" werde.
Nicht mitwirken wird auf Ingolstadt-Seite allerdings Karl-Heinz Lappe. Der Stürmer wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag Vater und bekam prompt vom Trainer frei: „Er soll das jetzt genießen und wird daher nicht im Kader sein.“