Kobiashvili wird vorgeworfen, Schiedsrichter Wolfgang Stark nach Ende der mehrfach unterbrochenen Relegationspartie zwischen Düsseldorf und Hertha (2:2) am 15. Mai auf dem Treppenabgang des Spielertunnels mit einem Faustschlag am Hinterkopf getroffen haben. Der Unparteiische erlitt dabei ein Hämatom und konnte nur durch das Abstützen am Treppengeländer einen Sturz verhindern. Aufgrund der Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter beantragte der Kontrollausschuss gegen Kobiashvili eine einjährige Sperre vom 16. Mai 2012 bis 16. Mai 2013.
Auch für weitere beschuldigte Spieler setzte das DFB-Gremium Strafen an. Berlins Abwehrspieler Christian Lell soll demnach für sechs Meisterschaftsspiele ausgeschlossen werden. Ihm wird "krass sportwidriges Verhalten in der Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner und wegen einer Beleidigung des Schiedsrichters" vorgeworfen. Der Hertha-Verteidiger soll Düsseldorfs Assani Lukimya angespuckt und nach Spielschluss den Unparteiischen beleidigt haben.
Auch Torwart Thomas Kraft (fünf Spiele) und André Mijatovic (vier Spiele) sollen mehrere Partien pausieren, beide wegen Schiedsrichter-Beleidigung. Gegen Düsseldorfs Mittelfeldspieler Andreas Lambertz wurde eine Zwei-Spiele-Sperre beantragt, weil dieser nach der Partie mit einer bengalischen Fackel auf dem Platz feierte. Zudem soll Lambertz eine Geldstrafe von 5000 Euro zahlen.
Hertha BSC akzeptiert Strafen nicht
Den Spielern wurden die Strafanträge am Mittwoch zugestellt. Hertha BSC äußerte sich umgehend und lehnte die Strafen ab. "Den Strafvorschlag, den der DFB-Kontrollausschuss gegen unsere Spieler Levan Kobiashvili, Thomas Kraft und André Mijatovic vorgelegt hat, werden wir so auf keinen Fall akzeptieren", erklärte Klubsprecher Peter Bohmbach: "Wir stimmen bei allen drei Spielern den Anträgen nicht zu." Die drei Profis werden von Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt vertreten. Christian Lell hingegen will mit einem eigenen Anwalt gegen die drohende Strafe vorgehen.
Fortunen treten Urlaub an
Derweil hat Fortuna Düsseldorf seine Spieler in den Urlaub entlassen. Das Team befindet sich aber "in Bereitschaft", um das Training kurzfristig wieder aufzunehmen, wenn Hertha BSC - entgegen des Mitglieder-Votums - ein weiteres Mal Einspruch einlegt.