2. Bundesliga

Karlsruher Chaos-Club

Schupp steht beim KSC unter Druck

Karlsruher Chaos-Club

In der Kritik: Nach dem verpatzten Saisonstart steht Markus Schupp unter Druck.

In der Kritik: Nach dem verpatzten Saisonstart steht Markus Schupp unter Druck. picture alliance

Der Start des KSC war schlecht. Zwei Pflichtspiele - zwei peinliche Niederlagen. Die Elf von Trainer Markus Schupp kassierte sechs Treffer, erzielte nur ein mageres Tor. Die Abwehr löchrig, das Mittelfeld ideenlos und der Angriff: nicht vorhanden. Ein Spielsystem, eine Strategie: nicht zu erkennen. Aber: Das ist alles andere als überraschend, denn zuletzt herrschte meist Chaos pur im Wildpark. Die Vorbereitung begann mit einem Testspiel, gegen dessen Austragung Schupp war. Sein Veto wurde nicht gehört. Die Profis mussten ran, ohne eine Übungseinheit, denn das offizielle Training startete erst danach. Schupps Reaktion: Er erklärte, er übernehme für die Vorbereitung keine Verantwortung.

Dann wurde Stefan Rieß von Bayern München II ohne das Wissen von Schupp verpflichtet. Ein Alleingang der sportlichen Leitung und eine Demontage des Trainers. Schupp war gegen die Rieß-Verpflichtung, weil er keinen Außenbahnspieler brauche. Das erwies sich jedoch schon in Fürth als Fehleinschätzung, denn dort waren die Außen eine Problemzone. Im Grunde war klar: Der KSC hat ein Offensivproblem. Doch der zweite Neuzugang war Luis Robles - ein Torhüter. Ein konzeptioneller Kaderaufbau sieht anders aus.

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Karlsruher SC - Vereinsdaten
Karlsruher SC

Gründungsdatum

06.06.1894

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Das Chaos nahm seinen Lauf. Der wichtigste Test gegen den FC Malaga wurde kurzfristig abgesagt. Als Ersatz ging es gegen einen drittklassigen Klub aus den Emiraten. Somit startete der KSC ohne echte Standortbestimmung. Dass trotz allem einige Spieler vom Aufstieg redeten, war nicht geschickt. Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander.

Vize-Präsident Hauer heizt die Trainerdiskussion ein

Jetzt, nach dem 1:4 in Fürth, wurde die Trainerdiskussion durch Vize-Präsident Rolf Hauer, der gar nicht für den sportlichen Bereich zuständig ist, angeheizt. Hauer kritisierte die Einstellung, das Engagement und das Spielsystem. Man habe keines. Eine volle Breitseite gegen Schupp. Der widerspricht nicht - der schluckt es, ist leidensfähig. Kurz darauf erklärte Hauer, Schupp stünde nicht zur Disposition.

Dieser wiederum forderte im kicker-Interview Vertrauen und Geduld für seine jungen, unerfahrenen Spieler. Doch die in Fürth eingesetzten Akteure waren im Schnitt über 26 Jahre alt und hatten weit über 800 Einsätze in der 2. Liga. Da über die Zukunft von Schupp spekuliert wird, erklärte Manager Arnold Trentl: "Ich gehe davon aus, dass er unser Trainer ist." Auch nach einer Niederlage gegen Aachen? "Ich gehe nicht davon aus, dass wir gegen Aachen verlieren", weicht Trentl aus.

Peter Putzing