2. Bundesliga

Die Pfälzer sind zurück!

St. Pauli siegt weiter - Aufstand der Kellerkinder

Die Pfälzer sind zurück!

Treffsicher: Sidney Sam (knieend) schoss Kaiserslautern in Aachen mit drei Toren zum Sieg.

Treffsicher: Sidney Sam (knieend) schoss Kaiserslautern in Aachen mit drei Toren zum Sieg. picture alliance

Der 1. FC Kaiserslautern hat seine kleine Krise überwunden und behauptet mit einem nicht unverdienten Sieg auf dem Aachener Tivoli die Tabellenführung. Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen feierte das Kurz-Team in einem flotten und unterhaltsamen Spiel wieder einen Erfolg, wohingegen die Alemannia nach dem 0:1 auf St. Pauli die Chance auf Wiedergutmachung verpasste. Zum Matchwinner auf dem Tivoli avancierte Sam, der mit seinen Saisontreffern drei, vier und fünf Stuckmann im Tor der Alemannia keine Chance ließ. Damit beschenkte sich Sam selbst, einen Tag nach seinem 22. Geburtstag!

Aufstand der Kellerkinder

Die Kellerkinder begehren auf! Sowohl der Tabellenletzte Ahlen als auch der Vorletzte Frankfurt punkteten am 20. Spieltag dreifach und folgten damit dem Beispiel des Drittletzten Koblenz, der schon am Freitag Düsseldorf geschlagen hatte.

Der erste Heimsieg für Rot Weiss Ahlen

Goalgetter: Ahlens Winterneuzugang Momar N'Diaye war der Matchwinner gegen RW Oberhausen.

Goalgetter: Ahlens Winterneuzugang Momar N'Diaye war der Matchwinner gegen RW Oberhausen. picture alliance

Ahlen, das in seinen letzten vier Spielen ohne eigenen Treffer blieb, tat jüngst mit dem Punktgewinn in Kaiserslautern (0:0) etwas fürs Selbstbewusstsein und führte im Kellerduell gegen RW Oberhausen zur Pause keineswegs unverdient. Ahlen gehörten die ersten Minuten, danach passierte allerdings auf katastrophalem Untergrund im Wersestadion insgesamt recht wenig vor den Toren. So brachte folgerichtig eine Standardsituation den Führungstreffer. In der zweiten Hälfte hatte RWO zwar leichte Vorteile in der hart umkämpften, spielerisch dürftigen Partie, kam aber nur zu wenigen Chancen gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Ahlener, die ihrerseits auf schnelle Gegenstöße setzten. Landers und Kaya scheiterten an Kern und Kirschstein. Schlussendlich feierte Ahlen verdientermaßen den zweiten Saisonsieg, RWO kassierte die achte Niederlage in den letzten neun Spielen!

Cidimars perfekter Schuss

Zweimal 0:5. Das Bild, das der FSV Frankfurt jüngst abgab, war desolat. Vor der Aufgabe in Paderborn hatten sich die Hessen daher mit Regionalliga-Toptorjäger Mölders aus Essen und Mittelfeldspieler Munteanu aus Wolfsburg verstärkt. Es war aber Cidimar, der die Hessen schon nach 13 Sekunden (!) mit einem Knaller aus über 30 Metern in Führung brachte. Der FSV zeigte sich fortan viel selbstbewusster und sicherer als zuletzt, Paderborn tat sich zunächst enorm schwer, fand erst nach und nach in die Partie, ließ aber die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Paderborn die Schlagzahl, Frankfurt achtete auf eine sichere Defensive und lauerte auf Konter. Dabei war der FSV geradliniger und zielstrebiger als der SC und fuhr letzten Endes verdient den dritten Auswärtssieg dieser Saison ein, den erneut Cidimar kurz vor dem Ende mit seinem zweiten Treffer festzurrte.

Das Duell der Ex-Bundesligisten Karlsruhe und 1860 München fällt den Witterungsbedingungen zum Opfer. Die vereisten Ränge sowie Auf- und Abgänge im Stadion lassen eine Durchführung der Partie nicht zu. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Thurk nicht zu stoppen

Michael Thurk hebt den Ball über Debütant Niklas Hartmann.

Der erste Streich: FCA-Toptorjäger Michael Thurk hebt den Ball über Debütant Niklas Hartmann. imago

Am Samstag trafen sich Augsburg und Bielefeld zum Gipfeltreffen der Verfolger - und das Spiel hielt was es versprach: Nach einer rassigen Auseinandersetzung hatte der FCA am Ende nicht unverdient die Nase vorne und untermauerte den dritten Rang. Garant des Erfolgs war einmal mehr Toptorjäger Thurk. Der stellte die Weichen mit einem Doppelpack vor und kurz nach der Pause auf Sieg. Bielefeld hoffte nach dem Anschlusstreffer von Federico, der seine Torflaute beendete, und Gelb-Rot für FCA-Akteur Buck auf mehr, Joker Torghelle stach aber kurz nach seiner Einwechslung. Die Arminia hatte Pech, musste doch Ersatztorwart Fernandez, der Stammkeeper Eilhoff (Stirnhöhlenentzündung) ersetzte, früh verletzt vom Feld und wurde vom jungen und absolut unerfahrenen Hartmann ersetzt. Die Augsburger feierten den vierten Sieg in Serie, gewannen zudem die letzten fünf Heimspiele und befinden sich so auf Kurs Richtung Bundesliga.

Spielausfall in Rostock

Während in Augsburg ein klasse Spiel zu sehen war, ruhte in Rostock der Ball. 30 Zentimeter Neuschnee hatten die Austragung der Partie unmöglich gemacht. "Das war eine völlig richtige Entscheidung. Ich hoffe, dass die Begegnung so schnell wie möglich nachgeholt wird", sagte Rostocks Trainer Andreas Zachhuber.

St. Pauli watscht Duisburg ab

Der 20. Spieltag

Der FC St. Pauli beendete am Freitagabend durch einen 2:0 (2:0)-Erfolg die Aufholjagd des MSV Duisburg, der sich zuletzt mit zwei Siegen im neuen Jahr an die Aufstiegsplätze herangepirscht hatte. Die "Kiez-Kicker" setzten dagegen mit dem dritten Sieg in Serie gleichzeitig ihren eigenen Höhenflug fort. Besonders im ersten Durchgang waren die Hanseaten das klar bessere Team und hätten sogar noch deutlich höher führen müssen als mit 2:0. Das Stanislawski-Team überzeugte mit Tempofußball und erarbeitete sich Chancen am Fließband. Im zweiten Durchgang konnten die Duisburger die Partie dann offener gestalten, auch, weil die Hanseaten dem hohen Tempo in der ersten Hälfte Tribut zahlen mussten. Eine Wende gelang aber nicht mehr, da St.-Pauli-Keeper Hain bei den Möglichkeiten der Meidericher auf dem Posten war und seiner Elf so eine Zitterpartie ersparte.

Deniz Naki und Marius Ebbers

Sieggaranten für St. Pauli in Duisburg: Die Torschützen Deniz Naki (li.) und Marius Ebbers. picture alliance

Die Erfolgsstory von Mike Büskens bei der SpVgg Greuther Fürth geht weiter. Die Franken gewannen mit 1:0 (0:0) gegen Energie Cottbus und feierten unter dem neuen Trainer den dritten Sieg im dritten Spiel. Erst in der letzten Spielminute stellte Nöthe mit seinem Treffer den "Last-Minute-Erfolg" sicher und sorgte so für Jubelstürme bei den Grün-Weißen. Ein gänzlich anderes Stimmungsbild herrschte bei Energie Cottbus nach der dritten Niederlage im neuen Jahr.

Die TuS Koblenz kann doch noch gewinnen! Die Mittelrheiner bezwangen Fortuna Düsseldorf mit 1:0 (0:0) und feierten den ersten Dreier nach zuvor sechs sieglosen Spielen am Stück. Matchwinner war Abwehrmann Mavric, der einen Eckball in der 71. Minute zum Siegtor einköpfte. Koblenz schöpft damit im Kampf gegen den Abstieg neue Hoffnung, Düsseldorf verpasste den Sprung auf den Relegationsplatz. Beide Teams hatten bei Tauwetter und Dauerregen mit dem extrem tiefen Rasen zu kämpfen. Kampf war Trumpf, Kombinations-Fußball blieb Mangelware, auch Torchancen gab es kaum zu verzeichnen. In der zweiten Halbzeit wurde die Partie immer zerfahrener, bezeichnend, dass eine Standardsituation zum einzigen Tor des Tages führte.