2. Bundesliga

1:1! Braunschweig hält den Elf-Punkte-Vorsprung

25. Spieltag: Hertha hat die Bundesliga fest im Blick

1:1! Braunschweig hält den Elf-Punkte-Vorsprung

Sicherte Braunschweig einen wichtigen Punkt im Aufstiegsrennen: Domi Kumbela.

Sicherte Braunschweig einen wichtigen Punkt im Aufstiegsrennen: Domi Kumbela. Getty Images

Kaiserslautern gab in der ersten halben Stunde des Topspiels in Braunschweig am Montagabend den Ton an, ohne sich dabei jedoch allzu große Torszenen zu erspielen. Die Eintracht tat sich schwer und kam nur langsam in die Gänge. Ein Freistoß von Dogan, den Sippel entschärfte, war das erste Lebenszeichen des Tabellenzweiten, der sich langsam aufrappelte. Dennoch war es verdient, als Weiser kurz vor der Pause ein Löwe-Zuspiel verwertete und den FCK in Führung schoss.

Kurz nach dem Wechsel waren die Gastgeber dann im Pech: Bicakcic brachte einen Kopfball im Lauterer Netz unter. Dem Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung jedoch die Anerkennung verwehrt. Wohl die falsche Entscheidung. Die dritte Niederlage in Folge drohte weiterhin. Doch Braunschweig erhöhte im Laufe des zweiten Durchgangs nach und nach den Druck. Ein sehenswerter Steilpass von Vrancic leitete schließlich den Ausgleich durch Kumbela ein (79.), den sich der BTSV inzwischen vollauf verdient hatte. Für den Angreifer war es Saisontreffer Nummer 15. Durch das 1:1 bleibt Braunschweig weiterhin elf Punkte vor Kaiserslautern, für das das Unentschieden eigentlich zu wenig ist. Die Konkurrenz im Rennen um den Relegationsplatz kommt immer näher.

Ronny hält Hertha in der Spur

Torjubel im Berliner Schneetreiben: Adrian Ramos.

Torjubel im Berliner Schneetreiben: Adrian Ramos. picture alliance

Hertha BSC ist indes klar auf Bundesliga-Kurs. Gegen den MSV Duisburg siegten die Hauptstädter ungefährdet mit 4:2. Nach einer völlig verdienten 2:0-Pausenführung kam für die Zebras nur nach Brandys Anschlusstreffer kurzzeitig Hoffnung auf. Doch Allagui und ein Eigentor von Brandy stellten die Kräfteverhältnisse klar. Das Team von Trainer Jos Luhukay hat nach dem 1:1 im Topspiel am Montag nun schon 14 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Hochspannung herrschte in Aue beim Derby gegen Dresden. Eigentlich wollte Dynamo im Erzgebirge auf den eigenen Anhang verzichten, doch die Auer verkaufen selbst Tickets in Dresden. Das Spiel dominierten die Gäste von der Elbe, doch das Tor gelang den Veilchen. Torjäger Hochscheidt versetzte seinen Gegenspieler Jungwirth an der Strafraumgrenze und ließ SGD-Keeper Kirsten mit seinem feinen Linksschuss keine Abwehrmöglichkeit. In der zweiten Hälfte konzentrierte sich Aue auf die Defensive, verteidigte gut und gestattete Dresden kaum Torchancen. Am Ende feierte die Baumann-Elf einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Der FC Ingolstadt und der VfL Bochum boten den Zuschauern im ersten Durchgang herzlich wenig. Erst nach der Pause wurde die Partie lebhafter. Den Führungstreffer von Groß konterte Goretzka nur fünf Minuten später. Sogar nur drei Minuten später erzielte Caiuby den Siegtreffer für den Audi-Klub. Drei Treffer in neun Minuten – mehr gab es anschließend nicht. Der VfL steckt tief im Abstiegskampf, für den FCI geht nach oben wahrscheinlich nichts mehr.

Ujah hält Köln weiter im Rennen

Adam Matuschyk (Mitte)

Schloss einen schönen Kölner Angriff zur Führung ab: Adam Matuschyk (Mitte). picture alliance

Köln bleibt in der Rückrunde ungeschlagen und macht nach dem 3:0-Erfolg gegen Paderborn bei der Jagd auf Platz drei ernst. Doch der FC hatte zunächst seine Schwierigkeiten und Paderborn war besser, allerdings verhinderte Keeper Horn eine durchaus mögliche Gästeführung. Die Kölner kamen langsam etwas auf, McKennas Schuss war noch zu harmlos, dann schloss Matuschyk aber einen schönen Angriff der Hausherren erfolgreich ab. Mit der etwas glücklichen Führung ging es in die Pause. Auch nach dem Wechsel gab der SCP den ersten Schuss ab. Doch Ujah erlöste sich nach über 500 torlosen Minuten und den FC mit einem Kopfballtreffer aus abseitsverdächtiger Position zum 2:0. Danach lief es, Ujah legte sogar noch nach. Der Tag wurde aus Kölner Sicht mit dem Comeback von Chihi, der nach langer Verletzungspause wieder mitspielen durfte, abgerundet. Wermutstropfen: Hector musste zur Pause wegen eines Muskelfaserrisses draußen bleiben.

Sanogo beglückt zehn Cottbuser

In der Lausitz trafen sich die Berlin-brandenburgischen Nachbarn Energie Cottbus und Union Berlin, die sich ein packendes Duell lieferten. Den besseren Start hatten die aggressiveren Cottbuser. Die Führung selbst - durch einen sehenswerten Schuss von Adlung - war in der Entstehung zwar glücklich, aber nicht unverdient. Danach wurde Union stärker, als Bittroff auch noch mit Rot vom Platz flog und Mattuschka den fälligen Elfmeter verwandelte, kippten die Kräfteverhältnisse. Nach dem Wechsel zirkelte etwa Jopek einen Schuss an die Querlatte. Doch die Lausitzer ergaben sich nicht kampflos, gingen sogar erneut in Führung. Sanogo staubte ab, nachdem Kruska den Ball an die Latte gehämmert hatte. Danach war Rückzug angesagt und Union durfte sich die Zähne an der Cottbuser Defensive ausbeißen. In der packenden Schlussphase hatten die Hausherren das Glück des Tüchtigen. Damit bleibt das Team von Rudi Bommer im Rennen um den Relegationsplatz.

Irres Finale am Millerntor

Florian Bruns

Schlusspunkt am Millerntor: Bruns jubelt über seinen späten Siegtreffer zum 3:2. Getty Images

Nach dem glücklichen 1:0-Auswärtssieg in Aalen hatte St. Pauli im Heimspiel gegen Schlusslicht Regensburg erneut Fortuna auf seiner Seite und verabschiedet sich nach einem Last-Minute-Erfolg, dem dritten Sieg in Serie, vorerst ins (eingermaßen) gesicherte Mittelfeld der Liga. Gogia besorgte mit einem abgefälschten Schuss die verdiente Führung die Hausherren, die jedoch nur fünf Minuten hielt: Koke (23.) beendete Tschauners Serie ohne Gegentor nach 290 Minuten. Der Gegentreffer brachte St. Pauli völlig aus der Spur, das selbstbewusst auftretende Schlusslicht war nun eindeutig besser und hatte kurz vor der Pause Pech, als Nachreiner den Ball an die Latte jagte. Auch nach dem Wechsel blieb es zunächst dabei: Regensburg drückte auf das Führungstor. Erst als St. Paulis Trainer Michael Frontzeck nach knapp einer Stunde Boll und Ebbers brachte, fingen sich die Hamburger und wurden wieder stärker. Einmal mehr war es Ginczek, der St. Pauli auf die Siegerstraße brachte. Der Angreifer ist und bleibt die Lebensversicherung des Kiezklubs: 26 Tore stehen in dieser Saison bislang zu Buche, zwölf davon hat Ginczek erzielt!

In den kommenden Partien wird St. Pauli allerdings ohne seinen Goalgetter auskommen müssen: Drei Minuten vor Schluss senste er Rahn auf Höhe der Mittellinie völlig übermotiviert von schräghinten um und sah zu Recht die Rote Karte! Es kam noch schlimmer für die Frontzeck-Elf: Nach dem fälligen Freistoß glich Kamavuaka per Kopf aus (89.). Doch wie so oft in dieser Saison stand der Jahn nach ansprechender Leistung am Ende trotzdem mit leeren Hände da. Der eingewechselte Bruns verwandelte das Millerntor postwendend wieder in ein Tollhaus. Doppelt bitter für den Tabellenletzten: Sowohl dem 2:1 als auch dem 3:2 gingen knifflige Zweikämpfe voraus.

1860 eiskalt, FSV in Überzahl in Torlaune

Zuletzt hatten die Regensburger eine bittere Heimniederlage gegen den SV Sandhausen kassiert, der vor heimischer Kulisse gegen 1860 München allerdings wieder einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen musste. Viel K(r)ampf, wenig Spiel - so lautete das Fazit der ersten Hälfte, in der außer einem Friend-Kopfball vor beiden Toren nicht viel passierte. Auch nach dem Wechsel blieben Chancen auf beiden Seiten Mangelware. Der SVS blieb harmlos, die auswärtsstarken "Löwen", bei denen die Rücktrittsankündigung von Präsident Dieter Schneider am Donnerstag aufhorchen ließ , schlug einmal eiskalt zu: Tomasov (54.) traf, nachdem Friend einen langen Einwurf verlängert hatte. Das reichte zu drei Punkten, die 1860 weiter im Rennen um Platz drei halten.

In dieses greift auch der FSV Frankfurt wieder ein, der gegen den VfR Aalen einen ungefährdeten Kantersieg einfuhr. Nach ausgeglichener Anfangsphase wurden die Hessen stärker und gingen durch Verhoek (24.) in Führung. Zwei Minuten später fand sich der VfR auch noch in Unterzahl wieder: Startelf-Debütant Mössmer sah wegen einer Notbremse Rot. Der FSV hatte nun leichtes Spiel, Leckie und Schlicke (allerdings aus Abseitsposition) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0. Damit war die Messe am Bornheimer Hang gelesen. Am Ende hieß es sogar 6:1!