2. Bundesliga

DFB-Sportgericht sperrt Zuschauer teilweise aus

1860 München: Nur begrenzter Zutritt zum Stadion

DFB-Sportgericht sperrt Zuschauer teilweise aus

Fans von 1860 München

Strafe für die Fans: Auch gegen St. Pauli und Frankfurt werden viele Plätze in der Allianz-Arena leer bleiben. imago

Die Strafe wurde laut Gerichtsurteil "wegen mangelnden Schutzes des Gegners und wegen mangelnden Schutzes des Schiedsrichters in Tateinheit mit nicht ausreichendem Ordnungsdienst, begangen durch zwei rechtlich selbstständige Handlungen" auferlegt. Betroffen sind die Heimspiele gegen den FC St. Pauli (7. März 2010) und gegen FSV Frankfurt (21. März 2010). "Angesichts der schwerwiegenden Vorfälle ist eine gravierende Strafe zu verhängen", hieß es in der Urteilsbegründung. "Die bloße Verhängung einer Geldstrafe reicht nicht mehr aus."

Konkret bedeutet dies: Für das Heimspiel gegen St. Pauli dürfen Löwen-Anhänger nur 25.000 Tickets erwerben. Der Vorverkauf wird bereits am heutigen Freitag beendet. Dem FC St. Pauli wird der Verkauf von 6.900 Karten (dies entspricht 10 Prozent bezogen auf die Stadionkapazität) gestattet. Ab heute, Freitag, 19. Februar, ist der Verkauf über den FC St. Pauli nur gegen Vorlage des Personalausweises und namentlicher Registrierung des Käufers erlaubt. Zum Vergleich: Gegen den FC Augsburg kamen 37.000 Zuschauer ins Stadion, der Topwert in dieser Saison. Minuskulisse herrschte dagegen bei der Partie gegen Ahlen (14.800).

zum Thema

Lediglich 13.000 Fans der Sechziger dürfen gegen den FSV Frankfurt zusehen, auch für dieses Spiel endet am heutigen Freitag der Vorverkauf. Das Spiel ist unter Schließung der Heimstehplatzbereiche in der Nord- und Südkurve (Unterrang) auszutragen. Karteninhaber der Stehplatzbereiche sind in Abstimmung mit der Abteilung Prävention und Sicherheit des DFB im Mittel- bzw. Oberrang der Nordtribüne zu platzieren. Bei Gästekarten gilt die gleiche Regelung wie beim Spiel gegen St. Pauli.

Das Urteil ist weitsichtig und zukunftsweisend.

1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers

Löwen-Präsident Rainer Beeck reagierte mit Verständnis auf die Entscheidung des DFB-Sportgerichts. "Das Urteil trifft uns hart, weil wir gutwillige und treue Fans vom Stadionbesuch ausschließen müssen. Wir werten das Urteil trotzdem als ein richtiges Signal, weil es allen unseren Fans unmissverständlich deutlich macht, dass sie durch Fehlverhalten ihrem Verein und nicht zuletzt auch sich selbst sehr großen Schaden zufügen können."

"Das Urteil ist weitsichtig und zukunftsweisend", erklärte auch 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers. "Wir haben zudem die Auflage bekommen, 30.000 Euro in ein Projekt zu investieren, in dem wir zusammen mit unseren Fans neue und effektive Wege zur Vorbeugung von Ausschreitungen im Stadion entwickeln. Dies kommt unserem Konzept, an den Ursachen orientierte Vorbeugungsarbeit zu leisten, sehr entgegen. Zusammen mit den Vereinsorganen und dem Fanrat werden wir uns unverzüglich an die Arbeit machen."