2. Bundesliga

Sahar erlöst die Hertha - Erste Liga-Pleite für Frontzeck

Überblick: FC und Dynamo gelingt Wende - Bochum dreht auf

Sahar erlöst die Hertha - Erste Liga-Pleite für Frontzeck

Matchwinner für die Hertha: Sahar, hier gegen Kringe, traf kurz vor Schluss zum 1:0.

Matchwinner für die Hertha: Sahar, hier gegen Kringe, traf kurz vor Schluss zum 1:0. Getty Images

Joker Sahar ist zur Stelle

Zum Abschluss des 14. Spieltags am Montagabend musste Hertha BSC lange gegen das Bollwerk des FC St. Pauli anrennen, ehe Joker Sahar die alte Dame mit dem 1:0-Siegtreffer fünf Minuten vor dem Abpfiff erlöste. Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Hertha-Stürmer Alex Alves kamen die Hamburger zunächst etwas besser in die Partie, doch außer einem Kopfball von Bartels wollte den Kiez-Kickern zunächst nichts gelingen. Auch die Herthaner taten sich im Vorwärtsgang schwer, weil die Frontzeck-Elf defensiv kompakt stand. Das änderte sich erst kurz vor der Halbzeitpause, als die Berliner mehrere gefährliche Flanken in den Strafraum schlugen, doch Ramos mehrfach in Schlussmann Tschauner seinen Meister fand - so ging es mit 0:0 in die Kabinen. Gleich nach Wiederbeginn stand Tschauner wieder im Blickpunkt - die Hanseaten kamen nun nur noch ganz selten konstruktiv nach vorne. Die Berliner dagegen setzten sich in der Hälfte der Frontzeck-Elf fest, aber zum erlösenden Treffer wollte es auch trotz frischer Kräfte in der Offensive zunächst nicht reichen. Eine Riesenchance hatte Niemeyer per Kopf, doch der Ball wurde von Gogia auf der Linie geklärt. Erst fünf Minuten vor dem Ende stand Sahar goldrichtig und nickte den Ball ins Netz - für St. Pauli war es unter Coach Frontzeck die erste Niederlage in der Liga.

Bochum landet den Befreiungsschlag - Dais muss gehen

Frank Löning (li.) und Marcel Maltritz (re.)

Torjubel in Bochum: Marcel Maltritz (re.) freut sich über sein Tor. Getty Images

Sandhausen wollte nach der 1:6-Heimschlappe gegen Hertha BSC in Bochum entsprechend reagieren, kassierte aber die fünfte Liga-Pleite in Folge und bleibt Letzter. Dabei legte der auswärtsschwache SVS - nur ein Zähler aus sieben Partien - durch Löning zweimal vor, doch Bochum hatte vor allem durch Dedic das Spiel bis zur Pause gedreht. Als Rzatkowski in Durchgang zwei gegen die schlechteste Abwehr - schon 32 Gegentreffer - auf 4:2 und 5:2 erhöhte, war das Spiel gelaufen. Der VfL fuhr die drei Punkte ein und hat Anschluss an das Tabellenmittelfeld gefunden, während Sandhausen am Montag die Reißleine zog und Trainer Gerd Dais entließ .

Duisburg: Erster Heimsieg

Negativstatistiken trafen in Duisburg aufeinander: Der MSV mit der schlechtesten Heimbilanz (zwei Punkte) empfing mit Aue das neben Sandhausen schlechteste Auswärtsteam der Liga (ein Zähler). Zumindest die "Zebras" konnten ihre Bilanz aufpolieren: Brandys 2:1-Siegtor brachte den ersten Heimsieg und den Sprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. Erzgebirge, das etliche Chancen ungenutzt ließ, wartet weiter auf den ersten Dreier in der Fremde und kann sich nicht von den hinteren Plätzen absetzen.

Regensburg: Erstes Unentschieden

Jahn-Torschütze Ramon Machado (M.) gegen Unions Roberto Puncec (unten)

Durchgesetzt: Jahn-Torschütze Ramon Machado (M.) gegen Unions Roberto Puncec (unten). picture alliance

Stark verbessert zeigte sich Aufsteiger Jahn Regensburg, es reichte nach fünf Niederlagen in Folge aber nicht zum ersehnten Dreier. Trotz eines 2:0-Vorsprungs mussten sich die Oberpfälzer mit dem ersten Unentschieden in dieser Spielzeit zufriedengeben. Terodde traf doppelt für Berlin, ehe Jopek in Unterzahl die "Eisernen" per Freistoß gar in Führung brachte. Die Elf von Interimstrainer Franz Gerber meldete sich zurück, das 3:3 bedeutet aber aufgrund des Duisburger-Erfolgs den Absturz auf einen Abstiegsplatz.

Kumbela trifft doppelt - Braunschweigs Serie hält

Kumbela gegen da Costa

Braunschweigs doppelter Torschütze Kumbela ist vor Ingolstadts da Costa am Ball. picture alliance

Das Spitzenspiel fand in Braunschweig statt, als der FC Ingolstadt beim Tabellenführer gastierte. Am Ende fuhr die Eintracht einen klaren Sieg ein. Doch so eindeutig war der Spielverlauf gar nicht. Nach Kumbelas Führungstreffer drückte der FCI nach der Pause auf den Ausgleich, bis Kumbela einen schnellen Konter mit seinem zweiten Tor abschloss. Als Korte zehn Minuten vor dem Ende den dritten Treffer markierte, war das Spiel vorzeitig entschieden. Auch nach dem 14. Spieltag bleibt Braunschweig ungeschlagen und steht unangefochten auf Platz eins.

Paderborn nutzt Überzahl

In Aalen standen sich mit dem VfR und dem SC Paderborn zwei Teams aus dem Mittelfeld gegenüber. In der ersten Halbzeit passierte nicht viel, doch zehn Minuten vor der Pause kam Hektik auf. Schiedsrichterin Steinhaus schickte Aalens Hofmann mit Gelb-Rot vom Feld (36.), anschließend hatte sie Mühe das Spiel zu beruhigen. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel entschied sie auf Strafstoß, als VfR-Keeper Fejzic den heranstürmenden Naki von den Beinen holte. Der Keeper reagierte bei Strohdieks Elfmeter glänzend und wehrte den Ball ab (45. +2). So hielt der Aufsteiger in Unterzahl das 0:0 bis zur 58. Minute. Nach einem Eckball stieg Gulde hoch und markierte den Siegtreffer des SCP.

Zuck hält FCK auf Kurs

Hendrick Zuck

Lauterns Zuck (re.) überlupft Energie-Keeper Kirschbaum zum Siegtor. picture alliance

Der 1. FC Kaiserslautern überstand auch das 14. Ligaspiel ohne Niederlage. Im Verfolgerduell siegten die Roten Teufel am Freitagabend mit 1:0 (1:0) gegen Energie Cottbus. Die Pfälzer werden damit auch am Montag zumindest Rang drei inne haben. Die Partie lebte hauptsächlich von der Spannung, spielerisch blieb vieles nur Stückwerk. Energie begann selbstbewusst, doch Kaiserslautern eroberte sich mehr und mehr die Kontrolle über die Partie. Und nach einem guten Zuspiel von Idrissou markierte Zuck frech das 1:0 für das Foda-Team. Kaiserslautern blieb am Drücker, doch klare Chancen blieben anschließend aus. Da sich auch die Cottbuser Offensive nicht in Szene setzen konnte, blieb es bis zum Schlusspfiff beim 1:0. Im zweiten Durchgang gingen die Lausitzer dann engagierter zu Werke. Allerdings fehlte im Angriff die Durchschlagskraft, auch der Ex-Lauterer und Torjäger Sanogo blieb blass. Und wenn es mal eine Chance gab, war FCK-Keeper Sippel auf dem Posten. Lautern verlegte sich zusehends auf Konter, diesen fehlte aber die letzte Präzision. So mussten die Roten Teufel bis zum Ende zittern, doch sie brachten die drei Punkte über die Zeit.

Schuppan trifft und scheitert am Pfosten

Sebastian Schuppan

Geschafft! Dresdens Matchwinner Schuppan freut sich nach dem Sieg gegen den FSV Frankfurt mit den Fans. picutre alliance

Dynamo Dresden machte gegen den FSV Frankfurt von Beginn an deutlich, dass es den Negativtrend von vier Niederlagen am Stück mit allen Mitteln umbiegen will. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Koch die Führung auf dem Fuß, doch der Kapitän vergab. Besser machte es dann Schuppan in der 5. Minute. Und weiter ging es nur in Richtung FSV-Tor: Nach 14 Minuten bremste Konrad Trojan unsanft, Schiedsrichter Florian Steuer entschied auf Strafstoß. Allerdings begann die Aktion vor der Strafraumgrenze. Schuppan ließ sich davon nicht beirren und verwandelte eiskalt (15.). Die Hessen fingen sich aber und kamen ihrerseits zu Chancen. Kirsten musste sich nach einem Verhoek-Kopfball mächtig strecken, um den Ball an das Aluminium zu lenken. Im zweiten Durchgang drückte Frankfurt auf den Anschlusstreffer, Dresden ließ sich weit zurückdrängen und spekulierte ausschließlich auf Konter. Im Mittelpunkt stand weiter Schuppan: Nach einem der wenigen Entlastungsangriffe gab es erneut Strafstoß, Schuppan scheiterte aber am rechten Pfosten. Im Gegenzug verkürzte Leckie auf 1:2 (64.). Es entwickelte sich eine hochdramatische Schlussphase, die beide Teams nicht in voller Stärke beendeten: Dresdens Poté sah Gelb, nachdem er den Ball wegschlug. Da er in Hälfte eins im Freudentaumel die Eckfahne kaputt getreten hatte, folgte die Ampelkarte (86.). Doch nur 120 Sekunden später musste Stark runter, nachdem er Keeper Kirsten im Sechzehner anging. Am Ende blieb es beim Sieg für Dresden.

Köln sendet Lebenszeichen

Kevin McKenna

Kölns McKenna stellte für sein Team die Weichen bei 1860 München früh auf Sieg. imago

Am späten Freitagabend siegte der 1. FC Köln mit 2:0 (1:0) bei 1860 München und konnte so nach zuletzt zwei schwächeren Auftritten wieder über einen Dreier jubeln. Die gut gestarteten Münchner Löwen dagegen rutschen in der Tabelle immer weiter ab. Bereits mit dem ersten Eckball gingen die Domstädter in Führung. McKenna stahl sich im Rücken der 1860-Abwehr davon und köpfte unbedrängt ein. Für das Team von Trainer Reiner Maurer kam es in Hälfte eins noch dicker: Nach einer Ellenbogen-Attacke in einem Kopfballduell flog Makos mit der Ampelkarte runter (38.) - hart, aber regelkonform. In Überzahl machten die Kölner im zweiten Durchgang die Räume eng und ließen die Löwen kaum zur Entfaltung kommen. Als bei 1860 die Kräfte schwanden, schlug die Elf von Trainer Holger Stanislawski zu: Einen blitzgescheiten Konter veredelte Chihi mit dem 2:0 in der 75. Minute. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff. Der Unmut der Löwen-Fans auf den Rängen war groß, einen Tag später zog das 1860-Präsidium die Konsequenzen aus den zuletzt schwachen Auftritten: Statt Reiner Maurer wird zukünftig der bisherige U-21-Coach Alexander Schmidt das Zweitliga-Team betreuen .